Yamato in der PhilharmonieBis 500 Trommelschläge in der Minute

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Männer stehen vor großen Trommeln

„YAMATO - The Drummers of Japan“ gastieren mit ihrer Show 'Tenmei (Schicksal)' in der Philharmonie.

„Yamato - The Drummers of Japan“ hypnotisieren mit ihrer Show beim 34. Sommerfestival in der Kölner Philharmonie

Noch erhellen zarte Lampions die friedliche Szenerie, eine sanfte Flöte mischt sich in das angedeutete Klopfen von Regentropfen, einzelne Trommelschläge kommen hinzu und steigern sich zu einem explosiven Wirbel. Akrobatische Sprünge und Kampfruf untermalen die ursprüngliche Energie, die in jeder Sekunde der Sommershow „Tenmei“ von „Yamato - The Drummers of Japan“ steckt.

Die Leidenschaft steckt nicht nur im ersten Stück, sondern wird in der voll besetzten Philharmonie ebenso im Publikum geweckt, mit dem gekonnt interagiert und humorvoll gespielt wird.

Dynamisch wechselt die Trommelformation auf der Bühne, spielt Laut mit Leise, Schnell mit Langsam. Es ist die perfekte Inszenierung von Licht, Klang und Show.

Mehr als 40 Trommeln und weitere traditionelle japanische Instrumente – von der 500 Kilogramm schweren Odaiko bis hin zur dreisaitigen gitarrenähnlichen Shamisen, die einen sehr eigenwilligen, metallischen Klang erzeugen oder der zarten bronzenen Chappa-Zimbel – kommen zum Einsatz, wenn das Ensemble die Visionen des Yamato-Gründers und Künstlerischen Leiters Masa Ogawa in ständig neue Klangbilder und mitreißende Shows verwandelt.

30 Jahren Erfolgsgeschichte

In 54 Ländern haben sie sich in ihren 30 Jahren Erfolgsgeschichte mit mehr als 4500 Auftritten in die Erinnerung von rund 8 Millionen Zuschauern getrommelt.

Nicht bloß das Spiel, sondern im Grunde das Leben der Yamato-Mitglieder verläuft im Takt der Taikos, der großen Zeremonialtrommeln. Dies ist eine unbedingte Grundlage für das perfekt synchrone Zusammenspiel, indem die Individuen wie zu einem einzigen Organismus zusammenschmelzen, der mehr ist, als die Summe seiner Elemente.

Dieser vollkommene Einklang ermöglicht selbst bei rekordverdächtigen Spitzenfrequenzen von bis zu 500 Schlägen pro Minute, bei denen man die Finger nur noch verschwommen wahrnehmen kann, die fehlerlose Ausführung einer Choreografie auf Weltklasseniveau in präziser Millimeterarbeit.

Kraftvolle Schläge wirken hypnotisch

Auf der Bühne verbindet sich das Donnern der Trommeln mit dem Herzschlag von Yamato zu einer Einheit. Hypnotisch wirken die kraftvollen Schläge und die in allen Zellen des Körpers Resonanz findenden Vibrationen. Es entsteht ein wortloser Dialog einzigartiger Tiefe zwischen Zuhörern und Ausnahmekollektiv.

In Jeans und Sneakern hat es einen modernen Zugang zu den traditionellen Instrumenten und der uralten Kunst des Trommelns gefunden und verknüpft Vergangenheit mit Gegenwart.

Mit Grimassen und Gesten erzählen die Trommlerinnen und Trommler Geschichten von Rivalität, Selbstdarstellung und Stärke, die mit einem Augenzwinkern das Publikum in den Bann schlagen und, wenn auch nur vordergründig, die unglaubliche körperliche Anstrengung und höchste Konzentration verdecken.

Schweißtropfen fliegen im Scheinwerferlicht, doch mit schier unermüdlicher Energie und beeindruckenden Muskelpaketen und Sixpacks geben die Mitglieder des Ensembles jeweils 50 Minuten am Stück Vollgas.

Zum großen Finale stehen alle 11 Musiker des Abends auf der Bühne, wie der Herzschlag der Welt dringt die größte Trommel durch jede Nervenfaser. Die Gruppe kitzelt noch einmal alles aus dem Publikum heraus, bevor sie die Spannung lösen, die nahezu greifbar über dem Raum liegt und Yamato mit verdienten Standing Ovations gefeiert werden.

In der Philharmonie gastieren Yamato noch bis einschließlich 16. Juli, die Vorstellungen finden bis Freitag um 20 Uhr statt, am Samstag um 15 und 20 Uhr, am Sonntag um 14 und 19 Uhr.

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