Studien belegenVerdammt nochmal! Fluchen hilft gegen Schmerzen

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Wer flucht, löst eine wichtige Reaktion im Körper aus. 

Fluchen gehört vielleicht nicht zum guten Ton, kann aber schmerzlindernd wirken. Das haben Forscher der britischen Universität Keele in mehreren Studien belegt. Und die Sprache, auf der geflucht wird, ist dabei völlig unerheblich. Es gibt also gute Gründe dafür, Schmerz besser (laut) rauslassen als still und leise herunterschlucken.

Bereits 2009 hatte Studienleiter Dr. Richard Stephens eine Studie veröffentlicht, in der er darlegte, dass wir körperliche Schmerzen besser tolerieren, wenn wir einfach mal laut schimpfen. Bei Tests mit 64 Freiwilligen hielten die Probanden ihre Hand im Durchschnitt länger in eiskaltes Wasser, wenn sie dabei ein Schimpfwort anstelle eines anderen Wortes sagen durften. Die Forscher der Psychologie-Fakultät erklären dies dadurch, dass Fluchen den Herzschlag erhöhte und so die Versuchsteilnehmer angriffslustiger machte.

Wer flucht, kann Schmerzen länger aushalten

Damals bezog er aber ausschließlich Briten, was die Relevanz der sowieso schon speziellen Studie noch kleiner erschienen lies – Stephens‘ Studie fand in der Fachwelt wenig Anklang, nun legte der Forscher mit neuen, nachgebesserten Experimenten nach. Seine Ergebnisse präsentierte er bei der Jahrestagung der britischen Psychologengesellschaft.

In zwei Versuchen wollte Stephens nun aber endgültig die Wirkung des Fluchens auf unseren Körper erforschen. In einem ersten Experiment setzte er 29 Probanden auf Fahrradergometer. Sie sollten maximal treten. Im zweiten Versuch stand die Kraft in den Händen im Mittelpunkt. 52 Teilnehmer mussten so kräftig wie möglich auf Dynamometer drücken, die die Druckkraft in ihren Händen zu messen.

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95 internationale Teilnehmer fluchen – in ihrer Landessprache

„Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass sich Schmerztoleranz durch Schimpfen erhöht – auch außerhalb von englischsprachigen Kulturen“, schreiben die Forscher über ihren Versuch mit 95 internationalen Teilnehmern.

Stephens Vermutung äußert sich in einer Pressemitteilung der Universität: „Ein möglicher Grund könnte sein, dass es den Sympathikus stimuliert – also das Nervensystem, das auch das Herz höher schlagen lässt, wenn wir uns in Gefahr befinden.“ (sar/mit dpa)

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