Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat die Regierung aufgefordert, den Fokus auf weitreichende Waffensysteme für die Ukraine zu legen.
Merz-AussageKiesewetter fordert Taurus-Lieferung an Ukraine

Roderich Kiesewetter (CDU) spricht in der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag.
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Es sei nun „allerhöchste Zeit, endlich an Taurus auszubilden und das System zu liefern“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch. Der Taurus könne „zumindest in Teilen eine Entlastung bringen und somit die Zivilbevölkerung in der Ukraine schützen, wenn das System in größerer Zahl geliefert wird“.
Er reagierte auch auf die Äußerungen von Kanzler Friedrich Merz (CDU) zu an Kiew gelieferte Waffen. Merz hatte am Montag gesagt, es gebe „keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen“ und auf entsprechende Absprachen mit europäischen Verbündeten und den USA verwiesen.
Merz' Aussage „faktisch nicht relevant für Deutschland“
Kiesewetter sagte dazu der „Augsburger Allgemeinen“, Merz' Aussage sei „faktisch nicht relevant für Deutschland“. Deutschland liefere bislang gar keine weitreichenden Waffensysteme, die Aussage habe damit keine praktischen Folgen für die Ukraine. Der Raketenwerfer Mars II hat eine Reichweite von 85 Kilometern, die Panzerhaubitze 2000 hat eine Reichweite von 35 Kilometern. Kiesewetter forderte die Bundesregierung auf, echte Konsequenzen zu ziehen.
Auch der Grünen-Politiker Anton Hofreiter sprach sich für ein Taurus-Lieferungen aus. „Merz' Ankündigung ist nicht mehr als eine Nebelkerze, solange er keine Taurus-Marschflugkörper liefert“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Nur Taurus könnten zentrale militärische Knotenpunkte der russischen Armee in der Grenzregion treffen.“ (afp)