US-Sitcom30 Jahre Alf – und die Geschichte seiner deutschen Stimme

Es ist Zeit zurückzukommen: Gordon Shumway alias "Alf"
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- Vor 30 Jahren, im Januar 1988, wurde die US-Sitcom „Alf“ zum ersten Mal in Deutschland ausgestrahlt – die Geschichten mit dem aufdringlichen Außerirdischen sind bis heute Kult.
In den USA war Alf mit seinem Raumschiff schon 1986 in der Garage der Familie Tanner bruchgelandet. In Deutschland wurde die erste Folge am 5. Januar 1988 im ZDF ausgestrahlt. Am Ende waren es 100 – und Alf längst Kult.
Nicht zuletzt wegen seiner Mischung aus Unverschämtheit, Faulheit, Schlitzohrigkeit und guten Sprüchen. Alf genoss die Bequemlichkeiten des irdischen Lebens in allen Zügen – vom Gebrauch der Kreditkarte bis zum Dauerfernsehen. Er brachte die Tanners oft an den Rand des Wahnsinns. Seine schlimmsten Gewohnheiten:

Sieht harmloser aus als er ist: Alf
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Katzenjagd: Alfs Lieblingsspeise sind Katzen, die auf seinem Heimatplaneten Melmac als Delikatesse gelten. Deshalb ist Alf ständig auf der Jagd nach Hauskatze Lucky.
Zerstören: Alf zersägt den Weihnachtsbaum der Tanners, weil dies auf Melmac so Sitte ist. Er lässt außerdem die Küche der Tanners explodieren.
Telefonieren: Alf telefoniert gerne, wählt sich in Talkshows ein, spricht mit Fernsehmoderatoren oder meldet sich bei Partnerschaftsvermittlungen an. Das hat oft weitreichende Konsequenzen. Die Schuld nimmt meistens Willie auf sich. Vater Willie Tanner wurde deshalb schon öfter festgenommen oder kurzzeitig inhaftiert.
Bestellen: Außerdem bestellt Alf per Telefon Berge unnützer Waren, die dann die Tanners bezahlen müssen. Unter anderem kommen palettenweise Kosmetika an, die Alf weitervertreiben will. Auch Pizza lässt er sich gerne liefern.
Stören: Das kann Alf gut mit einem metallischen, sehr lauten Melmac-Schluckauf, der immer dann losgeht, wenn es gerade gar nicht passt.
Neugierde: Keine noch so privaten Gespräche sind vor Alf sicher. Außerdem beobachtet er das Nachbar-Ehepaar Raquel und Trevor Ochmonek. Die sind übrigens auch Kult geworden, so benannten sich unter anderem ein Baseballverein in Lippstadt und einige Bands nach ihnen.
Die Alf-Ära währte nur kurz, hinterließ aber mächtig Eindruck. Im Frühjahr 1991 lief die letzte Folge. Darin wartet Alf darauf, dass ihn ein Raumschiff wieder auf seinen Heimatplaneten bringt – die Tanners verabschieden sich tränenreich, denn eigentlich haben alle Alf furchtbar gern gehabt.
Doch plötzlich taucht die Weltraumbehörde auf und verhaftet ihn. Dann bricht die Geschichte ab – für viele Fans das enttäuschendste Serienende aller Zeiten. Es hieß, eine weitere Staffel sei geplant, doch es kam nichts mehr. In Wiederholungen lebt Alf aber weiter.
Was wurde Alfs deutscher Stimme, Tommi Piper?

Alfs Stimme Tommi Piper
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In Deutschland gab Tommi Piper Alf seine charakteristische Stimme – und die Serie brachte ihm große Popularität. Es gab Einladungen zu Talkshows und mit dem Song „Hallo Alf, hier ist Rhonda“ war er wochenlang in den Charts. Doch der Hype war irgendwann vorbei. Als Piper 2016 zu seinem 75. Geburtstag interviewt wurde, klagte er über ausbleibende Rollenangebote.
Er müsse mit einer kleinen Rente auskommen. 2015 hatte er noch einmal Hollywoodstar Nick Nolte synchronisieren dürfen. Danach war wieder Stille. „Ich bin fit wie Sau, ich kann noch lange spielen. Aber ich bin absolut arbeitslos.“ Vielleicht liegt es daran, dass der Schatten des kleinen Alf so groß ist.