Bonner Professor und Kohl-BeraterTrauer um Wolfgang Bergsdorf

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Wolfgang Bergsdorf, hier 1999 als künftiger Rektor der Universität Erfurt.

Wolfgang Bergsdorf, hier 1999 als künftiger Rektor der Universität Erfurt.

Berater von Helmut Kohl, Spitzenbeamter, Politikprofessor und Wissenschaftsmanager, Förderer des Hermann-Josef-Kollegs in Kloster Steinfeld: Wolfgang Bergsdorf ist im Alter von 82 Jahren verstorben.

Er war kein Politiker, aber trotzdem eine der prägenden Gestalten der Bonner Republik: Wolfgang Bergsdorf, langjähriger Büroleiter des CDU-Chefs Helmut Kohl, dann (1982) Abteilungsleiter im Bundespresseamt und später – für Kultur und Medien verantwortlich – im Bundesinnenministerium, ist am 9. Januar mit 82 Jahren verstorben.

Bergsdorf, der sich parallel zu seiner dienstlichen Tätigkeit 1982 bei dem Bonner Politikwissenschaftler Karl Dietrich Bracher habilitierte und außerplanmäßiger Professor der Universität Bonn wurde, vertrat einen Typus, der in Frankreich öfter zu treffen ist als in Deutschland: den des intellektuellen Spitzenbeamten. Er war einer der engsten Berater Kohls. Nach dem Ende von dessen Regierungszeit war er von 2000 bis 2007 Rektor und Präsident der Universität Erfurt, danach bis 2015 Präsident der Görres-Gesellschaft in Bonn – einer der katholischen Kirche nahestehenden Wissenschaftsorganisation, die unter anderem das „Staatslexikon“ herausgibt. Maßgeblich förderte Bergsdorf das Hermann-Josef-Kolleg in Kloster Steinfeld. Er gehörte selbst zum ersten Abiturjahrgang der Schule 1961. 

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