Überblick zu den SommerferienWelche Corona-Regeln in welchen Ländern jetzt gelten

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Portugal (1)

Ein Strand in Portugal

Am Wochenende beginnen in NRW die Sommerferien. Trotz wachsender Sorge vor einem vermehrten Einschleppen der Delta-Variante müssen sich Urlauber vorerst nicht auf schärfere Corona-Bestimmungen bei der Rückreise einstellen. In den Urlaubsländern unterscheiden sich die geltenden Regeln allerdings teils erheblich. Ein Überblick über das, was im zweiten Corona-Sommer in Europa derzeit möglich ist.

Dänemark

Wer die Bilder eng nebeneinander jubelnder Fußballfans bei den EM-Spielen in Kopenhagen gesehen hat, könnte das Gefühl bekommen, dass die Pandemie in Dänemark vorbei ist. Und in der Tat ist das Leben im Nachbarland deutlich beschränkungsfreier als in der Bundesrepublik: Im Grunde alles bis auf Diskotheken ist längst wieder offen, eine Maskenpflicht gilt nur noch im öffentlichen Nahverkehr. Vielerorts müssen die Menschen aber einen Corona-Pass vorlegen, mit dem negative Tests, Impfungen und überstandene Infektionen nachgewiesen werden können. Auch an der Grenze gab es Lockerungen: Deutsche Urlauber müssen nach der Ankunft nicht mehr in Quarantäne. Bei der Einreise muss jedoch noch ein negativer Corona-Test vorgezeigt werden, auch ein nochmaliger Test nach der Einreise ist Pflicht. Vollständig geimpfte Deutsche dürfen ohne Test und Quarantäne einreisen.

Frankreich

Seit Sonntag gibt es nachts keine Ausgangssperre mehr, im Freien gilt keine Maskenpflicht mehr. Zur Einreise reicht ein aktueller Schnelltest. Auch mit einem Impfnachweis können Menschen einreisen. Wer aus Frankreich auf dem Landweg zurück nach Deutschland reist, muss keine Einreisebeschränkungen beachten. Bei Flugreisen muss ein negativer Corona-Test, ein Impf- oder Genesungsnachweis vorgezeigt werden.

Griechenland

Seit Sonntag gilt Griechenland für Deutschland nicht mehr als Risikogebiet. Allerdings muss bei der Rückreise nach Deutschland dennoch ein negativer Corona-Test, ein Impf- oder ein Genesenen-Nachweis vorgelegt werden. Umgekehrt haben die Griechen die Einreisebestimmungen gelockert: Wer aus Deutschland kommt, muss keinen PCR-Test mehr machen, stattdessen reicht ein Schnelltest oder ein Impfnachweis. Mittlerweile wurden die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben. Bisher gilt aber weiter ein nächtliches Ausgangsverbot von 1.30 Uhr bis 5 Uhr. Griechenland-Besucher müssen vor der Einreise online ihre Daten angeben und erhalten einen QR-Code zur Nachverfolgung.

Großbritannien

Im Vereinigten Königreich verbreitet sich die Delta-Variante rapide. Geplante weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in England sind zunächst für vier Wochen bis zum 19. Juli aufgeschoben worden. Viele Corona-Maßnahmen wurden aufgehoben, so sind Pubs, Restaurants und Geschäfte weitgehend geöffnet. Schottland, Wales und Nordirland haben ihre eigenen Corona-Maßnahmen, die sich aber nur in Details unterscheiden. Für Einreisende gibt es weiter Hürden: Meist ist eine zehntägige Quarantäne notwendig. Vor der Einreise ist ein negativer Test Pflicht, außerdem müssen am zweiten und achten Tag nach der Einreise PCR-Tests gemacht werden. Ausnahmen für Geimpfte gibt es nicht. Die Bundesregierung hat Großbritannien wegen der Delta-Variante als Virusvariantengebiet eingestuft, sodass nach der Einreise von der Insel nach Deutschland 14 Tage Quarantänepflicht gelten.

Italien

Seit 29. Juni dürfen die Menschen draußen wieder ohne Maske unterwegs sein. In Räumen wie Läden und Museen sowie in Bussen und Zügen muss die Maske weiterhin getragen werden. Wer in das Land reist, soll ein digitales europäisches Einreiseformular ausfüllen. Außerdem verlangen die Behörden einen negativen PCR- oder Antigen-Test. Auch das EU-Impfzertifikat soll gelten. Wer auf dem Landweg aus Italien heimkehrt, muss keine Einreisebeschränkungen beachten. Flugpassagiere brauchen aber einen negativen Schnelltest.

