Gesetz zur FachkräfteeinwanderungEine große Chance für Deutschland

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  • Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz schafft den Rahmen für eine gezielte und gesteigerte Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten.
  • Eine große Chance für geflüchtete Menschen und auch Firmen, findet unsere Autorin Eva Quadbeck.
  • Ein Kommentar.

Das Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung könnte einer der wenigen Leuchttürme dieser letzten Regierungszeit von Kanzlerin Merkel werden. Das neue Regelwerk hat den Jahrzehnte alten Streit um die Frage befriedet, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist. Mit der Verabschiedung des Gesetzes gibt es auf diese Frage nur noch eine Antwort: Ja. Zugleich kann das Gesetz einen Teil des großen gesellschaftlichen Flüchtlingsstreits befrieden. Es eröffnet jenen Menschen, die gut integriert sind, Deutsch gelernt haben und mit Arbeit für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen, die Möglichkeit, in Deutschland zu bleiben. Den Firmen, die auf diese Arbeitskräfte angewiesen sind, hilft die Regelung. Humanitär ist sie darüber hinaus auch.

Chancen für Fachkräfte im Ausland

Das Gesetz soll aber noch viel mehr: Es soll Fachkräften im Ausland jenseits der europäischen Grenzen die Chance eröffnen, legal und unkompliziert nach Deutschland zu kommen, um hierzulande Jobs zu machen, für die deutsche Unternehmen, Krankenhäuser und Pflegedienste keine Fachkräfte finden. Deutschland ist endlich so weit, Zuwanderung so zu steuern, dass sie Wirtschaft und Gesellschaft nutzt.

Der Gipfel im Kanzleramt, zu dem die Regierung bemerkenswerter Weise vor Inkrafttreten des Gesetzes eingeladen hat, ist nur zu begrüßen. Normalerweise lässt man Gesetze wirksam werden und bessert sie in trägem Tempo nach, wenn sie nicht richtig funktionieren. Angesichts des Fachkräftemangels, der den Erfolg der Unternehmen im Land und damit die Stärke der Volkswirtschaft insgesamt bedroht, geht das bei der Fachkräftezuwanderung nicht. Die Regierung muss sich um die schnelle und erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes kümmern.

Ein dickes Brett zum bohren

Dieses Gesetz richtig wirken zu lassen, wird ein ebenso dickes Brett zum Bohren sein wie die Verhandlungen darum. Die deutsche Bürokratie wird über ihren eigenen Schatten springen müssen, damit künftig tatsächlich mehr qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland eine Chance auf einen Arbeitsplatz in Deutschland haben. Es ist kein Zufall, dass Deutschland bislang nur mittelmäßig abschneidet, wenn es um die Attraktivität für Hochqualifizierte aus dem Ausland geht: Die Anerkennung von Abschlüssen ist nach wie vor zu streng geregelt, die Visa-Erteilung zu langsam und das gesellschaftspolitische Klima nicht allerorten offen genug für Fremde, teilweise sogar ablehnend.

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Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz war eine wirklich gute Entscheidung dieser so oft gescholtenen Bundesregierung. Ein Erfolg kann es aber nur werden, wenn die verschiedenen Ministerien, Arbeitgeber, Gewerkschaften und Länder nun auch an einem Strang ziehen. Der Gipfel am Montag kann dazu nur der Auftakt gewesen sein.

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