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Symbol ohne militärische FolgenMilitärexperte Masala kritisiert Merz' Waffenlieferstopp an Israel

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Carlo Masala sitzt im Rahmen des Internationalen Philosophiefestivals Phil.Cologne im WDR Funkhaus auf der Bühne.

Rund 80 Prozent der Waffenlieferungen für die im Gazastreifen operierende israelische Armee kämen aus den USA, erklärt Masala. (Archivmaterial)

Deutschland sei derzeit stärker von israelischen Rüstungslieferungen abhängig, als umgekehrt. 

Laut Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München wird der teilweise Stopp von Waffenlieferungen an Israel durch Bundeskanzler Friedrich Merz voraussichtlich keine direkten militärischen Auswirkungen haben.

Was Friedrich Merz da gemacht hat, ist ein symbolischer Schritt.
Carlo Masala

„Was Friedrich Merz da gemacht hat, ist ein symbolischer Schritt. Denn es wird ja ohnehin nichts genehmigt, was in Gaza eingesetzt werden könnte“, sagte der Politikwissenschaftler von der Bundeswehr-Universität in München dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. 80 Prozent der Waffenlieferungen für die im Gazastreifen operierende israelische Armee kämen aus den USA, erklärte er.

Masala fügte hinzu, dass Deutschland derzeit stärker von israelischen Rüstungslieferungen abhängig sei als umgekehrt. Der Verzicht auf Informationen über militärische Künstliche Intelligenz und Geheimdiensterkenntnisse seitens Israels wäre laut Masala „schon ein Rückschlag“.

Trotz Kritik innerhalb der eigenen Reihen: Merz verteidigt seine Entscheidung

Merz hatte am Freitag angekündigt, vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern an Israel zu genehmigen, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Diese Maßnahme erfolgte als Reaktion auf den vom israelischen Sicherheitskabinett gebilligten Plan, den Militäreinsatz im Gazastreifen auszuweiten und die Kontrolle über die Stadt Gaza zu übernehmen.

Trotz Kritik auch innerhalb der Union verteidigte Merz seine Entscheidung. Er habe diese „nicht alleine getroffen, aber es ist am Ende des Tages eine Entscheidung, die ich alleine verantworten muss und ich verantworte sie auch alleine“, sagte der Kanzler bei einem Fernsehinterview in der ARD.