Erzbistum KölnInternes Dokument belastet Kardinal Woelki stark

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Köln: Kardinal Rainer Maria Woelki

Köln: Kardinal Rainer Maria Woelki

Ein Dokument vom Erzbistum Köln könnte für den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ernste Folgen haben.

Der WDR hatte am Mittwoch gemeldet, dass ihm ein weiteres Schreiben aus dem Jahr 2018 an die Glaubenskongregation im Vatikan vorliege, in dem es um den Fall des jungen Priesters gehe, der sich 2001 am Kölner Hauptbahnhof mit einem jugendlichen Prostituierten getroffen hatte. Woelki hatte diesen Priester 2017 befördert. Der WDR zitiert das vom damaligen Offizial des Kölner Erzbistums, Günter Assenmacher, verfasste Schreiben an den Vatikan, dass Erzbischof Woelki dieses „auf den Weg gebracht habe, mit der Bitte um weitere Anweisungen“. Das Dokument liege auch der Kölner Staatsanwaltschaft vor, die das auf Nachfrage der Rundschau weder dementieren noch bestätigen wollte.

Hat Woelki unter Eid die Unwahrheit gesagt?

Folgende Frage steht nun im Raum: Hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bei der gerichtlichen Vernehmung im März dieses Jahres die Unwahrheit gesagt? Der Kardinal bestritt in dieser Vernehmung, von zwei relevanten Schreiben aus dem Jahr 2018 Kenntnis gehabt zu haben, die sich mit dem genannten Fall des belasteten Priesters befassten. Wenn sich herausstellen sollte, dass der Inhalt des jetzt vorliegenden zusätzlichen Schreibens der eidesstattlichen Aussage Woelkis widerspräche, könnte das für den Kölner Erzbischof ernsthafte Folgen haben. (dhi)

(Richtigstellung zur Meldung vom 7. Juni 2023: Die Rundschau hatte ursprünglich gemeldet, dass Erzbischof Woelki unter Eid ausgesagt habe, dass er zum Zeitpunkt der Beförderung des Priesters im Jahr 2017 nichts von den Vorwürfen wusste, dass dieser sich mit einem minderjährigen Prostituierten getroffen habe. Dies hatte Woelki so nicht gesagt. Im Zusammenhang mit einem presserechtlichen Verfahren in diesem Jahr, in dem Woelki gegen die Bild-Zeitung vorging, hatte der Kölner Erzbischof vielmehr geäußert, dass er von einem lange zurückliegenden, nicht strafbaren sexuellen Kontakt des Priesters mit einem Prostituierten sowie „weiteren Gerüchten“ gehört habe, die aber unbewiesen geblieben seien.)

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