Während Russland erbitterte Bodenangriffe im Donbass führt und ukrainische Städte mit Luftangriffen überzieht, setzt die Ukraine auf eine andere Strategie. Was können ihr Luftschläge gegen russische Raffinerien und Bahnanlagen bewirken?
LuftangriffeWie die Ukraine Russland den Ölhahn abdrehen will

„Freundschaft–Druschba“ steht auf einem Rohr in der deutschen Raffinerie Schwedt, wo ein Zweig der Pipeline „Druschba“ endet (Archivfoto von 2018). Die Ukraine greift diese Leitung auf russischem Boden immer wieder an – ebenso wie andere Teile der russischen Öl-Infrastruktur.
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Noch in diesem Jahrhundert werde es möglich sein, dass Menschen 150 Jahre alt würden. Diese Bemerkung ließ Kremlchef Wladimir Putin im Geplauder mit seinem chinesischen Förderer Xi Jinping vor der großen Siegesparade in Peking fallen. Er hat das versehentlich aufgezeichnete Gespräch später bestätigt. Xi und Putin setzen nach ihren eigenen Worten auf die Transplantation von Organen, wem immer die entnommen werden sollen. Und ob die beiden 72-Jährigen bereits für die eigene Person auf eine derartige Lebensverlängerung hoffen, blieb unklar. Bei seinen Soldaten ist Putin dagegen weniger um ein langes Leben besorgt. Tote gebe es auch durch Autounfälle oder Alkohol, mit diesem Hinweis tröstete er 2022 linientreue Soldatenmütter: „Die Frage ist, wie wir gelebt haben.“
Was bahnt sich bei den Kämpfen im Donbass an?
Auf Sterben muss sich ein erheblicher Teil jener Soldaten einstellen, die die russischen Angreifer derzeit im Osten der Ukraine zusammenziehen. Westliche Beobachter wie des Institute for the Study of War und des britischen Militärgeheimdienstes sehen eine umfassende Neugruppierung russischer Truppen, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor einer Konzentration von „bis zu 100.000“ russischen Soldaten gesprochen. Nach britischen Angaben hat Russland Truppen von anderen Abschnitten der Front in den Donbass verlegt.
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow sprach am 30. August von Angriffen über die ganze Frontlinie hinweg und sagte, man lege nun die „Aufgaben fest für die Gruppen der Streitkräfte, die auf die Herbstperiode gerichtet sind“. Im Hintergrund eine Landkarte, die sogar den ukrainischen Bezirk Odessa als vermeintlich russisch zeigt. Auch Putin demonstriert Entschlossenheit. Am Freitag griff er von Wladiwostok aus in die Diskussion über Friedenstruppen in der Ukraine ein und drohte westlichen Staaten, ihre Soldaten würden auf ukrainischem Boden zu legitimen Zielen – „besonders jetzt während der Kampfhandlungen“ (wir berichteten).
Wie entwickelt sich die Lage im Bodenkrieg?
In den letzten Wochen war das Bild an der Front uneinheitlich: russische Vorstöße, aber auch erfolgreiche ukrainische Gegenangriffe vor allem bei Pokrowsk. Ein russischer Infiltrationsversuch in der Nähe dieser Stadt, bei Dobropillja, ist im August gescheitert.
Pokrowsk wird wie andere umkämpfte Städte in Medien oft als „strategisch wichtig“ bezeichnet und war vor dem russischen Überfall auf die Ukraine auch ein relevanter Verkehrsknotenpunkt. Diese Funktion kann die Stadt aber angesichts ihrer Frontlage nicht mehr wahrnehmen – wer immer das Stadtgebiet kontrolliert. Ähnliches gilt für Kupjansk, eine Stadt im Bezirk Charkiw nahe der Nordgrenze des weitgehend russisch besetzten Donbass-Bezirks Luhansk. Auch sie steht im Fokus massiver russischer Angriffe. Im übrigen Bezirk Charkiw und im Bezirk Sumy sind die Kämpfe dagegen abgeflaut – wohl eine Folge der russischen Truppenverlegungen.
