In Köln werden am Wochenende wieder fast 30 Grad gemessen. Doch ohne den richtigen Sonnenschutz kann die UV-Strahlung gefährlich für jeden Sonnenbader werden. Die Do's und Dont's im Überblick.
Eigenen Hauttyp ermittelnSo schützt du deine Haut vor Sonnenbrand

UV-Strahlen können die Haut schädigen, die Hautalterung beschleunigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Umso wichtiger ist ein effektiver Sonnenschutz.
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Endlich Sonne tanken – darauf warten viele Menschen sehnlichst. Doch gleichzeitig unterschätzen sie, wie stark die UV-Strahlung ist und wie schnell sie der Haut schadet. Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, sondern erhöht langfristig das Hautkrebsrisiko und beschleunigt die Hautalterung.
Dabei reicht ein einfacher Sonnenhut oder sporadisches Eincremen nicht aus. Wir verraten, welche Sonnenschutzmittel wirklich schützen und welche Fehler du vermeiden solltest.
Sonnenschutz ist nicht gleich Sonnenschutz
Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne vom Himmel lacht, zieht es viele Menschen ins Freie. Doch so sehr wir die warmen Strahlen auch genießen – sie sind nicht ganz ohne. UV-Strahlen können die Haut schädigen, die Hautalterung beschleunigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Umso wichtiger ist ein effektiver Sonnenschutz. Doch welcher funktioniert wirklich und welche Fehler sollte man dringend vermeiden?
Eines ist klar: Nicht jeder Sonnenschutz ist gleich und man sollte genau hinschauen, welche Sonnencreme man kauft. Dabei erfüllen effektive Produkte folgende Kriterien:
- Breitbandfilter: Sie schützen sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und fördern die Hautalterung, während UVB-Strahlen Sonnenbrand verursachen.
- Hoher Lichtschutzfaktor (LSF): Für den Alltag reicht oft LSF 30, bei längeren Aufenthalten im Freien oder am Wasser ist LSF 50 empfehlenswert.
- Wasserfestigkeit: Besonders wichtig beim Schwimmen oder Sport. Aber Achtung: Auch wasserfeste Produkte müssen nach dem Baden erneut aufgetragen werden.
- Hautverträglichkeit: Sensible Haut benötigt spezielle, hypoallergene Produkte – oft ohne Duftstoffe oder Konservierungsmittel.
Die häufigsten Fehler beim Sonnenschutz im Überblick
Eigentlich klingt es einfach: Sonnenschutz kaufen und auftragen – und schon sind wir Menschen geschützt. Doch immer wieder zeigt sich, wie viele Menschen Sonnenschutz falsch anwenden. In diesem Fall bringt selbst das beste Produkt nichts. Häufige Fehler sind:
1. Zu wenig Sonnencreme: Viele verwenden viel zu wenig. Faustregel: Etwa 30 bis 40 ml für den ganzen Körper – das entspricht rund drei Esslöffeln. Für das Gesicht braucht man etwa einen Teelöffel.
2. Nicht rechtzeitig auftragen: Sonnencreme sollte etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen werden, damit sie optimal wirken kann.
3. Nachcremen vergessen: Sonnenschutz ist keine Tagesration! Alle zwei Stunden oder nach dem Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen sollte neu eingecremt werden. Nachcremen verlängert allerdings nicht die Schutzzeit, sondern erhält sie lediglich.
4. Wolken unterschätzen: Auch bei bewölktem Himmel dringen UV-Strahlen durch. Bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung erreichen uns trotz Wolken.
5. Keine alte Sonnencreme verwenden: Sonnenschutzmittel haben ein Ablaufdatum. Abgelaufene Produkte bieten möglicherweise keinen ausreichenden Schutz mehr.
Unterschied LSF 30 oder 50
LSF 30 oder 50 – der Unterschied in der Wirkung ist gering: LSF 30 blockiert ca. 97 % der UVB-Strahlen, LSF 50 etwa 98 %. In der Praxis ist das also nur ein minimaler Vorteil, dafür aber oft ein großer Unterschied beim Tragegefühl. Wer Sonnencreme auf der Haut als unangenehm empfindet, fährt mit LSF 30 meist besser – die ist oft leichter und angenehmer in der Textur.
Übrigens: Der Mythos, dass man mit LSF 50 automatisch 50 Minuten in der Sonne liegen kann, stimmt so nicht. Wie lange man ohne Schutz draußen bleiben kann, hängt vom Hauttyp ab. Eine Orientierung bietet die Fitzpatrick-Skala – online gibt es einfache Tests, mit denen man den eigenen Hauttyp schnell bestimmen kann.
Welche Hauttypen gibt es?
Wie lange man ohne Sonnenschutz in der Sonne bleiben kann, hängt stark vom individuellen Hauttyp ab – und der lässt sich mithilfe der sogenannten Fitzpatrick-Skala bestimmen. Diese medizinisch anerkannte Einteilung unterscheidet sechs Hauttypen, basierend auf Hautfarbe, Augenfarbe, Haarfarbe und der Reaktion der Haut auf Sonnenstrahlung.
- Hauttyp 1: helle Haut mit Sommersprossen, helle oder rötliche Haare, blaue oder grüne Augen → Eigenschutzzeit 5–10 Minuten
- Hauttyp 2: helle Haut, oft mit Sommersprossen, blond bis hellbraune Haare, blaue oder grüne Augen → Eigenschutzzeit 10–20 Minuten
- Hauttyp 3: helle bis beige Haut, dunkelblonde bis braune Haare, graue, grüne oder braune Augen → Eigenschutzzeit 20–30 Minuten
- Hauttyp 4: olivfarbene bis hellbraune Haut, dunkelbraune bis schwarze Haare, braune Augen → Eigenschutzzeit 30–45 Minuten
- Hauttyp 5: mittel- bis dunkelbraune Haut, schwarze Haare, braune Augen → Eigenschutzzeit 45–60 Minuten
- Hauttyp 6: sehr dunkle Haut (tiefbraun bis schwarz), schwarze Haare, dunkelbraune bis schwarze Augen → Eigenschutzzeit über 60 Minuten
Theoretisch lässt sich damit die Zeit, die man mit Sonnenschutz in der Sonne verbringen kann, berechnen: Man nimmt die eigene Eigenschutzzeit nach seinem Hauttyp (z. B. 20 Minuten bei Hauttyp 2-3) und multipliziert sie mit dem LSF (auch SPF) = Lichtschutzfaktor – also etwa 20 × 30 = 600 Minuten bei LSF 30. Wer seinen Hauttyp kennt, kann besser einschätzen, wie viel Sonnenschutz nötig ist und wie oft nachgecremt werden sollte. Das gilt allerdings nur bei sachgerechter Anwendung. Am besten ist es daher, im Sommer morgens großzügig Sonnenschutz aufzutragen, so ist man auf der sicheren Seite.
Nicht zuletzt fragen sich viele Menschen, welche Art von Sonnenschutz sie verwenden sollen. Dabei gibt es zwei Hauptarten von UV-Filtern: Chemische Filter ziehen in die Haut ein und wandeln UV-Strahlen in Wärme um. Mineralische Filter (zum Beispiel Zinkoxid oder Titandioxid) reflektieren das Sonnenlicht. Sie sind besonders für empfindliche Haut oder Kinder geeignet. Beide Varianten können effektiv schützen – entscheidend ist die richtige Anwendung.
Sonnenschutz ist ein Muss – egal ob im Park, am Strand oder unterwegs. Wer ihn richtig nutzt, kann den Sommer entspannt genießen.