Studie belegtFrauen wollen rauchende und trinkende Männer

Lesezeit 3 Minuten
imago70103984h

Er macht alles richtig: Bier und Zigarette locken das weibliche Geschlecht an.

Köln – Da steht er also lässig in der Kneipe am Tresen, im Club, ein Bier in der einen, die Zigarette in der anderen Hand. Das muss er sein, kein Zweifel – ein klassischer Bad Boy. Und schon werden Frauen magisch angezogen.

Kommunikationswissenschaftlerin Eveline Vincke von der Universität Gent untersuchte in einem Experiment mit 600 Probanden, wie Frauen sich vom Alkohol- und Zigarettenkonsum der Männer beeinflussen lassen. Zumindest für das kurzfristige Vergnügen.

Das Zigaretten- und Alkoholsyndrom

Geht man nach den Ergebnissen der Studie, fühlen sich Frauen von Männern angezogen, die einen verwegenen Lebensstil pflegen und sich von den gesundheitlichen Risiken des Alkohol- und Zigarettenkonsums nicht abschrecken lassen.

Dazu zeigte Vincke teilnehmenden Frauen im Alter von 17 bis 30 Jahren eigens erstellte Online-Profile von Männern. Die Lebensstile wurden in 70 Worten beschrieben. Insgesamt wurden 10 Sets von Profilen erstellt, die unter anderem auf das Rauchen und den Alkoholkonsum ausgerichtet waren.

Zusätzlich wurde jedes Profil in drei verschiedenen Versionen erstellt, die sich nur im letzten Satz unterschieden. Hier ging es darum, ob der Mann niemals, ab und zu oder viel rauchen oder trinken würde.

Ein Beispiel: „Kasper ist ein absoluter Filmliebhaber. Aber er mag es nicht, in die großen Kinokomplexe zu gehen. Er bevorzugt es, in die kleineren Kinos zu gehen, wegen der Atmosphäre. Außerdem spielt er gern mit seinen Freunden Karten. Er bevorzugt Poker, weil er es liebt, zu bluffen und ein Pokerface aufzusetzen. Kasper trinkt oft Alkohol. Sowohl allein und in Gesellschaft trinkt er oftmals Alkohol.“

Die wichtige Aufgabe der Frauen: Sie mussten basierend auf diesen total einfallsreichen Profilen angeben, ob sie den Mann attraktiv genug für einen One-Night-Stand halten oder ihn eher für eine feste Partnerschaft in Betracht ziehen würden. Außerdem sollten sie angeben, welche Männer sie eher mit der Aussage „Sex ohne Liebe ist okay“ in Verbindung bringen.

Jetzt kommt also das Ergebnis, mit dem niemand gerechnet hätte: Frauen bewerten rauchende und trinkende Männer tatsächlich als sexuell freizügig. Und dazu lassen sie sich von hohem Alkohol- und Zigarettenkonsum auch noch beeindrucken. Wenn es um das kurze Vergnügen geht. Na sowas.

Bier trinken als Flirt-Strategie

Nun ist die Tatsache, dass Frauen durchaus eher auf die „bösen Jungs“ stehen als auf den netten, langweiligen Typen von nebenan, nicht wirklich eine bahnbrechende Neuigkeit. Was aber durchaus zum Schmunzeln veranlasst: Männer nutzen Bier und Zigaretten als Strategie fürs Dating. Diese Füchse.

Eveline Vincke untersuchte in einem weiteren Experiment das Rauch- und Trinkverhalten der männlichen Test-Exemplare in Bezug auf Sex- und Flirtgewohnheiten. Das Ergebnis: Männer, die eher am kurzweiligen Späßchen interessiert sind, trinken bis zu 20 Gläser Alkohol pro Woche mehr als ihre etwas gefestigteren Kollegen.

Der Umstand, dass Frauen also für lässig Bier trinkende, rauchende Männer offen sind und sie interessant genug finden, um sich auf One-Night-Stands einzulassen, sorgt laut Vincke also dafür, dass Männer an dieser Strategie festhalten.

Doof ist nur: Kampagnen gegen das Rauchen und für verantwortungsvolleren Umgang mit Alkohol bewirken in diesem Fall genau das Gegenteil. Stehen diese Dinge doch für Gefahr, für Verwegenheit, für die beinahe schon garantierte Anziehungskraft, die auf Frauen wirkt.

Rundschau abonnieren