„Sicher ist sicher!“Bahnhofsumfeld in Rheinbach soll ausgebaut werden

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Das Bahnhofsumfeld in Rheinbach liegt im Fokus des Planungsausschusses.

Das Bahnhofsumfeld in Rheinbach liegt im Fokus des Planungsausschusses.

Rheinbach – Die kommunalpolitische Arbeit 2020 in Rheinbach beginnt mit einer wichtigen Weichenstellung im Bahnhofsumfeld: Auf einer 1,24 Hektar ha großen Fläche im Norden der Kernstadt, nördlich des Bahnhofs, sollen die Voraussetzungen für einen Radweg, einen Fußweg, Stellplätze für Fahrräder und Autos und für soziale Zwecke geschaffen werden.

Auf Umweltprüfung soll verzichtet werden

Um eine geordnete städtebauliche Entwicklung für das Gelände zwischen Keramikerstraße, Bahntrasse und der Aachener Straße zu gewährleisten, muss der Planungsausschuss eine Änderung des dortigen Bebauungsplans auf den Weg bringen. Die Verwaltung strebt ein beschleunigtes Verfahren an, bei dem auf eine Umweltprüfung verzichtet wird.

Der angestrebte, durchgängige Radweg entlang der Keramikerstraße soll eine Lücke im Radwegeverkehrskonzept des Kreises schließen und die Achse Meckenheim-Rheinbach-Swisttal stärken. Eine Empfehlung aus dem Papier von 2014, den Rad- und Kfz-Verkehr hier gemeinsam in einer Tempo 30-Zone zu führen, hat sich allerdings als nicht realisierbar erwiesen, da auch die Parkmöglichkeiten entlang der Keramikerstraße aufrecht erhalten werden sollen.

Vorschlag: Drei Meter breite Trasse

Deshalb wird nun vorgeschlagen, für die Radfahrer eine drei Meter breite Trasse separat entlang der Straße zu bauen, um ein Befahren in beide Richtungen zu ermöglichen. Gleichzeitig soll auch der Fußweg von der P+R-Anlage entlang der Keramikerstraße bis zum Bahnübergang Aachener Straße weitergeführt werden. Die Verwaltung verspricht sich davon eine bessere Erreichbarkeit des Bahnhofs und der Innenstadt aus dem nördlichen Stadtgebiet.

Daneben sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die dauerhafte Unterbringung der Rheinbach-Meckenheimer Tafel geschaffen werden, die derzeit noch vis-à-vis in einem Teilbereich der ehemaligen „Majolikafabrik“ residiert und von dort 850 bedürftige Rheinbacher versorgt, fast die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Die restlichen Firmenanlagen zwischen Aachener Straße, Leberstraße und Kettelerstraße sind bereits vollständig abgerissen worden, dort entstehen Wohnhäuser. Nach den Vorstellungen einer örtlichen Investorengruppe, die das 28 800 Quadratmeter große Gelände nach der Insolvenz der Fabrik gekauft hatte, soll dort ein Baugebiet mit 287 Wohneinheiten entstehen, in denen nach der Fertigstellung etwa 600 Menschen wohnen. Das Projekt soll größtenteils im Geschosswohnungsbau verwirklicht werden.

Zwischenlösung am Schornbusch? Lieber nicht!

Die Herstellung des Ersatzgebäude für die Tafel am Bahnhof würde laut der Sitzungsunterlage die Stadt Rheinbach selbst übernehmen, die aber anstrebt, auf diesen kostspieligen Bau und auch auf eine ebenfalls teure Zwischenlösung am Schornbusch zu verzichten.

Wie Bürgermeister Stefan Raetz gestern auf Nachfrage der Bonner Rundschau erklärte, zeichnet sich ein gemeinsamer neuer Standort für die Lebensmittelausgabe, den Georgring mit dem Möbellager und die Fahrradwerkstatt im Gewerbegebiet Nord 1 ab, nachdem seine Mitarbeiter nochmals intensiv auf die Suche nach geeigneten Standorten gegangen waren.

Sowohl die beiden Träger, wie auch der Vermieter, seien grundsätzlich einverstanden, die Verträge aber noch nicht unterschrieben. Dazu braucht der Verwaltungschef einen Beschluss des Hauptausschusses.

Details müssen geklärt werden

Raetz: „Die Stadt wird eine für die Zwecke gut geeignete Halle mieten und wiederum an die Tafel und den Georgsring weitervermieten.“ Die baurechtlich notwendige Nutzungsänderung sei beantragt, der Standort immer noch gut erreichbar.

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Erfreulich sei, dass die Investorengemeinschaft des Majolika-Areals sich finanziell an dem Umzug der Sozialstationen beteilige. Nun gelte es, Details zu klären. Der Bürgermeister will dem Haupt- und Finanzausschuss am 27. Januar vorlegen. „Ich bin guter Dinge, dass wir eine gute und auf absehbare Zeit dauerhafte Lösung gefunden haben. Trotzdem werden parallel die Vorbereitungen für eine Bebauungsplanänderung an der Bahn fortgesetzt. Sicher ist sicher!“ Sollte alles klappen, könne der Vorratsbeschluss für die Sozialstation am Bahnhof immer noch irgendwann zurückgenommen werden. Alles andere will die Stadt dort auf jeden Fall umsetzen, daran ließ Raetz gestern keinen Zweifel.

Planungsausschuss Rheinbach, Dienstag, 21. Januar, 18 Uhr, Großer Sitzungssaal, Rathaus

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