Kommentar zu NRW-SchulenDebakel um Maskenpflicht war eines mit Ansage

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Schüler mit Masken

Schüler mit einer Maske im Unterricht

Düsseldorf – Es ist schon richtig, dass es für eine Pandemie „leider kein Handbuch“ gibt, wie Regierungsvertreter gern zur eigenen Entlastung vorbringen. Bei all den Unwägbarkeiten dieser tückischen Corona-Krise muss Politik oft auf Sicht fahren und zur Selbstkorrektur fähig sein.

Beim Debakel um die Maskenpflicht an den NRW-Schulen fällt es jedoch schwer, Nachsicht zu üben. FDP-Schulministerin Gebauer hat vor vier Wochen gegen alle Warnungen die verpflichtende Mund-Nase-Bedeckung im Unterricht abgeschafft. Man muss kein examinierter Virologe sein, um eine solche Maßnahme in die sich auftürmende vierte Infektionswelle hinein genauso fahrlässig zu finden wie volle Fußballstadien oder schunkelnde Karnevalsmassen.

Freiheitsideologie und Lehrbuch-Liberalismus scheint in NRW oft wichtiger als vorsichtiger Pandemie-Pragmatismus. Glücklicherweise waren die allermeisten Kinder, ironischerweise bis hin zu den Töchtern des FDP-Chefs Stamp, vernünftiger als die Landesregierung und haben ihre Masken freiwillig weitergetragen. Die jetzt angekündigte Kehrtwende fügt sich in einen regierungsamtlichen Zickzack-Kurs, der die Corona-Krise seit eineinhalb Jahren noch zermürbender macht.

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