Samsung, iPhone, Oppo, XiaomiWelche Smartphones aktuell die besten Kameras haben

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Smartphonekameras sollen heute fast so gut sein wie richtige Kameras. Doch stimmt das auch? 

Köln – Bei den Namen und Kennzahlen aktueller Handykameras kann einem ebenso schwindelig werden wie bei den Preisen. Klangvolle Begriffe wie „Time of Flight“ oder Megapixel im dreistelligen Bereich sind das eine. Es ist jedoch das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, das über die Aufnahmequalität entscheidet.

Wichtig für die Aufnahmequalität ist die Größe des Sensors. Es liegt auf der Hand, dass der in einem auf Kompaktheit angelegten Handy eher klein ausfallen muss. Zwar schaffen es die Gerätedesigner, immer größere Sensoren in neue Modelle zu integrieren. Doch dieser Fortschritt wird regelmäßig von marketingwirksamen hohen Auflösungen „aufgefressen“.

Megapixel für Detailgenauigkeit

Die Anzahl der Megapixel drückt aus, wie viele Bildpunkte ein Sensor aufzeichnen kann. Herrschen beim Fotografieren ideale Lichtverhältnisse vor, lassen sich mit Modellen mit hohen MP-Werten also im Prinzip mehr Details einfangen. Bei Dämmerung oder in Innenräumen hat man dann aber das Problem, dass die kleinen Bildpunkte zu wenig Licht abbekommen. Das ist der Grund dafür, dass gerade die Megapixel-Monster bei ungünstigen Lichtverhältnissen oft eine enttäuschende Bildqualität bieten. Das Beispiel zeigt: Hohe Megapixelwerte mögen als Kaufargument funktionieren, ein Garant für bessere Fotos und Videos sind sie jedoch nicht.

Unflexibel, was Licht und Entfernung angeht

Charakteristisch für Smartphonekameras sind kleine Brennweiten. Deshalb haben sie eine größere Schärfentiefe als Digitalkameras. Man kann damit besonders gut Makroaufnahmen machen, ganz ohne zusätzliches Zubehör. Beim Heranzoomen weiter entfernter Motive ist man jedoch weitgehend auf den „Turnschuhzoom“ angewiesen. Konkret heißt das, dass man sich an das Objekt der fotografischen Begierde heranpirschen muss. Denn echte Zoomobjektive, auch das ist der flachen Bauweise geschuldet, können in Handys nicht verbaut werden. Das digitale Zoom rechnet das Motiv lediglich heran – in den allermeisten Fällen mit eher bescheidenen Ergebnissen. Handykameras sind, vor allem was die Lichtverhältnisse und die Entfernung angeht, also ziemlich unflexibel.

Unterschiedliche Brennweiten

Um diesem Problem zu begegnen, gehen die Hersteller mehr und mehr dazu über, mehrere Kameralinsen mit unterschiedlichen, unveränderlichen Brennweiten einzubauen. Sie bestehen aus einem aus mehreren Linsen aufgebauten Objektiv mit einem eigenen Sensor dahinter. Zwischen den Festbrennweiten wechselt die Kamerasoftware je nach den aktuellen Lichtverhältnissen automatisch oder man wählt sie mit Hilfe des „Experten-Modus“ selbst. Ein „optischer Zoom“ im Handy ist dagegen eine Mogelpackung. Um einen möglichst stufenlosen Übergang zwischen den Festbrennweiten möglich zu machen, kommt dann nämlich doch wieder der ungeliebte Digitalzoom zum Einsatz.

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Legen Sie beim Handykauf besonderen Wert auf die Fotoqualitäten, sollten Sie ohnehin genau hinschauen. Denn ob Dual­, Triple- oder Quad-Kamera – die zusätzlichen Bildfänger können ganz unterschiedlichen Zwecken dienen. Bei günstigen Modellen ist die zweite Linse oft nur für den so genannten Bokeh-Effekt zuständig, der den Hintergrund mehr oder weniger kunstvoll verschwimmen lässt. Bei anderen ist die zweite Linse eine Telekamera, bei anderen eine Superweitwinkel, ein Monochrom­ oder Schwarzweiß-Objektiv. Es ist also nicht ganz einfach, unter all den unterschiedlichen Konfigurationen das für den eigenen Anspruch richtige Modell zu finden. Für eine bessere Orientierung haben wir im Folgenden einige Beispiele zusammengestellt. 

