Radio-AngebotDeutsch-türkischer Sender erhält begehrte Frequenzen

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Metropol FM ist mit seinem türkisch-deutschen Programm seit 1999 auf Sendung. Derzeit ist der Sender auf UKW-Frequenzen nur in Berlin, im Rhein-Neckar-Raum, in Stuttgart und im Raum Mainz zu hören - und bald nun in Teilen von NRW.

Metropol FM ist mit seinem türkisch-deutschen Programm seit 1999 auf Sendung. Derzeit ist der Sender auf UKW-Frequenzen nur in Berlin, im Rhein-Neckar-Raum, in Stuttgart und im Raum Mainz zu hören - und bald nun in Teilen von NRW.

Düsseldorf – Rückschlag für die NRW-Lokalradios: Die Privatsender in Nordrhein-Westfalen sind mit ihren Plänen für eine Jugendwelle gescheitert. Stattdessen hat die Landesmedienanstalt am Freitag elf Frequenzen an den deutsch-türkischen Radiosender Metropol FM vergeben. Der Verband Lokaler Rundfunk sprach von einer „Entscheidung gegen den Lokalfunk in Nordrhein-Westfalen“. Verbandschef Fritz-Joachim Kock hatte zuvor gewarnt, in diesem Fall stehe sogar die Zukunft des Lokalfunks auf dem Spiel. Die 45 Lokalradios im Land hatten sich durch den neuen Jugendsender, der dem öffentlich-rechtlichen 1Live Konkurrenz machen sollte, eine Stärkung versprochen. „deinfm“ sollte neue Hörer anlocken und die Lokalradios damit auch für Werbekunden attraktiver machen.

Metropol FM ist mit seinem türkisch-deutschen Programm seit 1999 auf Sendung. Derzeit ist der Sender auf UKW-Frequenzen nur in Berlin, im Rhein-Neckar-Raum, in Stuttgart und im Raum Mainz zu hören - und bald nun in Teilen von NRW. Der zweisprachige Sender trage besser als die anderen Bewerber zu einem vielfältigen Radio-Angebot in Nordrhein-Westfalen bei, schrieb die Medienkommission der Landesanstalt für Medien (LfM) zur Begründung. „Die Auswahl von Metropol FM ist eine Bereicherung im Sinne der Vielfalt und keine Entscheidung gegen den Lokalfunk, sagte LfM-Direktor Jürgen Brautmeier.

Lokalfunk-Verbandschef Kock hingegen fordert nun Unterstützung von der Politik. Sie müsse dafür sorgen, dass das ungleiche Kräfteverhältnis zwischen dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und den Privaten ausgeglichen werde. Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Nordrhein-Westfalen äußerte sich besorgt. Nun müsse sich zeigen, wie sich die ausgebliebene Stärkung auf Arbeitsplätze beim Lokalfunk auswirke. „Einfacher wird es für ihn nicht, und das, wo er schon genug Probleme zu lösen hat“, hieß es vom Verband.

Die elf UKW-Frequenzen waren durch den Rückzug des britischen Soldatensenders BFBS frei geworden. Mit den Frequenzen wird zwar nur ein kleiner Teil des bevölkerungsreichsten Bundeslandes abgedeckt. Metropol FM kann nun aber mit weiteren freiwerdenden Frequenzen rechnen. Eine Reaktion war von dem deutsch-türkischen Sender am Freitag nicht zu bekommen. (dpa/lnw)

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