Ein wirklich strategisch wichtiges Gebiet, also eines, dessen Kontrolle für den weiteren Verlauf Krieges entscheidend sein wird, ist der Donbass-Festungsgürtel mit Städten wie Kostjantyniwka, Kramatorsk und Slowjansk, der das Gebiet um die Hauptstadt Kiew vor einem weiteren Vorrücken schützt. Russland verlangt die kampflose Räumung dieses Gebiets. Eine absurde Forderung, wenn man bedenkt, dass die Russen es in anderthalb Jahren nicht einmal geschafft haben, Pokrowsk einzunehmen. Derzeit versuchen die Angreifer, ukrainische Nachschubrouten wie die Europastraße 40 zwischen Isjum (Bezirk Charkiw) nach Slowjansk durch Drohnenangriffe unpassierbar zu machen. Kostjantyniwka wiederum liegt so dicht hinter der Front, dass der Stadt (vor dem Krieg rund 25.000 Einwohner) „die vollständige Zerstörung durch russische Gleitbomben und Artillerie“ droht, wie Sicherheitsexperte Nico Lange schon Ende Mai schrieb. Nur. Erobert hätten die Russen das stark befestigte Städtchen damit noch lange nicht.
Das Tempo des russischen Vordringens hat sich im August verlangsamt: Netto eingenommen haben die Russen nach Berechnungen des ukrainischen Dienstes Deepstatemap im August 464 Quadratkilometer oder 0,08 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets, im Juni und Juli waren es jeweils rund 560. Gerassimow hatte am 30. August von 3500 Quadratkilometern ukrainischen Territoriums gesprochen, die Russland seit Jahresbeginn erobert habe, tatsächlich waren es laut Deepstatemap gut 2800, laut ISW noch 400 Quadratkilometer weniger.
Vorerst vorbei sind offensichtlich die gigantischen Materialschlachten mit hohen Verlusten an Kampf- und Schützenpanzern und anderem schweren Gerät. Der Dienst Warspotting zählte in den fünf Augustwochen (vom 29. Juli bis zum 2. September) 139 Verluste schwerer Waffensysteme auf russischer Seite, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 539. Aufgrund des massiven Einsatzes von Drohnen auf beiden Seiten der Front kommt der Einsatz großer Fahrzeuge nur noch selten in Betracht.
Welche Ziele sind bei Luftschlägen im Visier?
Während es am Boden intensive Kämpfe, aber nur geringfügige Verschiebungen im Frontverlauf gibt, führen beide Seiten einen massiven Luftkrieg mit Drohnen und Marschflugkörpern. Die russische Seite setzt auch ballistische Raketen ein.
In der Nacht zum Sonntag verübte Russland den größten Luftangriff seit Kriegsbeginn auf die Ukraine. Ein Regierungsgebäude in Kiew wurde beschädigt, vier Menschen starben – darunter ein Baby mit seiner Mutter. In der Nacht zum 27. August hatte es 25 Tote bei einem massiven Angriff auf Kiew gegeben, getroffen wurden auch die EU-Vertretung in der Ukraine und das britische Kulturinstitut. Immer wieder zeigt sich das Muster, dass Russland neben Angriffen auf militärisch relevante Ziele vor allem die Terrorisierung der ukrainischen Bevölkerung anstrebt. Und die Einschüchterung ihrer Unterstützer: Am Donnerstag veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium selbst ein Video, das einen tödlichen Drohnenangriff auf humanitäre Helfer aus Dänemark zeigt, die in der Region Tschernihiw Blindgänger aus den ersten Kriegsmonaten räumten.
