„Laubenpieper“Rund zwei Millionen Euro gestiftet

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Insgesamt wird es in der Kolonie an der georgstraße 46 Lauben geben. (Bild: Vogt)

Insgesamt wird es in der Kolonie an der georgstraße 46 Lauben geben. (Bild: Vogt)

Euskirchen – „Die Architekten und Ingenieure haben uns etwas im Stich gelassen“, bedauerte Dr. Theo Wattler, Ehrenbürger der Stadt Euskirchen. Als Vorsitzender des fünfköpfigen Vorstands der Kurt-Binner-Stiftung ist er einer der maßgeblichen Gestalter des Projekts.

Doch immerhin 35 der insgesamt 46 Häuser sind schon zu besichtigen. Pachtverträge mit den Interessenten sollen in den kommenden Wochen geschlossen werden. Bislang liegen unverbindliche Interessenbekundungen von 60 Bewerbern vor, heißt es von der Stiftung. Die Holzhäuser sind mit Wasser und Strom versorgt. „Wir haben außerdem Wert darauf gelegt, dass sie wetter- und winterfest sind“, sagte Wattler.

Zwei Häusergrößen stehen zur Verfügung, auch die Größe der Grundstücke variiert. Für 50 bis 90 Euro monatlich können die Gartenfreunde in eines der Häuschen ziehen,

20 Euro werden zusätzlich für die Nebenkosten berechnet. Wattler rechnet damit, im Januar die erste Pacht einnehmen zu können.

In der Mitte der Anlage steht ein großes Gemeinschaftshaus, dessen Toilettenanlagen für die Pächter der Kleingartenhäuser von außen begehbar sind. Ansonsten steht es für besondere Veranstaltungen offen und ist darüber hinaus auch entgeltlich mietbar.

Ohne den Namensgeber der Stiftung, Kurt Binner, hätte es das Projekt jedoch gar nicht gegeben. Der heute 91-Jährige investierte über zwei Millionen Euro aus seinem Privatvermögen in die Anlage. Vor sieben Jahren gründete er zu diesem Zweck die Stiftung und holte unter anderem Theo Wattler mit ins Boot, mit dem ihn eine jahrzehntelange Freundschaft verbindet.

Wattler und Binner lernten sich in den 60er Jahren im Euskirchener Stadtrat kennen. Der Kontakt zwischen den beiden Kommunalpolitikern riss nie ab.

Im Ruhrgebiet aufgewachsen

Gemeinsam mit der Stadt suchte man nach einer geeigneten Grünfläche, bis man an der Georgstraße in der Nähe der Bahnstrecke fündig wurde. Um die Anlage von der Georgstraße aus erreichbar zu machen, musste eigens ein asphaltierter Weg gebaut werden. Kurt Binner hegte schon länger die Idee, eine Kleingartensiedlung zu errichten, um in Stadtwohnungen lebenden Bürgern einen Platz im Grünen anbieten zu können. Als Kind des Ruhrgebiets - Binner kommt aus Essen - kennt er nur zu gut das Leben in der Stadt. Eine nachhaltige Erfahrung, die bei ihm große Wertschätzung für die Natur und das Landleben hervorrief. Was sicher eine Rolle dabei spielt, dass der 91-Jährige auch heute noch lieber mit dem Fahrrad als mit seinem 14 Jahre alten Auto unterwegs ist. (jhi)

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