Kroatien

Menschen, die aus einem Gebiet anreisen, das auf der wöchentlich aktualisierten Grünen Liste der EU-Behörde ECDC steht, können frei und ohne Auflagen ins Land kommen. Dies gilt derzeit für 14 deutsche Bundesländer, ausgenommen sind lediglich Baden-Württemberg und das Saarland. Wer nicht aus einem „grünen“ Gebiet kommt, kann einreisen, wenn er geimpft, genesen oder aktuell getestet ist.

Niederlande

Fast alle Corona-Einschränkungen sind seit Samstag aufgehoben. Das Motto ist: Alles geht, sofern 1,5 Meter Abstand eingehalten werden können. Die Maskenpflicht gilt nur noch dort, wo kein Abstand gehalten werden kann. Deutsche können das Land ohne negativen PCR-Test und Quarantänepflicht besuchen. Für Heimkehrer gibt es in Deutschland keine Quarantänepflicht.

Österreich

Am 1. Juli fällt die Maskenpflicht in der Gastronomie und bei Veranstaltungen. Es herrscht aber der Grundsatz: Wer von den Öffnungen profitieren will, muss getestet, geimpft oder genesen sein. In Österreich gelten die Menschen ab dem 22. Tag nach Erstimpfung als geschützt. Wer von Österreich nach Deutschland reist, braucht keine Auflagen mehr zu beachten – ausgenommen Flugreisende, die einen negativen Test benötigen.

Portugal

Mit Portugal wird erstmals seit Wochen wieder ein EU-Land in die höchste Risikokategorie eingestuft. Selbst geimpfte oder genesene Rückkehrer müssen der Coronavirus-Einreiseverordnung zufolge dann in Quarantäne, wenn sie nach Deutschland zurückkehren. Denn nach Aufenthalt in Virusvariantengebieten sind auch Menschen mit Genesenen- oder Impfnachweis zu einer vierzehntägigen Quarantäne verpflichtet. Diese kann auch nicht vorzeitig beendet werden.

Schweden

Die Schweden haben in der Corona-Krise einen Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Maßnahmen gewählt. Die Behörden raten auch nicht mehr vor Reisen nach Deutschland ab. Einreisende aus EU-Ländern müssen einen negativen Corona-Test vorweisen. Bei Rückreise nach Deutschland ist für Nicht-Geimpfte ebenfalls ein negativer Test erforderlich.

Türkei

Wer aus Deutschland in die Türkei reisen will, braucht einen negativen Corona-Schnelltest (nicht älter als 48 Stunden) oder einen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden). Geimpfte und Genesene können mit entsprechendem Nachweis einreisen. Ausgangs- und Reisebeschränkungen werden am 1.Juli vollständig aufgehoben. Touristen sind ohnehin von Einschränkungen ausgenommen.

Schweiz

In der Schweiz sind Hotels und Lokale, Wellness- und Thermalbäder sowie Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater und Kinos geöffnet. Ein negativer Corona-Test ist zum Betreten nicht nötig. Überall gelten aber Hygienekonzepte mit Abstand oder begrenzter Gästezahl pro Tisch. Wer mit Bus, Bahn oder Schiff – über den Rhein oder Bodensee – ankommt, muss lediglich ein elektronisches Einreiseformular ausfüllen, Flugreisende, die weder geimpft noch genesen sind, brauchen einen negativen Corona-Test. Das gilt für Flugreisende auch bei der Rückkehr nach Deutschland.

Spanien

Die Corona-Zahlen gehen in Spanien seit Monaten fast kontinuierlich zurück. Seit einigen Tagen stagniert aber die Zahl der landesweiten Infektionen pro 100000 Einwohner binnen sieben Tagen zwischen 40 und 50. Im Zuge der relativ entspannten Corona-Lage beschloss die Regierung eine deutliche Lockerung der strengen Maskenpflicht im Freien: Seit Samstag muss der Mund-und-Nasen-Schutz nur aufgesetzt werden, wenn der Mindestabstand von eineinhalb Metern zu haushaltsfremden Personen nicht gewahrt werden kann. Für die meisten Touristen aus Deutschland erleichtert Spanien die Einreise. Bis auf Baden-Württemberg und das Saarland wurden alle Bundesländer von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Bewohner der 14 Länder müssen seit gestern keinen negativen Corona-Test mehr bei der Einreise vorlegen. Sie müssen aber weiter ein Onlineformular ausfüllen und erhalten einen QR-Code für die Einreise. Das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Regionen Andalusien, Navarra, La Rioja und Baskenland sowie in die Nordafrika-Exklave Ceuta. (afp/dpa)

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