„Secret Places“Diese Orte auf Mallorca sind noch echte Geheimtipps

Lesezeit 5 Minuten
Neuer Inhalt

Felsen, „Fjorde“ und feiner Sand: Markenzeichen für Mallorcas Osten.

Palma de Mallorca – Kein anderes Reiseziel löst bei deutschen Urlaubern so viele Emotionen aus wie Mallorca. Doch selbst große Balearen-Fans kennen nicht alle Ecken der Insel.

Der neue Reiseband „Secret Places – Mallorca“ stellt „traumhafte Orte abseits des Trubels“ vor, so der Untertitel des Buches. Schließlich bietet die Insel so viel mehr als Saufgelage am Ballermann, den Promi-Ort Port d'Andratx oder die häufig überlaufene Hauptstadt Palma.

Es gibt auf Mallorca noch Dörfer, in denen man ohne Spanisch nicht weiterkommt

Es gebe noch echte Geheimtipps und ursprüngliche Ziele auf Mallorca, schreiben die Autoren Lothar Schmidt, Wolfgang Heitzmann und Peter Valentin Neumann: „Idyllische Dörfer, in denen man ohne Spanisch nicht weit kommt, abgelegene Wanderpfade und Buchten, die einsame Sonnenuntergänge versprechen“.

56 weniger bekannte Ziele auf der Baleareninsel hat das Autorentrio in dem Band  zusammengetragen. Stellvertretend für jede Region – den Norden, Osten, Süden, Westen und die Inselmitte –   stellen wir hier je einen „Secret Place“ vor:

Mallorcas Norden: Verbotene Königsburg und der Strand von Cala Sant Vicenc

Neuer Inhalt

Von hier aus starten Besucher in Richtung Königsburg: von der Cala Sant Vincenc im Norden Mallorcas.

Versteckter geht es wohl kaum: Die alten Mauern des „Castells del Rei“ heben sich kaum von dem großen Felsen ab, der über dem abgeschiedenen Tal „Vall de Ternelles“ im Norden von Pollenca thront. Die alte Festung diente einst als Pestlazarett und als Bollwerk im Kampf gegen Piraten. Die Ruine trägt den Beinamen „verbotene Burg“, weil das Tal de Ternelles im Privatbesitz ist und der Zugang für Wanderer von dieser Seite versperrt bleibt. „Auch von außen darf man das Gemäuer nur im Rahmen von geführten Wanderungen auf der Talstraße bewundern – nicht zuletzt auch zum Schutz der Mönchsgeier, die in dieser Region brüten.“

Für geübte Wanderer gebe es jedoch noch eine andere Möglichkeit, sich der mystischen Ruine zu nähern, so die Autoren. Hierzu starten Urlauber von der hübschen Badebucht Cala Sant Vicenc, um dann den 545 Meter hohen Kalkstock der Serra de Cornavaques zu erklimmen. Der Anstieg ist kein Spaziergang, die Mühen werden aber belohnt: mit einem freien auf die „verbotene Burg“.

Mallorcas Osten: Betlehem in den Bergen

Neuer Inhalt

Perfekte Urlaubskulisse: die Bucht Cala Na Clara bei Betlem.

Betlehem gibt es nicht nur in Israel, sondern auch auf Mallorca: Der abgelegene Ort befindet sich am Fuß der Gebirgskette Seres de Llevant. Das Dörfchen „Betlem“ wurde 1880 nach dem Geburtsort Christi benannt und zählt heute nur 54 Einwohner. In der Nähe steht auch die „Ermita de Betlem“: In dem klassizistisch gestalteten Wallfahrtskirchlein sind auch Bilder eines Schwagers von Maler Francisco de Goya zu sehen. Der Tipp der Autoren: ein Spaziergang von der Urbanisation Betlem aus, vorbei an goldgelben Sandsteinfelsen, Kiefernhainen und stillen Buchten zum 20 Meter langen Ministrand von Es Caló. Die einstündige Wanderung sei „eine Reise in die Einsamkeit“.