Die Ukraine geht erkennbar anders vor. Wohnviertel, Kindergärten, Krankenhäuser stehen nicht im Fokus ihrer Luftschläge, auch nicht die Wärmeversorgung der Bevölkerung – wie bei den russischen Angriffen auf Heizwerke oder zuletzt auf das Gasnetz der ukrainischen Region Poltawa. In anderer Hinsicht allerdings nimmt auch die Ukraine Energieinfrastruktur des Gegners ins Visier, nämlich die Treibstoffversorgung. Auch dies mit Folgen für die Zivilbevölkerung, zumindest, soweit sie auf Autos angewiesen ist.
Die Angriffe erfolgen meistens im Süden und Westen Russlands, maximal 1000 Kilometer von der Front entfernt. Eine Attacke in Uchta in der nördlichen Provinz Komi – gut 330 Kilometer südlich des Polarkreises – stellt eine Ausnahme dar. Nach einer am 25. August veröffentlichten Zählung der Agentur Reuters hatte die Ukraine seit Anfang des Monats zehn Raffinerien durch Drohnenangriffe beschädigt, damit seien 17 Prozent der russischen Raffineriekapazität ausgefallen. Der ukrainische Drohnenkommandant Robert Brovdi sprach am Mittwoch von insgesamt 17 Angriffen auf Ölanlagen, Ausfallrate nun angeblich 24,2 Prozent. Luftschlag Nummer 18 auf die Raffinerie in Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von Moskau, kam in der Nacht zum Freitag dazu. Angriffe Nummer 19 und 20 galten in der Nacht zum Sonntag der südrussischen Raffinerie Ilskij und der Pipeline-Pumpstation 8-N im Bezirk Brjansk, über die das russische Militär nach ukrainischen Angaben Diesel aus Belarus erhält. Wegen notorischer Angriffe auf die Rohölleitung „Druschba“ – auch sie hat in der Region eine zentrale Pumpstation – hat Russlands Ölkunde Ungarn, ein Einreiseverbot gegen Brovdi ausgesprochen – pikant: Der Offizier ist, wie auch sein Kampfname „Madjar“ sagt, selbst ethnischer Ungar.
Ergänzend zerstört die ukrainische Armee frontnahe Treibstofflager, zuletzt in der russisch besetzten ukrainischen Großstadt Luhansk. Im Bahnnetz sorgen die ukrainischen Drohnen für Störungen, da sie immer wieder Stromversorgungsanlagen treffen. Neben frontnahen Strecken etwa im russischen Bezirk Brjansk stehen dabei Fernstrecken im Visier, die auf Rostow am Don zulaufen – eine wichtige Logistikdrehscheibe des russischen Militärs. Kein Luftangriff, sondern ein Anschlag ukrainischer Geheimdienstler brachte Ende August Kesselwagen im Bahnhof von Twer zur Explosion. Intensiv attackiert werden auch wieder militärische Einrichtungen auf der okkupierten Krim.
Welche Mittel kann die Ukraine einsetzen?
Russland schafft es immer wieder, die ukrainische Luftverteidigung durch eine Überflutung mit seinen Drohnen zu überfordern. „Mit Flugabwehr allein ist das nicht zu verteidigen, besser Drohnenfabriken und russische Bomber angreifen“, hat Nico Lange nach dem jüngsten schweren Angriff am Wochenende bilanziert. In der Nacht zum Sonntag etwa hat die Ukraine nach eigenen Angaben 747 von 805 russischen Drohnen und vier von neun Marschflugkörpern abgewehrt. Die übrigen Flugkörper, darunter auch vier ballistische Raketen, kamen durch. Russland steigert seine Drohnenproduktion immer weiter, Lange befürchtet Angriffe mit „1000, 1500, 2000“ Drohnen.
