Kommentar zu Putins 70.Russland spielt die zweite Geige hinter China

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Seit über zwei Jahrzehnten in Moskau am Ruder.

Seit über zwei Jahrzehnten in Moskau am Ruder.

Das schönste Geschenk zum 70. Geburtstag an diesem Freitag könnte Wladimir Putin sich, seinem Land und Europa machen, indem er seinen Überfall auf die Ukraine endlich abbläst.

Anstatt Krieg zu führen, Russland wirtschaftlich und zivilgesellschaftlich weiterzuentwickeln – sein Volk würde es ihm sicher danken. Diesen von Altersweisheit und -milde zeugenden Gefallen wird der russische Präsident seinen Bürgern freilich nicht tun. Putin pfeift auf die freie Welt und hofft stattdessen darauf, mit anderen autoritär regierten Staaten wie China und dem Iran dauerhaft ins Geschäft zu kommen. Ob er Russland so zu Prosperität und Wohlstand verhilft? Wohl kaum.

Versäumnisse der Vergangenheit holen Russland ein: ewige zweite Geige hinter China

Schon in der Vergangenheit hat es Putin versäumt, Russland unabhängiger von Rohstoffexporten zu machen und die Wirtschaft breiter und nachhaltiger aufzustellen. In einem Konzert mit Peking wird Moskau allenfalls die zweite Geige spielen.

Während der chinesische Drache in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchgestartet ist und die Regeln der weltweiten Wirtschaft inzwischen mitbestimmt, brummt der russische Bär beleidigt vor sich hin und fühlt sich vom Westen verraten. Kein Grund also zur Gratulation.

Die EU bringt dem Jubilar stattdessen ein ganz eigenes Ständchen. Die Union vernetzt sich mit 17 weiteren Staaten im Format einer „Europäischen Politischen Gemeinschaft“. Das darf man im Kreml durchaus als Signal verstehen, dass es zu einem Neustart der infolge des Ukraine-Krieges zerstörten Beziehungen wohl erst nach der Ära Putin kommen wird.

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Der imperiale Patriotismus des russischen Präsidenten ist aus der Zeit gefallen. Was er zerstört, wird sich so schnell nicht wieder aufbauen lassen.

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