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Ökonomische HerausforderungenRussland hebt die Mehrwertsteuer zur Finanzierung des Angriffskriegs an

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Wladimir Putin besichtigt in Begleitung des Leiters der Region Burjatien, Alexej Tsydenow, das Hubschrauberwerk Ulan-Ude, das zum russischen Hubschrauberhersteller Rostec gehört.

Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, besichtigt in Begleitung des Leiters der Region Burjatien, Alexej Tsydenow, das Hubschrauberwerk Ulan-Ude, das zum russischen Hubschrauberhersteller Rostec gehört. 

Russland erhöht die Mehrwertsteuer unerwartet auf 22 Prozent, um die Kriegsausgaben zu finanzieren, was wirtschaftliche Probleme verschärft.

Die Anzeichen für ökonomische Schwierigkeiten in Russland nehmen zu. Erst kürzlich warnten hochrangige Regierungsmitglieder vor einem spürbaren Rückgang der Wachstumsrate. Nun plant die Regierung eine unerwartete Anhebung der Mehrwertsteuer, um die enormen Kriegsausgaben zu decken. Selbst US-Präsident Donald Trump bezeichnete Russland in Bezug auf die Wirtschaft als „Papiertiger“. Besteht wirklich die Gefahr einer Krise?

Woher kommen die Krisenerwartungen?

Die Zentralbankchefin Elvira Nabiullina nannte die Lage in einigen Wirtschaftszweigen bereits schwierig. Die Ölindustrie, Kohle und Stahl, Autoproduzenten sowie der Wohnungsbau kämpfen mit Problemen wie sinkenden Absatzzahlen und einer Delle durch den Wegfall staatlich unterstützter Hypothekenkredite. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung korrigierte ihre Wachstumsprognose für Russland auf nur noch 1,2 Prozent höheres Wirtschaftswachstum.

Die Mehrwertsteuer wird ab dem nächsten Jahr von 20 auf 22 Prozent angehoben. Sogar kleinere Unternehmen mit einem Umsatz über 10 Millionen Rubel müssen jetzt diese Steuer zahlen. Die Erhöhung wurde unerwartet angekündigt, obwohl Präsident Wladimir Putin ursprünglich versprochen hatte, die Steuern bis 2030 stabil zu halten. Die Maßnahme galt jedoch als notwendig aufgrund des hohen Haushaltsdefizits, das vor allem für Verteidigungszwecke verwendet wird.

Die russische Ölindustrie leidet unter den Sanktionen sowie den Auswirkungen der ukrainischen Drohnenangriffe. Raffinerien wurden in Europa attackiert, was zu Betriebsunterbrechungen führte. Die Regierung verlängerte das Exportverbot für Benzin und Diesel wegen Mangelerscheinungen im Inland. Eine Beendigung des Krieges könnte den Druck mildern und die Wirtschaft stabilisieren, aber auch negative Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit haben.