Gysi über Wagenknecht„Ich hatte sie ja schon fast so weit, dass sie bleibt!“

Lesezeit 2 Minuten
Sahra Wagenknecht spricht mit Gregor Gysi.

Sahra Wagenknecht spricht mit Gregor Gysi.

Die Gründung für Wagenknechts neue Partei soll im Januar stattfinden. Antreten will sie bei der Europawahl 2024 sowie bei einigen Landtagswahlen.

Der Linke-Politiker Gregor Gysi hat nach eigener Aussage die aus der Partei ausgetretene Sahra Wagenknecht im vergangenen Winter beinahe von ihrem Vorhaben abbringen können. „Ich hatte sie ja schon fast so weit, dass sie bleibt! Wir hatten sogar ein Papier verfasst mit gemeinsamen Positionen“, sagte Gysi dem „Spiegel“. Das Papier hätten die beiden Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan unterstützt, auch wenn es ihnen nicht so richtig gefallen habe. „Sahra Wagenknecht und ich wollten eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten“, berichtete Gysi.

Gründung Wagenknechts Partei für Januar vorgesehen

Dann jedoch habe Wagenknecht mit der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer die Kundgebung „Aufstand für Frieden“ organisiert. „Die Linken-Vorsitzenden unterstützten die Demonstration nicht ausreichend. Wagenknecht wollte dann keine Lösung mehr“, sagte Gysi. Dem Aufruf zu der Kundgebung am 25. Februar vor dem Brandenburger Tor, bei der Wagenknecht unter anderem einen Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine und Friedensverhandlungen mit Russland gefordert hatte, waren viele Tausend Menschen gefolgt.

Wagenknecht hatte am Montag nach monatelangen Spekulationen ihren Austritt aus der Linken und Pläne für die Gründung einer neuen Partei bekanntgegeben. Zunächst soll der Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht“ Spenden dafür sammeln. Die Gründung der Partei ist für Januar vorgesehen. Sie soll nach Wagenknechts Angaben bei der Europawahl im Juni 2024 antreten. Angestrebt wird auch, bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September ins Rennen zu gehen. (dpa)

Rundschau abonnieren