Rätsel gelöstKornkreise von zugedröhnten Kängurus

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In Australien haben kleine Kängurus im Opiumrausch Kornkreise getrampelt. (Archivbild: dpa)

In Australien haben kleine Kängurus im Opiumrausch Kornkreise getrampelt. (Archivbild: dpa)

SYDNEY - Das Rätsel geheimnisvoller Kreise auf australischenFeldern ist gelöst: Berauscht vom Opium in Mohnsamen sind kleineKängurus (Wallabys) auf den Feldern der Insel Tasmanien herumgehüpftund haben dabei deutlich sichtbare geometrische Formen hinterlassen."Wir sehen Kornkreise auf den Mohnfeldern von zugedröhnten Wallabys",erklärte Tasmaniens Generalstaatsanwältin Lara Giddings am Donnerstagim Parlament der Inselhauptstadt Hobart. Bei derParlamentsfragestunde ging es um die Sicherung der millionenschwerenMohnernte der Insel.

Der Mohn wird von etwa 500 Farmern unter strengenSicherheitsvorkehrungen für die Pharmaindustrie angebaut. Aus ihmwird etwa die Hälfte des legalen weltweiten Bedarfs an Morphium undanderen Schmerzstillern gewonnen.

Landwirt Lyndley Chopping baut seit 30 Jahren Mohn an undbestätigt die Angaben der Generalstaatsanwältin über die Zeichen ausniedergetretenen Blumenstängeln. "Die Tiere kommen, fressen ein paarSamen und verschwinden wieder", sagte Chopping. "Dann kommen siewieder und hinterlassen dabei die Kreise. Es scheint, sie wissen,wann sie genug haben."

Auch Rick Rockliff, ein Sprecher des führenden OpiumherstellersTasmanian Alkaloids Pty, bestätigt Giddings Analyse. "Es ist möglich,dass die Tiere ein bisschen an den Samenkapseln gesaugt haben", sagteer, während er auf ein paar der nahrhaften Mohnsamen herumkaute. "DieKapseln enthalten besonders viel Alkaloid, so dass sich dann einekurzfristige Wirkung zeigt. Die Mohnsamen enthalten nun mal einNarkotikum und können in größeren Mengen solch eine Wirkung haben."(dpa)

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