Ein massiver Schlag gegen die berüchtigte Drohnenfabrik im russischen Alabuga – sie soll mittelfristig bis zu 3000 Geran-Drohnen (weiterentwickelte Versionen der iranischen Shahed) pro Monat ausstoßen können – ist der Ukraine bisher nicht gelungen. Aber auch das ukrainische Militär schafft es immer wieder, die russische Luftverteidigung zu überfordern und Luftabwehrsysteme auszuschalten. Der amerikanisch-britische Militärhistoriker Phillips O’Brien schreibt ihr eine strategische Luftkampagne zu. O’Brien ist bei einer Untersuchung des Zweiten Weltkrieges zu dem Schluss gekommen, dass selbst vermeintlich entscheidende Schlachten wie die von Stalingrad oder die vor den Midway-Inseln der deutschen oder japanischen Kriegswirtschaft deutlich geringere Schäden zugefügt hätten als der alliierte Luftkrieg – im Fall Deutschlands die Angriffe auf Ölindustrie und Bahnstrecken. Also das, was die Ukraine heute im Süden und Westen Russlands versucht. Man müsse den Feind als „System“ ansehen, „das zerstört und geschlagen werden muss“, so O’Brien. Nur hätten die westlichen Unterstützer der Ukraine dem Land bisher keine Waffen geliefert, mit denen sie weitreichende Luftschläge ausführen könne.
„Es ist sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land der Invasoren anzugreifen“, hatte US-Präsident Donald Trump am 21. August 2025 auf seiner Plattform Truth Social zutreffend erklärt. Die Ukraine kämpfe wie eine Sportmannschaft, die eine fantastische Verteidigung habe, aber nicht angreifen dürfe. Nur zeigt Trump bis heute keine Neigung, mit US-Mitteln daran etwas zu ändern. Bei US-Waffen behält sich Elbridge Colby, Unterstaatssekretär im neuerdings so bezeichneten US-Kriegsministerium, zudem eine Einzelfallgenehmigung für den Einsatz vor. Das wird auch für die „Eram“-Minimarschflugkörper gelten, die die Ukraine dank europäischer Finanzierung aus den USA erhalten soll.
Weitreichende Marschflugkörper wie das US-Modell „Tomahawk“ hat die Ukraine ohnehin nie erhalten. Stattdessen setzt sie auf Eigenentwicklungen: Drohnen, von denen die düsengetriebene Paliantsya auch als kleiner Marschflugkörper durchgehen könnte, das Marschflugkörperprogramm Neptun, die bisher noch nie eingesetzte Rakete Hrim-2 – und den neuerdings zu Berühmtheit gelangten ungewöhnlich großen Marschflugkörper Flamingo.
Was können die ukrainischen Luftangriffe ausrichten?
Die Drohnen und auch die Neptun-Marschflugkörper tragen nur relativ kleine Sprengköpfe. Dennoch hat die Ukraine größere Schäden anrichten können als bei einer früheren Kampagne gegen die russische Ölindustrie 2024. Ausschlaggebend war wohl, dass die Ukraine ihre Ziele diesmal mit großen Drohnenschwärmen und zum Teil (wie in Rjasan uns Ilskij) wiederholt angriff. Statt wie im Jahr 2024 einzelne Destillationskolonnen außer Betrieb zu setzen, beschädigte die Ukraine nun große Teile der Werke – darunter „Cracker“, in denen lange Kohlenwasserstoffketten thermisch oder katalytisch aufgebrochen werden, um Kraftstoffe und Chemie-Basisprodukte zu erzeugen. Ohne westliche Ersatzteile sind diese Anlagen schwer zu reparieren. Anders als 2024 sind also langfristige Ausfälle zu erwarten.
