Einkaufen an frischer Luft: Wochenmärkte erleben Corona-Plus

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Neumünster – Einkaufen unter freiem Himmel, statt in geschlossenen Räumen: Wochenmärkte in Schleswig-Holstein sind derzeit durch die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus im Aufwind. Aktuell kämen mehr Menschen zum Einkaufen auf den Wochenmarkt, beobachtete der Vorsitzende des Landesverbandes der Marktbeschicker, Stefan Wegener. Die Steigerungsraten befänden sich zum Teil im zweistelligen Bereich.

Offensichtlich schätzen die Menschen den Einkauf an der frischen Luft ohne Einkaufswagen und nähere Berührungen. Die Kunden verhielten sich sehr vernünftig. „Sie halten Abstand voneinander, wenn sie warten müssen und das geht alles reibungslos”, sagte Wegener, der selbst seit 36 Jahren mit einem Stand auf Wochenmärkten in Kiel und Neumünster unterwegs ist. „Die Ware geht direkt vom Verkaufsstand in die Tasche des Kunden und muss nicht noch einmal umgepackt werden.” Zwischen den Verkaufsvorgängen desinfizierten oder wechselten die Händler die Handschuhe und auch das Bezahlen sei an vielen Ständen mittlerweile mit EC-Karte möglich.

Ware in mitgebrachte Behälter füllen die Händler indes derzeit nicht. „Da nehmen wir im Moment Abstand von”, sagte Wegener. Solange es sein müsse, werde man wieder Einwegverpackungen anbieten. „Ich denke, dass wird auch jeder respektieren.” Ob man ob des Zulaufs an mehr Tagen oder länger die Märkte anbieten sollte? „Wir denken in alle möglichen Richtungen”, sagt Wegener. Mehr Tage in der Woche am gleichen Ort seien so nicht möglich. Denn jeder etablierte Händler habe eine Route, die er abfahre. Wenn man davon abweiche, würde ein anderer Markt in Mitleidenschaft gezogen, sagte Wegener. „Und auch da haben wir einen Versorgungsauftrag. Mittlerweile muss man das so sehen.” (dpa/lno)

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