Telekom Baskets verlierenKrimi der Sonderklasse mit bitterem Ausgang

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Baskets Iisalo

Bonns Trainer Tuomas Iisalo rastet aus und bekommt  dafür ein technisches Foul.

Berlin/Bonn – Sie kannten diesen Film schon aus den beiden Vorjahren und wollten ihn keinesfalls erneut sehen – weil das Drehbuch alle erdenklichen Wendungen aber kein Happy End bereithält. Aber wieder blieben für die Telekom Baskets vom Pokal-Achtelfinale in Berlin nur Wut und Enttäuschung, dass sie sich für einen erstklassigen Auftritt nicht belohnen konnten und Titelverteidiger ALBA mit 95:98 (27:24, 22:21, 20:30, 26:23) unterlagen. Vor Jahresfrist hatten sie 80:83 nach Verlängerung verloren.

Shorts mit persönlichem BBL-Rekord von 36 Punkten

Da zählte es nichts, dass die Bonner drei der vier Viertel gewannen, dass sie mit Ausnahme von vier schwachen Minuten am Ende des dritten Viertels dem Spiel ihren Stempel aufdrückten und dass sie mit TJ Shorts den überragenden Mann stellten: Mit 36 Punkten erzielte er einen persönlichen BBL-Rekord, dazu kamen 7 Rebounds und 6 Assists.

Fast schon trotzig blickte er in der Niederlage nach vorne: „Es wird heute schmerzen, es wird auch heute Nacht schmerzen. Aber dann werden wir uns das Spiel noch mal anschauen, aus unseren Fehlern lernen und sind dann bereit fürs nächste Spiel.“

Dass sich die Baskets den greifbaren Sieg h wegschnappen ließen, war besonders bitter, weil die Berliner mit Maodo Lo (Sprunggelenk), Johannes Thiemann (Knie) und Jaleen Smith auf drei verletzte Stammspieler verzichten mussten. Aber es zeigte sich, dass es in dem Euroleague-Kader genug personelle Reserven gab. So lieferten sich beide Teams über 40 Minuten einen mitreißenden Kampf.

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Den 9:0-Blitzstart der Baskets drehten die Berliner noch im ersten Viertel zur 24:21-Führung. Die Bonner rissen die Partie aber wieder an sich, gingen sogar zweistellig in Front (43:33, 16.). Auch im dritten Viertel zogen sie mit Shorts, Jeremy Morgan (13 Punkte), Sebastian Herrera (12) und Finn Delany (12) ein höchst variables Angriffsspiel auf, gegen das ALBA defensiv lange enorme Probleme hatte.

Bei Bonns 69:60-Führung kippt die Partie plötzlich

Bei einer 69:60-Führung (26.) kippte die Partie aber plötzlich: Jetzt stoppte Berlin viermal in Folge die Baskets-Angriffe und bei den Gegenzügen versenkte ALBA zwei Dreier. Dazu bekam Leon Kratzer sein viertes Foul, Chefcoach Tuomas Iisalo regte sich darüber heftig auf und erhielt ein technisches Foul. In der Summe resultierte daraus ein 15:0-Lauf, durch den ALBA nach 30 Minuten 75:69 vorne lag.

Bis auf acht Punkte zog Berlin weg (81:73, 33.). Aber die Baskets bäumten sich auf und erkämpften mit einem 14:4-Run zum 87:85 die Führung zurück. So stand die Partie in den Schlusssekunden auf des Messers Schneide: Bei einer Berliner 98:95-Führung hatte Bonn den letzten Angriff, Shorts traf mit seinem Dreier aber nur den Ring.

Iisalo zog ein differenziertes Fazit: „Wir hatten lange Phasen, in denen wir sehr solide gespielt haben. Und es gab kurze Phasen, in denen wir viele Fehler gemacht haben, die ALBA sofort bestraft hat.“

Baskets (Punkte/3er): Shorts (36/3), Ward, Herrera (12/2), Tadda (5/1), Malcolm (7/1), Morgan (13/2), Kratzer (8), Williams (2), Delany (12/1); Rebounds: 27 (Kratzer 7, Shorts 7); Assists: 15 (Shorts 6); Trefferquote Feld: 54 % (37/69); Dreierquote: 40 % (10/25); Freiwurfquote: 85 % (11/13). Berlin (Punkte/3er): Procida (9/1), Machowski, Wetzell (23), Mattisseck (5), Schneider (2), Olinde (17/2), Koumadje (7), Sikma (8), Blatt (23/5), Zoosman (4); Rebounds: 39 (Olinde 8); Assists: 24 (Sikma 11); Trefferquote Feld: 52 % (34/65); Dreierquote: 28 % (87/29); Freiwurfquote: 76 % (22/29).

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