In den vergangenen 25 Jahren wurde laut Van Ham kein vergleichbares, kapitales Gemälde Picassos auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten.
Auktion bei Van HamPicasso-Gemälde in Köln für 3,4 Millionen versteigert

Im Auktionshaus Van Ham wurde Pablo Picassos Gemälde "Buste de femme" für 3,4 Millionen Euro versteigert.
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Das Gemälde „Buste de femme“ (Frauenbüste) von Pablo Picasso ist für 3,4 Millionen Euro versteigert worden. „Der Zuschlag liegt über den Erwartungen“, sagte eine Sprecherin des Auktionshauses Van Ham.
15 internationale Bieter
Ein Telefonbieter aus der Schweiz habe 14 andere, internationale Telefonbieter schnell hinter sich gelassen und das höchste Gebot abgegeben. Der Schätzwert hatte 1,5 bis 2,5 Millionen Euro betragen. Spannung sei bei der Losnummer 54 spürbar gewesen.
Das großformatige Spätwerk weist die für Picasso (1881–1973) so typischen verschobenen Perspektiven auf: Profil- und Frontalansicht sind ineinander verschränkt. Farblich ist das Bild auf Gelb- und Grautöne reduziert. Das Gemälde von 1971 stellt Picassos zweite Ehefrau Jacqueline Roque (1927-1986) dar. Der Künstler schuf insgesamt 400 Porträts von seiner 46 Jahre jüngeren Partnerin.
Im Katalog heißt es dazu, Jacqueline sei Picassos „Muse und Geliebte, aber auch bedingungslose und selbstaufopfernde Assistentin, Managerin und Dienerin“ gewesen. „Das besitzergreifende Malergenie forderte die bedingungslose Selbstaufgabe der Frau, die ihn ihrerseits ganz für sich und seine Kunst vereinnahmte.
„Unwiderstehliches Gemälde“
In den vergangenen 25 Jahren wurde laut Van Ham kein vergleichbares, kapitales Gemälde Picassos auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten, daher sei es bei der 500. Jubiläumsauktion des Hauses eine Sensation gewesen, dass das „unwiderstehliche Gemälde“ zum Aufruf kam. Es sei der höchste Zuschlag der deutschen Auktionssaison 2023 und der höchste Zuschlag in der Geschichte des Hauses Van Ham gewesen.
Im Dezember erzielte das Berliner Auktionshaus Grisebach mit dem „Selbstbildnis gelb-rosa“, das Max Beckmann 1943 im Amsterdamer Exil malte, den Rekord von umgerechnet 23 Millionen Euro. Im Sommer 2021 sorgte ein Buddha für Verblüffung, den der Stuttgarter Asiatika-Spezialist Nagel für umgerechnet 14 Millionen Euro versteigerte. (mit dpa)