Rundschau-Serie zum SparenFünf Mythen zum Strom sparen im Faktencheck

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Der Kühlschrank verbraucht nicht weniger Energie, wenn er fast leer ist. 

Köln – Derzeit ziehen die Strompreise in Deutschland deutlich an. Wer im Januar einen neuen Stromtarif wählte, zahlte nach Branchenangaben im Schnitt 12,5 Prozent mehr als im Jahresmittel 2021. Auch kleinere, hier und dort im Haushalt eingesparte Strommengen können sich zu relevanten Beträgen summieren. Unsere Redaktion hat fünf häufige Mythen untersucht.

Mythos 1: Ladegeräte ziehen keinen Strom, wenn kein Gerät dranhängt

Das stimmt nicht. Ladekabel, verbrauchen auch Strom, wenn kein Gerät an sie angeschlossen ist. Laut dem schwedischen Energieunternehmen Vattenfall könnten allein durch ein Smartphone-Ladekabel rund 20 Cent Mehrkosten pro Jahr entstehen. Das mag für den Einzelnen zwar wenig klingen, summiert sich bei Millionen Handynutzern allerdings zu einer hohen, ungenutzten Energie- und Geldmenge auf. Hinzu kommen die Strommengen vergessener Laptops, Tablets und E-Reader.

Laut Verbraucherzentrale zählen auch Steh- und Tischlampen zu den „heimlichen Stromfressern“ und verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand häufig Strom. Wer nicht andauernd den Stecker ziehen möchte, kann eine abschaltbare Steckerleiste nutzen.

Mythos 2: Nudelwasser im Wasserkocher zu erhitzen spart Energie

Bei diesem Tipp kommt es auf die Wassermenge an, erklärt die gemeinnützige Beratungsstelle „co2online“. Für kleine Portionen lohne es sich, den Wasserkocher anzustellen. Ab einer Wassermenge von 1,5 bis zwei Litern sei es jedoch effizienter, das Wasser direkt auf dem Herd zu erhitzen. In beiden Fällen sollte nur die wirklich benötigte Wassermenge aufgekocht werden. Der Wasserkocher sollte außerdem regelmäßig entkalkt werden, da sich der Energieverbrauch sonst um bis zu zehn Prozent erhöhen kann. Beim Erhitzen auf dem Herd muss hingegen beachtet werden, dass für die jeweilige Topfgröße die entsprechende Herdplatte sowie ein passender Deckel gewählt wird.

Mythos 3: Je voller der Kühlschrank, desto mehr Strom verbraucht er

Falsch! Es ist das genaue Gegenteil der Fall: Je mehr der Kühlschrank befüllt ist, desto weniger Energie wird verbraucht, so die Verbraucherzentrale. Das liegt daran, dass durch die gekühlten Lebensmittel die Temperatur im Innenraum besser aufrechterhalten werden kann, wenn der Kühlschrank geöffnet wird. Jedoch sollte man darauf achten, die Tür nur für kurze Zeit zu öffnen, da das Gerät ansonsten viel Energie benötigt, um die Lebensmittel wieder herunterzukühlen. Aus dem Grund sollten auch keine warmen Speisen in den Kühlschrank gestellt werden.

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Mythos 4: Den geringsten Stromverbrauch haben Energiesparlampen

Das stimmt ebenfalls nicht. Experten raten dazu, Glühlampen, Halogenlampen und Leuchtstoffröhren durch LEDs zu ersetzen. Energiesparlampen verbrauchen zwar bis zu 80 Prozent weniger Energie als eine Glühbirne – LED-Lampen sind jedoch um noch einmal zehn Prozent sparsamer. Außerdem leuchten LEDs bis zu 20000 Stunden, was dem Zweifachen der durchschnittlichen Lebensdauer einer Energiesparlampe entspricht.

Mythos 5: Wer nur kurz den Raum verlässt, sollte das Licht brennen lassen.

Dieser Mythos begründet sich in dem Irrglauben, dass die Birnen durch häufiges Ein- und Ausschalten schneller kaputtgehen. Das sei zwar früher durchaus so gewesen, jedoch müsse man sich heute nicht mehr um die Schaltfestigkeit sorgen, so „co2online“. Häufige Lichtregulation verbrauche zudem nicht, wie oft angenommen, viel Energie. Zwar stimme es, dass beim Einschalten mehr Strom benötigt wird als während des Leuchtens – jedoch sei dieser Mehrbedarf selbst bei Glühlampen so marginal, dass es effizienter sei, das Licht auch für kurze Zeiträume auszuschalten. (mit dpa)

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