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Schüsse auf NationalgardistenMusk fordert „Radikale Maßnahmen“ – Vance kündigt mehr Abschiebungen an

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Das Bild zeigt den US-Vizepräsident JD Vance während eines Besuchs in Fort Campbell, Kyoto am 26. November 2025. Foto: John Amis/AP/dpa

US-Vizepräsident JD Vance kündigte mehr Abschiebungen nach den Schüssen auf Nationalgardisten in Washington an.

Nach den Schüssen in Washington melden sich Vertreter beider Parteien zu Wort. Vize-Präsident J.D. Vance kündigt mehr Abschiebungen an.

Der frühere US-Präsident Barack Obama zeigte sich bestürzt über die Schüsse auf zwei Nationalgardisten, die sich am Mittwochabend (MEZ) in Washington, D.C. ereigneten. „Gewalt hat in Amerika keinen Platz“, schrieb Obama auf X. „Michelle und ich beten für die Soldaten, die heute in Washington, DC erschossen wurden, und senden ihren Familien unsere Liebe, die nun unter den tragischsten Umständen in diese Feiertagssaison gehen.“ Am 27. November wird in den USA traditionell Thanksgiving gefeiert, der wichtigste Feiertag nach dem Unabhängigkeitstag am 4. Juli.

Ähnlich äußerte sich der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom. Auch er verurteilte „Gewalt jeglicher Art“ gegen „die tapferen Männer und Frauen in Uniform“, die selbstlos ihrem Land dienen würden, schrieb der 58-Jährige. Die Schüsse seien „schrecklich und inakzeptabel“ hieß es in der Mitteilung des Demokraten auf dem Kurznachrichtendienst X weiter, auch seine Frau und er würden für die Opfer und Angehörigen beten.

„Sinnlos und feige Gewalt“

Neben demokratischen Politikern meldeten sich auf X auch Republikaner zu Wort, etwa Ted Cruz, einflussreicher Senator, der sich in der Präsidentenkampagne 2016 für eine Nominierung seiner Partei als Kandidat bewarb.

Über die „sinnlose und feige Gewalttat, die sich heute in Washington, D.C., ereignet hat“, zeigte sich Cruz empört und versprach, mit seinem Team die Entwicklungen in dem Fall weiter zu beobachten.„Der Gerechtigkeit wird Genüge getan werden“ (Justice will be served), versprach Cruz.

„Radikale Maßnahmen erforderlich“

Tech-Mogul Elon Musk verknüpfte seine Beileidsbekundungen auf X unterdessen mit Forderungen. Der Milliardär und ehemalige Sonderbeauftragte der Trump-Regierung fragte „Wie viele unschuldige Menschen müssen noch sterben, bevor unser kaputtes System reformiert wird?“ und schloss seinen Post mit „Es sind radikale Maßnahmen erforderlich.“

Eine Forderung, die J.D. Vance auf offene Ohren stieß: Der US-Vize-Präsident lobte am Abend die durch Verteidigungsminister Hegseth angekündigte Entsendung von weiteren 500 Nationalgardisten in die Hauptstadt und kündigte „radikale Maßnahmen“ in Puncto Abschiebepolitik an. Der festgenommene Tatverdächtige ist laut Angaben der US-Behörden ein vor Jahren eingereister afghanischer Immigrant.

JD Vance will Abschiebungen ausweiten

Während die Organisation „AfghanEvac“, die sich für Afghanen in den Vereinigten Staaten einsetzt, vor einer politischen Instrumentalisierung der Tat warnte, tat Vance genau das. Er schrieb: „Zuerst stellen wir den Tatverdächtigen vor Gericht, dann verdoppeln wir unsere Anstrengungen, Menschen abzuschieben, die kein Recht haben, in unserem Land zu sein.“

Viele Medien hätte die Abschiebepraxis der Regierung als zu hart kritisiert, so Vance weiter, heute habe man gesehen, dass sie falsch liegen.

Schuldzuweisungen an Joe Biden

Den Schuldigen wollen Republikaner und Sympathisanten auch ausgemacht haben: der ehemalige US-Präsident Joe Biden habe mit seiner Politik dafür gesorgt, dass die USA „noch nie mit einer solchen Bedrohung konfrontiert waren“, („We have never faced a threat like this“) so äußerte sich beispielsweise der Vize-Stabschef des Weißen Hauses, Stephen Miller, in einem Interview mit Fox News.

In dessen Amtszeit seien 20 Millionen Menschen aus den „gescheiterten Gesellschaften dieser Welt in unser Land gebracht“ worden, so Miller und behauptete, das sei „ohne Überprüfung, ohne Auflagen, ohne Regeln“, geschehen.

„Vier Jahre lang haben sie dieses Land überschwemmt – und jetzt wird als Folge davon noch mehr Blut vergossen“, so der Trump-Vertraute in Hinblick auf die Regierungszeit von Joe Biden.