1. FC Köln0:0 im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin

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Berlins Matheus Cunha (M) und Kölns Ellyes Skhiri (r) versuchen an den Ball zu kommen.

Köln – Der 1. FC Köln hat eine ordentliche Reaktion auf das Debakel von Freiburg gezeigt. Mit dem 0:0 im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin sicherten die Geißböcke am Samstag wohl auch den Job von Trainer Markus Gisdol, der nach dem schlimmen 0:5 im Breisgau mal wieder in die Kritik geraten war.

Der Punkt gegen die mit 275 Millionen Investor-Millionen aufgepumpten Hauptstädter war ein Punkt der Moral, in der Tabelle allerdings kleben die Geißböcke weiter auf Relegationsplatz 16. „Wir wollten natürlich gewinnen und die Unruhe bei der Hertha besser ausnutzen. Nach vorne haben uns aber die Lösungen gefehlt“, sagte FC-Torwart Timo Horn.

Markus Gisdol zog mit einem Fünffachwechsel die Konsequenzen aus der Blamage von Freiburg. Benno Schmitz, Jorge Meré, Ismail Jakobs, Salih Özcan und Anthony Modeste flogen aus der Startelf. Kingsley Ehizibue, Sava Cestic, Rafael Czichos, Jannes Horn und Dominick Drexler nahmen ihre Plätze ein. De FC-Trainer entschied sich damit wie erwartet für eine Dreierkette, die mit Cestic, Czichos und Sebastiaan Bornauw in der gleichen Besetzung wie beim 2:1 in Dortmund und beim 2:2 gegen Wolfsburg auflief. Das Spiel, das sich aus dieser taktischen Ausrichtung und der schnell erkennbaren Planlosigkeit der Hertha ergab, genügte niedrigsten Ansprüchen der Unterhaltung und erfüllte den Zweck. Die Kölner überließen den Berlinern den Ball und die wussten wenig damit anzufangen. Ex-FC-Torjäger Jhon Cordoba hatten zwischen Czichos und Bornauw einen schweren Stand und kaum Szenen. Die einzige Chance der Gäste resultierte aus einem Kölner Fehlpass im Aufbau. Der Abschluss von Krzysztof Piatek stellte FC-Keeper Timo Horn aber vor keine Probleme (13.).

Fehlendes Selbstbewusstsein

Das Kölner Spiel nach vorne war nicht kreativer als das der ebenso hochdotierten wie enttäuschenden Herthaner und zudem von fehlendem Selbstbewusstsein geprägt. Mit einer Ausnahme. Kingsley Ehizibue machte auf der rechten Seite ordentlich Dampf und suchte offensiv das Eins-gegen-Eins. Daraus resultierten alle drei Kölner Ecken der ersten Hälfte und einige brauchbare Flanken. Nur Abnehmer fanden sich keine, denn Gisdol ließ ohne Stoßstürmer spielen. Verständlich, nachdem der Versuch mit Modeste in Freiburg so schief gegangen war. Immerhin gewannen die Geißböcke durch die Aktionen des schnellen Niederländers etwas mehr Vertrauen in ihre Angriffe. Kapitän Jonas Hector (16./45.+2) und Drexler (27.) generierten daraus Abschlüsse, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden.

Das sollte sich nach dem Wechsel ändern. Der FC hatte 45 Minuten lang genug Selbstbewusstsein gesammelt, um mehr mit dem Ball spielen zu wollen. Als Hector und Ehizibue einen feinen Angriff über rechts initiierten, hätte Marius Wolf sein erstes Tor für die Kölner erzielen können, vielleicht sogar müssen. Der Leihspieler vom BVB wollte es aber wohl zu genau machen und verzog von links am langen Eck vorbei (60.). Hertha-Coach Bruno Labbadia reagierte auf die Kölner Druckphase mit der Einwechslung seines Topscorers Matheus Cunha (60.). Das gab den Gästen tatsächlich mehr Schwung. Piatek schoss knapp am linken Pfosten vorbei (74.)und Mattéo Guendouzi prüfte Timo Horn, der abtauchte und glänzend bestand (75.).

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Die Berliner waren am Drücker. Cunha und Guendouzi beherrschten die linke Seite und kombinierten sich zu einem Pfostentreffer des Franzosen (83.). Der FC wackelte, hielt im Gegensatz zum Heimspiel gegen Augsburg (0:1) diesmal aber den Punkt fest. Es war allerdings erst der dritte Heimpunkt beim letzten Hinrunden-Auftritt der Hinrunde. Keine schöne Bilanz. Genau wie die Tatsache, dass die Gisdol-Elf  nun schon seit 485 Minuten ohne eigenes Tor ist.  „Die Defensivarbeit ist die Basis. Die hat heute wieder gestimmt nach dem Spiel in Freiburg“, fand Timo Horn nach seinem dritten Zu-Null-Spiel dieser Saison auch etwas Positives. 1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue (79. Modeste), Cestic, Bornauw, J. Horn (79. Jakbos); Skhiri, Hector (70. Özcan); Wolf, Duda, Drexler (90.+1 Rexhbecaj). – Hertha BSC: Schwolow; Pekarik, Stark, Alderete, Mittelstädt (86. Netz); Tousart, Guendouzi; Darida, Lukebakio (60. Cunha); Cordoba (86. Redan), Piatek. – SR.: Willenborg (Osnabrück). – Gelbe Karten: Cestic, Czichos ; Alderete, Darida.

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