Am Montag berieten bereits die EU-Außenminister mit ihrem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha in einer Videoschalte.
Vor Alaska-GipfelMerz lädt Trump und Selenskyj zu virtuellem Ukraine-Treffen

Merz will vermeiden, dass Trump und Putin über die Köpfe der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten hinweg Entscheidungen treffen. (Archivbild)
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US-Präsident Donald Trump hat die Erwartungen an sein bevorstehendes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska gedämpft. Es sei eher ein Sondierungstreffen, erklärte Trump vor Journalisten. Kanzler Friedrich Merz (CDU) lädt derweil für Mittwoch zu einem virtuellen Treffen mit Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein.
„Wir werden sehen, was er vorhat, und wenn es ein fairer Deal ist“, werde er ihn den Lenkern von EU und Nato sowie Selenskyj vorstellen, fuhr Trump fort. „Vielleicht sage ich: Viel Glück, kämpft weiter. Oder vielleicht sage ich: Wir können einen Deal abschließen“, sagte der US-Präsident.
Selenskyj stellt sich klar gegen Gebietsabtretungen
Trump hatte kürzlich die Möglichkeit eines „Gebietstauschs“ zwischen Russland und der Ukraine angesprochen. Selenskyj hat jedoch ausgeschlossen, Gebiete an Russland abzutreten. Trump kritisierte Selenskyj am Montag dafür, für eine Friedenslösung keine Gebiete an Russland abgeben zu wollen. Selenskyjs Haltung in dieser Frage habe ihn „ein bisschen gestört“, sagte der US-Präsident. „Denn es wird irgendeinen Gebietstausch geben.“ Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) unterstützte Selenskyj, indem er sich auf X ebenfalls gegen Gebietsabtretungen aussprach.
Trump erklärte mit Blick auf das Treffen am Freitag weiter, er erwarte ein „konstruktives Gespräch“. „Ich werde mit Wladimir Putin sprechen und ich werde ihm sagen: ‚Du musst diesen Krieg beenden‘.“
Für die Zukunft stellte der US-Präsident zudem ein Dreiertreffen mit Putin und Selenskyj in Aussicht. „Das nächste Treffen wird mit Selenskyj und Putin sein, oder mit Selenskyj, Putin und mir. Ich werde da sein, wenn sie es brauchen“, sagte Trump.
Trump hat seinen russischen Amtskollegen für Freitag nach Alaska eingeladen – es handelt sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Trump und Putin hatten in den vergangenen Monaten mehrfach telefoniert, sich jedoch nicht persönlich gesehen.
Merz plant virtuelles Ukraine-Treffen
Aus der Sorgen heraus, Trump und Putin könnten über die Köpfe der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten hinweg Entscheidungen treffen, welche die Ukraine zu Zugeständnissen zwingen, lud Bundeskanzler Merz für Mittwoch zu virtuellen Treffen ein, an denen auch Trump und Selenskyj teilnehmen sollen, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag mitteilte.
Selenskyj warnte vor Zugeständnissen an Putin und betonte, dass Russland keine Belohnungen erhalten dürfe, solange das Töten nicht aufhöre. Auch wenn Trump im Wahlkampf versprochen hatte, den Ukraine-Krieg schnell zu beenden, gab es bisher keine erkennbaren Fortschritte in Richtung Frieden. (afp)