Prinzessin feiert HexenpartyAndreas Blaschke gewinnt den „Oscar der Puppenspieler“

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

„Weck den Kasper in Dir:“ Das muss man Andreas Blaschke nicht zwei Mal sagen.

Köln – Unterhaltungen mit Andreas Blaschke sind immer sehr spannend. Es ist seine unverkennbare Art, wie er so von den vielen Stationen seiner beinah lebenslangen Puppenspielerlaufbahn berichtet. Manchmal von neuen Puppenköpfen die er immer individuell anfertigen lässt, von Bühnenbildern, lustigen wie anstrengenden Proben oder verregneten Vorstellungen. Langweilig wird das nie, schnell hat er den Zuhörer mitgenommen in die Traumwelt seiner Geschichten.

So wie in die mit der neugierigen Prinzessin, die unbedingt eine echte Hexe kennenlernen will. Zum Glück kommen Andreas Blaschke und der Kasper gerade noch rechtzeitig, um sie zu retten. Und haben sogar einen Preis gewonnen.

Blaschkes Puppentheaterwelt steht in Holweide . Auf dem Höhepunkt der Pandemie hat er sich mal wieder auf der Webseite des Traditionsvereins „Hohnsteiner Kasper e.V.“ umgeschaut. Und so entdeckte der 55-Jährige zum dritten Mal den Wettbewerb, dessen Ziel es ist die Tradition des Kasperspiels zu stärken und den ländlichen Raum mit kulturellem Leben zu bereichern. Unter dem Motto „Weck den Kasper in Dir“ rief der Verein aus der Sächsischen Schweiz auf, ein Stück mit dem Kasper zu erstellen.

„Ich hatte nie wirklich Zeit mitzumachen. Aber da nun viele Vorstellungen wegen Corona ausgefallen waren, zögerte ich nicht noch länger und habe mich beworben.“ Mit einem Exposé und drei Videos war es ihm gelungen, die 7 köpfige Jury mit trefflicher Puppenführung und Stimmenvielfalt von seiner Stückidee zu überzeugen. Natürlich freute er sich riesig, als er von seinem Sieg erfuhr und ist ganz besonders stolz, denn die Hohensteiner Bühne ist für ihn wie eine Legende: „Das ist eine tolle Anerkennung meiner Arbeit, für die ich mir schon mein ganzes Leben lang viel Mühe gebe. Das mit der Puppenführung ist nicht so einfach.“ Blaschke hatte den Kasper in sich mit Gedanken an das alte Hörspiel „Die neugierige Prinzessin“ der Bühne Friedrich Arndt geweckt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Er mag es gar nicht, den Kindern mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen und die natürliche Neugier in unzähligen Warnungen zu ersticken. Darum kehrte er einen Teil der Handlung in positive Ereignisse um. Seine „Hexerei im Zauberwald“ feiert am 3. Oktober in Hohnstein Premiere. Im Stück werden alles Figuren aus seiner Sammlung mit etwa 400 Puppen sein. „Nur die Hexe ist neu“, verrät er.

Kasper aus Hohnstein wird bald 100

Der Hohnsteiner Kasper feiert am 10. August seinen 100-jährigen Geburtstag. „Die ersten Kasperfilme wurden 1964 schwarz-weiß in Köln aufgezeichnet und bekamen eine eigene Sendereihe“, weiß Blaschke zu berichten und das so die bekannte Kinderserie „Kasperle und Rene“ entstand. „Vielleicht wird ja mal ein ,Kasper und Andreas’ daraus“, schmunzelt er mit Augenzwinkern und fände das richtig gut. Dann muss er gleich wieder weiter. Packt den alten Holzkasper und seine Weggefährten ins Auto und fährt los. Vielleicht in Richtung Hexengarten.

www.figurentheater-koeln.de

Rundschau abonnieren