Didi Hallervorden mimt den BesserwisserZDF zeigt Miniserie „Mein Freund, das Ekel“

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Didi Hallervorden und Sohn Johannes

Dieter Hallervorden (l) und sein Sohn, der Schauspieler Johannes Hallervorden 

Mainz – Vor gut zwei Jahren landete das ZDF mit Dieter Hallervorden und Alwara Höfels in Marco Petrys Komödie „Mein Freund, das Ekel“ einen Volltreffer am Donnerstagabend. Über acht Millionen TV-Zuschauer sowie mittlerweile rund eine Million Abrufe in der ZDF-Mediathek ließen die Programmverantwortlichen nicht lange zögern, die Geschichte um den alten Stinkstiefel Olaf Hintz (Hallervorden) und die alleinerziehende Mutter Trixie Kunze (Höfels) fortzuführen. Diesmal gleich als sechsteilige Miniserie.

Die Handlung der Serie knüpft inhaltlich beinahe nahtlos an den Film an. Hintz lässt zwar immer noch den grantigen Miesepeter und besserwisserischen Oberstudienrat a.D. raushängen. Aber dank Trixie und ihrer drei Kinder Afia (Latisha Kohrs) Murat (Julius Gabriel) und Sean (Lior Kudrjawizki) ist aus ihm ein verhältnismäßig umgänglicher, beinahe altersmilde wirkender Mensch geworden. Gelegentliche Rückfälle nicht ausgeschlossen.

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Die Vorzeichen ändern sich, als völlig unerwartet Hintz' Schwester Elfie (Ursela Monn) mit ihrem neuen Freund, dem Esoterik-Spinner Waldemar (Horst Günther Marx) zurückkehrt. Bei dem Versuch, Waldemar zu vergraulen, geht Hintz etwas zu weit. Was dazu führt, dass er die geräumige Wohnung in Berlin-Charlottenburg verlassen muss. Unterschlupf findet er nur in einer kleinen Plattenbauwohnung, wo Trixie vorübergehend wohnen darf. Auf keinen Fall darf Hausmeister Nowak (Thorsten Merten) etwas davon mitbekommen. Sonst droht Obdachlosigkeit!

Alwara Höfels brilliert als alleinerziehende Mutter

Für ausreichend Konfliktpotenzial ist also gesorgt. Neben Trixies Analphabetismus und ihren ganz normalen Sorgen als alleinerziehende Mutter dreier Kinder steht diesmal aber das Thema Wohnungsnot ganz oben auf der Agenda. Dabei schaut die Serie wie zuvor schon der Film mit Augenmaß auf die Sorgen und Nöte der Benachteiligten unserer Gesellschaft. Das gelingt den neuen Drehbuchautoren um Headautor Daniel Scotti-Rosin auch hier wieder mit den Mitteln der Komödie, in der die unterschiedlichen Figuren unter der Regie von Wolfgang Groß (1-3) und Winfried Oelsner (4-6) unterm Strich letztlich allesamt liebevoll mit Herz und Humor gezeichnet erscheinen.

Am stärksten tritt dabei erneut Hauptdarstellerin Höfels als sozial benachteiligte Frau in Erscheinung, die zwar nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, sich aber auch niemals unterkriegen lässt. Höfels gelingt es, ihre Trixie mit einer so mitreißenden Authentizität zu spielen, dass die Zuschauer bedingungslos auf Trixies Seite gezogen werden. In diesem spielfreudigen Schatten hat es selbst so ein alter Haudegen wie Dieter Hallervorden schwer, mitzuhalten.

Dii Hallervorden und sein Sohn

Gemeinsam vor  der Kamera: Dieter (links) und sein Sohn Johannes Hallervorden. 

Der hier übrigens erstmals in einer TV-Produktion auf seinen realen Sohn trifft. Hier ist der 23-jährige Nachwuchsschauspieler Johannes Hallervorden nun in der Nebenrolle des „1-Euro-Maik“ zu sehen, der als Betreiber eines 1-Euro-Shops gleich bei der ersten Begegnung mit dem ollen Hintz dazu verdonnert wird, drei katastrophale Fehler aus dem Schriftzug seines Ladennamens zu entfernen.

„Mein Freund, das Ekel“ (1-6): ZDF, jeweils zwei Episoden donnerstags, ab morgen, 30. September.

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