1. FC Köln gegen DüsseldorfNicht von der ekligen Spielweise beeindrucken lassen

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Markus Gisdol

FC-Trainer Markus Gisdol

Markus Gisdol wird am Sonntag zu den positiven Ausnahmen im Lager des 1. FC Köln gehören. Es ist zwar schon ein Weilchen her, aber der Trainer erinnert sich sicher noch gerne an Fortuna Düsseldorf und den 28. Spieltag der Saison 2012/1. Es war sein erstes Spiel als Trainer eines Fußball-Bundesligisten und zum Einstand feierte Gisdol auf der Bank der stark abstiegsgefährdeten TSG Hoffenheim einen 3:0-Erfolg gegen den um neun Punkte besser gestellten Mitkonkurrenten. Sechs Spieltage später hatten sich die Sinsheimer auf den Relegationsplatz gerettet und die Fortuna musste absteigen.

Keine Erinnerungen gegen Düsseldorf

Gisdol bildet auch deshalb eine Ausnahme, weil er vor dem Heimspiel (18 Uhr/Sky) gegen den rheinischen Rivalen keine Erinnerungen aus dem Hinspiel in Düsseldorf mitbringt. Der 50-Jährige gehörte zu diesem Zeitpunkt noch zur Zunft der arbeitslosen Fußballlehrer und erlebte einen der FC-Tiefpunkte dieser Saison im vorletzten Spiel der Ära Achim Beierlorzer nur als interessierter Zuschauer. „Im Hinspiel ist bei uns nicht viel zusammengelaufen. Düsseldorf hat gar nicht so stark gespielt, aber wir haben durch zwei Nachlässigkeiten verloren“, erinnerte sich Timo Horn an das bittere 0:2 im Derby. Ein Ergebnis, das aus Sicht des FC-Torwarts trotz Geisterspiel-Atmosphäre am Sonntag natürlich nach Wiedergutmachung schreit: „Wir wollen, dass unsere Fans zumindest vor dem Fernseher einen Derbysieg feiern können.“

Gisdol zum Team: „fleißig, körperbetont und zweikampfstark

Markus Gisdol nahm Horns Aussage positiv zur Kenntnis: „Wenn Spieler daraus zusätzlich eine Extra-Motivation ziehen, habe ich nichts dagegen.“ Darüber hinaus mochte der Coach aber keine „ausschlaggebenden Parallelen zwischen dem Hinspiel und der Partie am Sonntag“ sehen: „Unsere Mannschaft hat sich in allen Bereichen weiterentwickelt. Es hat sich vieles verändert. Die Jungs haben gelernt, sehr fleißig, körperbetont und zweikampfstark zu spielen.“ Eine Aussage, die auch deutlich machen soll, dass sich die Geißböcke nicht wie beim 0:2 von der ekligen Spielweise der Fortunen beeindrucken lassen wollen.

Dem FC sollen auch Gisdols Erkenntnisse aus dem 2:2 gegen Mainz helfen, um am Sonntag den laut Sportchef Horst Heldt „nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt“ gehen zu können. „Aus dem Spiel haben wir viel mitgenommen, müssen spieltaktisch aber auch an der einen oder anderen Stelle ein Auge zudrücken. Ich bin kritisch mit meinem Team, kann die Situation aber auch gut einschätzen. Nach so einer kurzen Vorbereitung kann nicht alles auf Knopfdruck sofort wieder funktionieren.“

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Nach einer intensiven Trainingswoche geht der FC-Trainer fest von Fortschritten im Spiel gegen den Ball und auf einzelnen Positionen aus. Bis auf Marcel Risse, der Mitte der Woche das Training mit Knieproblemen abbrechen musste, steht Gisdol der gesamte Kader vorbehaltlich der Ergebnisse des abschließenden Corona-Tests am Samstag zur Verfügung. Also auch Ismail Jakobs, der sich seit zehn Tagen wieder im Mannschaftstraining befindet. „Iso ist corona-technisch unser sicherster Spieler und in einem erstaunlich guten Zustand aus seiner Quarantänezeit zurückgekehrt. Er wird am Sonntag auf jeden Fall im Spieltags-Kader stehen, daraus mache ich kein Geheimnis“, sagte Gisdol. Gut möglich also, dass der Youngster für Jan Thielmann zurück in die Startelf rückt und seinen angestammten Platz links vorne einnimmt. Florian Kainz würde in diesem Fall auf die rechte Seite wechseln.

Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue, Bornauw, Leistner, Schmitz; Skhiri, Hector; Kainz, Uth, Jakobs; Cordoba. – Düsseldorf: Kastenmeier; M. Jörgensen, Hoffmann, Gießelmann; M. Zimmermann, Suttner; Sobottka - V. Berisha, Stöger; Karaman, Thommy.

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