Ein US-Moderator schlägt vor, Obdachlose „einfach zu töten“. Von den Demokraten kommen deutliche Worte.
„Trumps Gift“Fox-Moderator fordert „Massenmord“ an Obdachlosen – Entsetzen in den USA

Fox-Moderator Brian Kilmeade. (Archivbild)
Copyright: Getty Images via AFP
Es ist eine kurze Bemerkung, die nun für breite Empörung sorgt: Brian Kilmeade, ein Moderator von Fox News, hat in einer Sendung des rechtskonservativen US-Senders die Ermordung von obdachlosen Menschen gefordert, die sich weigern, Hilfe anzunehmen. Zusammen mit den Co-Moderatoren Ainsley Earhardt und Lawrence Jones diskutierte Kilmeade über den brutalen Mord an einer ukrainischen Geflüchteten, der zuletzt in den USA viel Aufmerksamkeit bekommen hat.
Zunächst vertraten die Moderatoren die Ansicht, dass der Verdächtige, der ein umfangreiches Vorstrafenregister hat und bei dem eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, schon lange vor dieser Tragödie von der Straße hätte geholt werden müssen.
Fox-Moderatoren diskutieren über Umgang mit Obdachlosen
Dann echauffierte sich Jones zunächst darüber, dass „Milliarden“ für die Krise im Bereich psychische Gesundheit und „die Obdachlosen“ ausgegeben worden seien und dass „viele von ihnen die Programme nicht nutzen“ und nicht die notwendige Hilfe in Anspruch nehmen wollten.
Alles zum Thema Donald Trump
- Rundschau-Debatte Wer ist der Mann, der Charlie Kirk erschoss?
- Außenminister Rubio führt Gespräche Reaktion auf Israels Angriff in Katar: US-Besuch in Jerusalem
- 6,8 Milliarden Euro-Investition Australien baut Werft für atomgetriebene U-Boote aus
- Nato reagiert alarmiert Russische Drohnen machen Polen und Rumänen nervös
- Luftalarm auch in Rumänien Selenskyj wirft Russland Ausweitung des Kriegs vor
- „Es könnte ein Fehler sein“ Polen kontert Trump, Nato reagiert auf Provokation – und der Kreml verhöhnt Europa
- Botschaften auf Munition 22-Jähriger aus Ohio soll Attentat auf Charlie Kirk begangen haben
Der Moderator forderte daraufhin harte Maßnahmen: „Entweder sie nehmen die Ressourcen an, die wir ihnen geben, oder sie entscheiden sich dafür, im Gefängnis zu landen“, empfahl Jones und bekräftigte: „So muss es jetzt sein.“ Kilmeade reichte dieser bereits radikale Vorschlag jedoch nicht. „Oder eine unfreiwillige, tödliche Injektion. Oder so“, warf der Moderator ein und fügte hinzu: „Tötet sie einfach.“
Brian Kilmeade empfiehlt „eine unfreiwillige, tödliche Injektion“
Eine Reaktion seiner Co-Moderatoren gab es für die an die Nazi-Zeit erinnernden Worte nicht. Die Sendung, die laut Recherchen des US-Magazins „Rolling Stone“ bereits am Mittwoch (10. September) ausgestrahlt worden war, lief ohne Unterbrechung oder Entschuldigung weiter. Am Samstag verbreitete sich ein Ausschnitt dann rasant in den sozialen Netzwerken – und sorgte für scharfe Kritik an Kilmeade.
Der momentan populärste demokratische Politiker, Gavin Newsom, kommentierte den Ausschnitt aus der Sendung bei X mit einem Bibel-Vers: „Wer sein Ohr vor dem Schrei der Armen verschließt, wird selbst rufen und keine Antwort erhalten“, schrieb der Gouverneur von Kalifornien. „Das ist einfach krank“, kommentierte unterdessen der ehemalige Kongressabgeordnete Adam Kinzinger.
Entsetzen bei Demokraten: „Das ist krank“
Deutliche Worte kamen auch von Don Beyer, einem demokratischen Abgeordneten aus dem Bundesstaat Virginia. „Zu den Obdachlosen in Amerika zählen über eine Million Kinder und Zehntausende Veteranen, von denen viele im Irak oder in Afghanistan gedient haben“, schrieb der Politiker bei X. „Niemand verdient es, von der Regierung wegen einer Geisteskrankheit oder Armut ermordet zu werden“, fügte der Demokrat an. „Diese Fox-Moderatoren rufen zum Massenmord auf – das ist krank.“
Eine Stellungnahme von Fox News zu den Worten des Moderators gibt es bisher nicht. Brian Kilmeade hat derweil am Sonntag auf den Sturm der Entrüstung reagiert. „Ich habe fälschlicherweise gesagt, sie sollten tödliche Injektionen bekommen. Ich entschuldige mich für diese äußerst gefühllose Bemerkung“, erklärte der Fox-Moderator in seiner Sendung. „Viele Obdachlose verdienen unser Mitgefühl und Mitleid“, fügte Kilmeade hinzu.
Brian Kilmaede entschuldigt sich – Kritiker nicht überzeugt
Seine Kritiker konnte das jedoch nicht zufrieden stellen. In den sozialen Netzwerken forderten weiterhin viele Nutzerinnen und Nutzer die Kündigung des Moderators.
Es sei wichtig, sich zu entschuldigen, befand auch der ehemalige demokratische Kongressabgeordnete Adam Kinzinger. Die Worte des Fox-Moderators hätten jedoch einen „‚Ich muss das tun, weil man es mir gesagt hat‘-Vibe“, schrieb Kinzinger bei X. „Ich hätte gedacht, dass es mehr Reue geben würde.“ Kilmaede sei anders gewesen, bevor Donald Trump US-Präsident geworden sei, erklärte der Demokrat und fügte an: „Trumps Gift hat ihn gebrochen.“