Mallorcas Süden: der Fischerhafen Cala Figuera

Neuer Inhalt

Kein Massentourismus: am Fischerhafen der Cala Figuera.

Dass Cala Figuera keine Badestrände hat, ist für Besucher des kleinen Fischerdorfs ein Glück: Der Massentourismus ist hier ausgeblieben. Außerdem gibt es nur ein paar Hotels und Pensionen. Wer hier übernachtet, dürfte also tatsächlich in Kontakt mit Einheimischen kommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bei Reiseveranstaltern tauche die „ruhige Enklave“ nur selten auf, so die Autoren. Allerdings zieht das ursprüngliche Fischerdorf auch Tages-Ausflügler an. Der hübsche Ort mit seinem Hafen hat schließlich einiges zu bieten: An der kleinen Mole am Ende der Zufahrt zu den Anlegestellen legen jeden Nachmittag die Fischerboote mit ihrem Fang an, der in der kleinen Fischerhalle verkauft wird. Die beiden lang gestreckten Meeresarme Caló d’en Boire und Caló d’en Busques können „auf einem Weg aus schwankenden Holzbohlen, die am felsigen Ufer befestigt sind, umrundet werden“. Klingt nach einem ursprünglichen Abenteuer.

Mallorcas Wilder Westen:  das Bergdorf Estellencs

Neuer Inhalt

Entschleunigung pur: Stopp im Bergdorf Estellencs in Mallorcas Wildem Westen.

Wer Entschleunigung sucht, findet sie hier: „Estellencs ist nichts für Leute, die es eilig haben“, heißt es im Buch über das Bergdorf an der Tramuntana-Küste. Die organisierten Bustouren etwa würden sich auf den zentralen Teil des Tramuntana-Gebirges konzentrieren. Dabei führt eine lohnenswerte Route mit dem Auto hoch über die Steilküste des südwestlichen Teils – das Meer fast immer in Sichtweite.  Auf der Strecke liegt auch Estellencs, das einen ausgiebigen Stopp wert ist. Die typischen Steinhäuser des kleinen Bergdorfs verteilen sich auf etliche Terrassen, die im Frühjahr von sattem Grün umgeben sind. Touristen trifft man hier kaum: Schließlich gib es nur begrenzte Übernachtungsmöglichkeiten. Etellencs ist also ein echter Geheimtipp im „Wilden Westen“ Mallorcas.

Inselmitte: Petra, ländliche Ruhe

Neuer Inhalt

Ländliche Ruhe: im Dörfchen Petra in der Inselmitte.

In Mallorcas Mitte kann man noch ländliche Ruhe erleben: „Niemand würde das verschlafene Städtchen Petra besuchen, wenn dort nicht im Jahr 1713 Miguel José Serra geboren worden wäre“, glauben die Autoren. Der arme Bauernjunge gilt demnach als Gründer zahlreicher kalifornischer Millionenstädte wie Los Angeles und San Francisco. Der spätere Franziskanermönch ging als Missionar zunächst nach Mexiko und gründete mehrere Missionsstationen im Gebiet des heutigen Kalifornien.

Neuer Inhalt

Seine Statue stehe heute als einzige eines Spaniers in der National Statuary Hall des amerikanischen Kapitols in Washington. In seinem Heimatort erinnert ein kleines Museum an ihn, das „absolut sehenswert“ sei, so die Secret-Places-Autoren. Und dann nennen sie doch noch einen weiteren Grund für einen Besuch in Petra, das von Palma gut mit dem Zug erreicht werden kann: das urige Restaurant Es Celler. „Wegen der deftigen mallorquinischen Gerichte kommen die Leute von weit her.“ (rer)

Zum Weiterlesen: Secret Places Mallorca. Traumhafte Orte abseits des Trubels, 168 Seiten, Bruckmann Verlag, 25,99 Euro.

Rundschau abonnieren