Geniale, tödliche IdeenDiese berühmten Erfinder starben an ihren eigenen Erfindungen

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Marie Curie dpa (1)

 Die Physikerin und Chemikerin Marie Curie 

Köln – Erfindungen sollen das Leben einfacher machen, aber sicher nicht beenden. Trotzdem kommt das vor, teils durch Unbedachtheit, teils aufgrund technischer Defekte. Fest steht: Für manche Erfinder endeten ihre Erfindungen tödlich.

Marie Curie

Sie war eine Pionierin in der Forschung und Entdeckerin wichtiger chemischer Elemente wie Radium oder Polonium. Für ihre Leistung im Bereich der Radioaktivität erhielt sie 1903 gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie den Nobelpreis für Physik und 1911 die Auszeichnung für Chemie. Zeit ihres Lebens untersuchte die Wissenschaftlerin strahlende Substanzen und deren Nutzen für die Medizin. Ihren Platz in den Geschichtsbüchern musste sie mit ihrem Leben bezahlen. Als Folge der langjährigen Kontakte mit Radioaktivität starb Marie Curie am 4. Juli 1934 an Leukämie.

Otto Lilienthal

Das Fliegen war die Sehnsucht vieler Erfinder. Nachdem sich einige vergeblich daran versucht hatten, baute Otto Lilienthal das erste Gleitflugzeug, das erfolgreich und auch wiederholt in der Luft blieb.

Otto Lilienthal, Erbauer des ersten Gleitflugzeugs 

Otto Lilienthal, Erbauer des ersten Gleitflugzeugs 

Lilienthal testete seinen Flugapparat stets selbst. Sein Wille zum Fortschritt sollte jedoch tödliche Folgen haben. Lilienthal versuchte sich an immer größer werdenden Distanzen, allerdings musste er dafür langsamer fliegen. Bei seinem letzten Flug am 10. August 1896 konnte der Erfinder den Aufwind nicht mehr kontrollieren und stürzte aus 17 Metern senkrecht auf den Boden. Obwohl er anfangs noch bei Bewusstsein war, starb er am nächsten Tag im Krankenhaus. Angeblich waren seine letzten Worte: „Opfer müssen gebracht werden.“

William Bullock

In der Druckindustrie war William Bullock ein Revolutionär. Er entwickelte eine Rotationsdruckmaschine mit Endlospapiereinzug, die er sich 1863 patentieren ließ. Sie wurde in der Presse als die „einfachste und solideste Maschine, die je Papier bedruckt hat“ gefeiert, als sie 1865 zum ersten Mal eine Ausgabe der Tageszeitung „Philadelphia Public Ledger“ druckte. Nur zwei Jahre später kam es dann zu einem folgenschweren Zwischenfall. Als Bullock am 3. April 1867 eine neue Maschine installieren wollte, gab es ein ein Problem mit einem Antriebsriemen. Bullock wollte ihn mit einem Tritt auf das Antriebsrad bringen und geriet mit dem Bein in die Maschine. Im Krankenhaus entwickelte sich an seiner Verletzung Wundbrand, sodass man das Bein amputieren musste. William Bullock verstarb während der Operation, neun Tage nach dem Unfall.

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Karel Soucek

Er hatte es bereits zu Ruhm und Ansehen gebracht, als er sich 1984 vor Schaulustigen in einer ausgepolsterten Tonne die Niagara-Fälle hinuntergestürzt hatte: Karel Soucek war Stuntman und liebte die Bühne. Während er seinen ersten Stunt nur leicht verletzt überstanden hatte, sollte sein nächster tödlich enden. Soucek wollte in einer Stuntshow seinen Niagara-Fall nachstellen. Der Plan war, sich in einer Tonne aus 55 Meter Höhe in ein Wasserbecken zu stürzen. Doch die Tonne wurde zu früh losgelassen, verfehlte die Beckenmitte und stieß auf den Beckenrand auf. Karel Soucek verstarb noch während der Stuntshow. Die rote Tonne hatte die Aufschrift: „Es geht nicht darum, ob du verlierst oder gewinnst. Es geht darum, dass du dein Wort hältst – oder es wenigstens versuchst!“

Thomas Andrews

Er baute das wohl berühmteste Schiff der Geschichte: die Titanic. Thomas Andrews war Chefkonstrukteur des „unsinkbaren“ Dampfers und bei seiner Jungfernfahrt am 15. April 1912 dabei. Zum Zeitpunkt der Kollision mit dem Eisberg befand sich Andrews in seiner Kabine und bewertete anschließend mit Kapitän Edward John Smith das Ausmaß des Schadens. Da er den Untergang der Titanic vorhersagte, ließ der Kapitän die Rettungsboote ins Wasser. Andrews half bis zuletzt, möglichst viele Menschen auf diesen unterzubringen. Er selbst setzte sich in kein Boot. Laut Augenzeugen wurde der 39-Jährige zuletzt im Rauchersalon der ersten Klasse gesehen. Seine Leiche wurde nie gefunden.

Jim Fixx

Die Lebenserwartung steigert sich durch regelmäßiges Jogging, das predigte Jim Fixx jahrelang. Doch ausgerechnet auf ihn traf das nicht zu. Bevor der New Yorker Journalist mit Sport anfing, war er extrem übergewichtig und starker Raucher. Eine Muskelzerrung bewegte ihn zum Umdenken. Der damals 35-Jährige begann mit täglichem Training und nahm über 30 Kilo ab. Aufgrund des persönlichen Erfolgs veröffentlichte Fixx 1977 „Das komplette Buch vom Laufen“, mit dem er Millionen Menschen zum Langstreckenlauf motivierte. Fixx sollte den Ruhm jedoch nicht lange genießen können. Der Erfinder des Joggings verstarb am 20. Juli 1984 während seiner täglichen Laufrunde an einem Herzanfall. Die Autopsie ergab, dass er an einer schweren Arteriosklerose an den Herzarterien litt – eine Folge seines ungesunden Lebensstils.

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