Der neue Flamingo-Marschflugkörper ist bewusst einfach konstruiert und soll dafür in umso größerer Stückzahl gebaut werden. Nach offizieller Darstellung ist er bisher einmal eingesetzt worden: gegen eine Stellung des russischen Geheimdienstes FSB am Krim-Ufer bei Armjansk. Seine angegebene Reichweite von mehr als 3000 Kilometer hat der neue Marschflugkörper dabei nicht ausgespielt, aber zwei Eigenschaften unter Beweis gestellt: gewaltige Sprengkraft und mäßige Zielgenauigkeit. Ein Treffer beschädigte ein FSB-Gebäude schwer, der andere lag am Strand – nach Schätzung des in Oslo arbeitenden Lenkwaffenexperten Fabian Hoffmann mindestens 80 Meter vom nächsten denkbaren Ziel (einem Bereich mit Booten und Luftkissenfahrzeugen) entfernt. Die Explosionskrater haben einen Durchmesser von 13 bis 15 Metern. Wenn man die Genauigkeit verbessern könne, sei das System vielversprechend, meint Hoffmann – punktförmige Präzision sei ja nie versprochen worden. Allerdings ist der Flamingo-Hersteller Fire Point im Zusammenhang mit einem angeblichen Korruptionsskandal ins Gerede gekommen, die ukrainische Antikorrputionsbehörde ermittelt. Pikant: Nach Darstellung des „Kyiv Independent“ soll die Firma von einem gewissen Timur Mindich kontrolliert werden, einem früheren Geschäftspartner des heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Einen Tag nach diesem unangenehmen Bericht kündigte Fire Point das nächste Projekt an – die Entwicklung ballistischer Raketen.
Die ukrainischen Luftschläge haben Russland zweifellos unter Druck gebracht. Treibstoff – vor allem Benzin – ist knapp geworden. Das erschwert die Versorgung der angreifenden Truppen und trifft Russland in einer Zeit, in der seine Wirtschaft durch die Kriegsfolgen unter Druck steht und die Einnahmen aus dem Öl- und Gasverkauf ins Ausland zurückgehen. In den ersten acht Monaten des Jahres 2025 lagen sie bei umgerechnet knapp 64 Milliarden Euro, 20 Prozent unter dem Wert des Vorjahres – so das in Amsterdam ansässige exilrussische Medium Moscow Times. Im zweiten Quartal 2025 gingen die Staatseinnahmen aus Unternehmensgewinnsteuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurück – im Juni lag das Minus bei 21 Prozent. Wie blank die Nerven in der russischen Führung liegen, zeigt der Putin-Auftritt vom Freitag in Wladiwostok: Der Staatschef wies die Befürchtung zurück, es werde eine wirtschaftliche Stagnation geben – und das, nachdem sein eigener Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow erklärt hatte, die Wachstumsprognose von bisher 2,5 Prozent werde in Kürze deutlich gesenkt. Einer von Reschetnikows Vorgängern, der heutige Sberbank-Chef German Gref, sprach von einer „Abkühlungsperiode“ und einer Wachstumsrate, die sich Richtung Null bewege.
Prognose: Mit den begrenzten Möglichkeiten, die sie bisher hat, dürfte die Ukraine von einer strategischen Entscheidung im Luftkrieg noch um einiges entfernt sein. Aber immerhin könnten ihre Angriffe auf Öl- und Bahnanlagen und damit auf den Nachschub der russischen Armee die groß angekündigte russische Herbstoffensive behindern und die ohnehin bestehenden Schwierigkeiten der russischen Kriegswirtschaft verstärken. Alles weitere hängt von der Unterstützung der Europäer ab.

Zerstörtes Wohnhaus in Kiew am Sonntag: Russland will die ukrainische Zivilbevölkerung terrorisieren.
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Deportierte Jugendliche
Die Ukraine wirft Russland vor, deportierte ukrainische Jugendliche zum Kriegsdienst gegen ihr eigenes Land heranzuziehen, sobald sie das 18. Lebensjahr vollendet haben. „Ziemlich sicher gehen zumindest Teile der russischen Militärführung davon aus, dass entführte ukrainische Kinder ein mögliche Rekrutierungsquelle für das russische Militär sind – sowohl jetzt als auch in Zukunft“, schrieb der britische Militärgeheimdienst am 3. September. Insgesamt soll Russland demnach mindestens 19.500 ukrainische Kinder deportiert haben, 6000 davon seien in „Umerziehungslagern“ untergebracht. Ihnen drohe dann die spätere Überstellung in militärische Trainingseinrichtungen.