Premier-Kandidat Sunak als „Attentäter"Empörung über britische Kulturministerin

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Sunak als Brutus

Der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak kandidiert für die Nachfolge des britischen Premiers Boris Johnson.

London – Mit einer Beschreibung von Premierminister-Kandidat Rishi Sunak als „Attentäter“ von Amtsinhaber Boris Johnson hat die britische Kulturministerin Nadine Dorries Empörung ausgelöst.

In einem Beitrag für die Zeitung „Mail on Sunday“ warnte Dorries die Mitglieder der Konservativen Partei vor dem früheren Finanzminister: „Das strahlende Lächeln des Attentäters, seine sanfte Stimme und sogar seine winzige Statur haben viele von uns wirklich getäuscht“, schrieb die Ministerin.

Dorries retweetet Bild von Sunak als Brutus, der Johnson als Julius Cäsar von hinten ersticht

Zudem retweetete sie ein Bild, das zeigt, wie Sunak als Brutus den Premier als Julius Cäsar von hinten ersticht. Dorries gilt als eine der engsten Vertrauten Johnsons und unterstützt im Wahlkampf um dessen Nachfolge Außenministerin Liz Truss.

Sunak beschreite einen „Weg des Verrats“ und habe einen Coup gegen Johnson geplant, schrieb die Ministerin weiter. Der Ex-Finanzminister wehrt sich seit Wochen gegen Vorwürfe, er habe seit langem seine Kandidatur als Premier geplant und mit seinem Rücktritt schließlich für Johnsons Aus gesorgt.

Tory-Abgeordnete kritisieren Beiträge

Auch der scheidende Premier äußerte sich entsprechend. Tory-Abgeordnete kritisierten die Beiträge als abscheulich und spalterisch. Zuvor hatte Dorries über teure Kleidung des wohlhabenden Sunak gelästert.

In der „Mail“ schrieb sie nun, sie sei mit ihrer Kritik an Sunaks Aussehen übers Ziel hinausgeschossen. „Ich wollte Rishis fehlgeleiteten Kleidungsstil hervorheben, um die Tory-Mitglieder davor zu warnen, sich von Äußerlichkeiten täuschen zu lassen, wie es vielen von uns passiert ist, die mit dem Schatzkanzler im Kabinett gedient haben“, betonte sie.

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Sunak-Unterstützer und Wirtschafts-Staatssekretär Greg Hands nannte die Vorwürfe „geschmacklos“. Im Sender Sky News erinnerte er an den Mord am konservativen Abgeordneten David Amess im Oktober 2021. Seitdem sei nicht einmal ein Jahr vergangen, sagte Hands. Die Aussagen seien brandgefährlich. (dpa)

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