Krömer über Erkrankung„Dass irgendwas mit mir nicht stimmt, wusste ich schon länger“

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Kurt Krömer

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Berlin/Köln – Ehrliche Worte von Kurt Krömer: Der Berliner Humorist und Schauspieler spricht zum Auftakt der neuen Staffel seiner Show „Chez Krömer“ (in der ARD-Mediathek und am Dienstag um 22.30 Uhr im RBB-Fernsehen) erstmals öffentlich über seine eigenen Depressionen. „Was mich immer gestört hat bei dem Thema, war dieser Satz, dass das ein Tabuthema sei“, sagte der 46-Jährige dem „Tagesspiegel“ (Montag).

„So nach dem Motto: Du hast Depressionen? Die kannst du gerne haben, aber darfst nicht darüber sprechen.“ An seinem Komiker-Kollegen Torsten Sträter, mit dem er in der bereits aufgezeichneten Folge über die Krankheit spricht, habe er dessen offenen Umgang damit, auch im eigenen Bühnen-Programm, stets bewundert.

„Die Diagnose selber habe ich im Sommer 2020 bekommen“, sagte Krömer. „So dass ich es auch gerafft habe. Dass irgendwas mit mir nicht stimmt, wusste ich seit drei bis fünf Jahren.“

Im Herbst habe er sich dann zur Behandlung in eine Tagesklinik begeben. „Es war mir wichtig, abends nach Hause zu kommen. Ich wollte mich nicht entfernen von meinen Kindern“, sagte Krömer. Insgesamt besuchte er knapp zwei Monate die Tagesklinik. 

Kurt Krömer weiterhin in Therapie

An den Tagen vor seiner Einweisung sei er noch vier Mal in der Wuhlheide live aufgetreten - „vor 5000 Leuten“. „Die zwei Stunden auf der Bühne habe ich absolut genossen. Vorher und hinterher war es schlimm.“ In der Therapie habe er erfahren, dass er schon seit 30 Jahren erkrankt gewesen sei.

„Der Schleier, der mich umgibt, gehört zu meiner Vita. Ich muss damit leben. Und ich habe keine Lust, das zu verheimlichen.“ Die Depression sei nun weg, Krömer sei aber „noch sehr wacklig, in Behandlung. Zwei Stunden die Woche Therapie. Klar kann die Krankheit wieder kommen, mit Panikattacken.“

Krömer macht auf keinen Hehl daraus, dass die derzeitige Situation aber auch viel Freiheit mit sich bringe. „Ich werde dazu bestimmt mal ein Bühnenprogramm machen. Es kommt der Kunst auf jeden Fall zugute.“

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„Chez Krömer“ ist das erste TV-Format von Krömer, nachdem er sich 2015 vorübergehend aus dem Fernsehgeschäft verabschiedet hatte, um mehr auf Theaterbühnen aktiv zu sein. 2020 wurde das Format mit dem „Grimme-Preis“ in der Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet.

Kurt Krömer heißt mit bürgerlichen Namen Alexander Bojcan und ist am 20. November 1974 in West-Berlin geboren. Bekannt wurde er vor allem durch seine „Kurt Krömer Show“ im rbb Fernsehen. (mbr/dpa)

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