Samsung Galaxy S21 Ultra 5G

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Samsung Galaxy S21 Ultra 5G 

Das Vorzeigemodell des koreanischen Konzerns besitzt eine Vierfach- oder Quad-Kamera, bestehend aus einer Hauptkamera mit 108 MP und 26 mm Brennweite, einem 13-mm-Ultraweitwinkel und zwei Telekameras mit 70 mm und 240 mm Brennweite. Das 70-mm-Objektiv stellt sozusagen einen Zwischenschritt dar, da sonst alle Brennweiten zwischen der Hauptkamera und der höchsten Zoomstufe digital erzeugt werden müssten. Weitwinkelaufnahmen eignen sich für Landschaften und Panoramen, wenn das Motiv, etwa bei Architekturaufnahmen, raumgreifend oder vollständig abgebildet werden soll, und man bei der Aufnahme nicht genug Abstand nehmen kann.

iPhone 12 Pro Max

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Das aktuelle iPhone bietet drei Sensoren mit jeweils 12 MP – und setzt sich damit gegen die allermeisten Konkurrenten mit höheren MP-Werten durch. Hier sieht man, wie unterschiedlich die Kamerakonzepte sein können.  Die Kombination aus Weitwinkel mit f/1.6-Blende und 26-Millimeter-Objektiv, ein Ultra-Weitwinkel (f/2.4) und ein Teleobjektiv mit (f/2.2) ermöglicht im Zusammenspiel mit der Software die besten Ergebnisse, die derzeit in der Handyfotografie möglich sind. Ein spezieller Sensor misst die räumlichen Gegebenheiten, was etwa bei der Trennung von Vorder- und Hintergrund hilft. Die iPhone-Kamera glänzt zudem bei Porträtaufnahmen und schlechten Lichtverhältnissen.

Xiaomi Mi 11 5G

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Xiaomi Mi 11 5G 

Ein 50-Megapixel-Hauptsensor mit f/1.95-Blende, ein Ultra-Weitwinkel und ein Teleobjektiv mit je 48 Megapixeln bilden die Kamera des Xiaomi-Flaggschiffs. Der Clou ist, dass der Hauptsensor an die Größe von Kompaktkamerasensoren heranreicht und mit einem „Dual-Pixel-Pro-Autofokus“ den Kontrast für jedes einzelne Pixel vermisst. Mit einem separaten ToF-Sensor wird die zu fotografierende Szene mit Lichtstrahlen abtastet. „ToF“ steht für „Time of Flight“, da die Zeit gemessen wird, die das ausgesandte Licht bis zum Objekt und wieder zurück braucht. Für solch komplexe Rechenoperationen brauchen aktuelle Smartphones leistungsstarke Prozessoren.

OPPO A94 5G

Das Modell aus China beweist, dass man für ambitionierte Kameratechnik nicht unbedingt einen vierstelligen Betrag ausgeben muss. Das Gerät ist mit vier Kamerasensoren ausgestattet: ein 48-MP-Hauptsensor, der von einem 2-MP-Tiefensensor zur Raumvermessung unterstützt wird. Es gibt einen 2-MP-Makro- und einen 8-MP-Weitwinkelsensor. Auch bei Videoaufnahmen schlägt sich das Modell ausgezeichnet. Ein elektronischer Bildstabilisator gleicht Verwackelungen aus, der „Ultra Nacht Video-Algorithmus“ verbessert bei schwachem Licht ausgenommene Bewegtbilder. Das A94 5G hat eine UVP von 400 Euro, ist aber aktuell schon für rund 350 Euro zu haben.

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