Bereits zum 14. Mal lockte die Erlebnistour „Alfter bewegt“. Außerdem gab es eine Premiere: Parallel dazu hat der Gewerbeverein Alfter zu einer kleinen Gewerbeschau, der „Regionalfter“, eingeladen.
Erlebnistour mit GenussSo liefen „Alfter bewegt“ und „Regionalfter“ am Wochenende

Vor dem Hertersplatz vor der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus Alfter startete die 14. Radtour „Alfter bewegt“.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Vize-Bürgermeisterin Luise Wiechert schwärmte von der „tollen Bilanz“ und freute sich, dass sie in Vertretung des immer noch erkrankten Bürgermeisters Rolf Schumacher vor der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus Alfter die nunmehr 14. Auflage der Frühlingsaktion „Alfter bewegt“ eröffnen konnte. Ihr Dank galt neben den Kooperationspartnern, der Rhein-Voreifel-Touristik und der Alfterer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), auch den engagierten Partnerbetrieben, die wieder zahlreiche Angebote bereithielten: „Ohne Ihren Einsatz wäre dies nur eine Rundreise, so ist es eine Erlebnistour mit Genuss“, betonte Wiechert. Der ADFC organisierte auch dieses Mal wieder die geführte Radtour durch Alfter, bei der Interessierte den Ort und verschiedene Betriebe kennenlernen konnten.
Frischer Rhabarberkuchen und verschiedene Wraps

Schülerinnen des Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums haben Wraps verkauft, um damit ihre Abi-Schülerzeitung zu finanzieren.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Sichtlich genoss der Besucher Günter Benz den frisch gebackenen Rhabarberkuchen von Angelika Pieper, die auf dem Hofladen Mandt in Alfter-Ort „Gelis Kaffee-Ecke“ betreibt: „Wenn ich im Frühjahr hierherkomme, muss ich immer ein Stück von diesem Kuchen essen, der schmeckt richtig frisch und fluffig“, schwärmte Benz. Der sauer-herbe Rhabarber kommt frisch von den Feldern des Vorgebirges und wird mit süßem Baiser überbacken, nach einem alten Familienrezept, so Angelika Pieper. Frisch vom Feld kommt auch den Alfterer Spargel, den es bei Familie Mandt derzeit für rund 12 Euro das Kilo im Hofladen zu kaufen gibt: „In diesem Jahr haben wir eine schöne Qualität, besser als 2022, wo es schon früh sehr trocken war, durch die Feuchte schmeckt der Spargel in diesem Jahr aromatischer“, berichtet Heike Mandt.
Auch eine Gruppe von Schülerinnen der Jahrgangsstufe 12 des Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums war mit einem Stand dabei. Sie boten Kinderschminken an und verkauften selbst gemachte Wraps – vegetarisch, indisch oder mit Thunfisch zubereitet. Mit dem Erlös finanzieren die Jugendlichen ihre Abizeitung. Vor der Galerie Conrad im Oberdorf in Impekoven, vor der Genuss-Schule in Gielsdorf, wo Inhaberin Constanze Schnitter in dem historischen, ehemaligen Volksschulgebäude zu einer „Schulspeisung“ eingeladen hatte sowie bei den anderen der zehn Partnerbetrieben, standen die Besucher von „Alfter bewegt“ Schlange.
Eisenbahnromantik in Witterschlick

Familie Jung war ganz begeistert vom „Lummerland-Brunnen“ am Stellwerkmuseum des Historischen Bahnhofs in Witterschlick.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Auch Eisenbahnfreunde kamen in Witterschlick auf ihre Kosten. Dort hatten vor 19 Jahren die Eheleute Annette und Albert Söhngen das historische Bahnhofsgebäude gekauft, darin ein Stellwerkmuseum und im alten Güterschuppen als Außenstelle des Alfterer Standesamtes ein Trauzimmer eingerichtet. Fast 400 Mal gaben sich seit 2009 Liebespaare dort bereits ihr Jawort. Beliebt ist diese Location nicht nur bei Heiratswilligen aus der Region: „Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland, zuletzt hatten wir ein Hochzeitspaar aus Kiel zu Gast.“
Auch das Stellwerkmuseum zieht immer wieder Interessierte aus dem näheren Umland an: „Manche kommen extra mit dem Zug aus Bonn oder Meckenheim angereist.“ Auch Mechthild und Marcus Jung mit ihren Söhnen Roland (4) und Clemens (7) schauten am Sonntag am Bahnhof Witterschlick vorbei. Die Familie aus Gielsdorf verbindet viel mit dem historischen Gebäude. Mechthild Jung, die beim Eisenbahnbundesamt arbeitet, machte vor vielen Jahren in Witterschlick ein Praktikum. Damals sollte sie unterschiedliche Stellwerktechniken kennenlernen. In Witterschlick gab es noch das letzte mechanische Stellwerk in der Region. 2014 heirateten Mechthild und Marcus Jung im Bahnhofsgebäude, weil sie die schöne Atmosphäre schätzten. Am Sonntag begeisterten sich ihre beide Söhne für den „Lummerland-Brunnen“ auf der Lok „Emma“, bekannt aus „Jim Knopf der Lokomotivführer“, die vor dem Bahnhof ihre Runden drehte.
„Regionalfter“ feierte in Alfter Premiere

Parallel zur Frühlingsaktion „Alfter bewegt“ organisierte der Gewerbeverein Alfter die „Regionalfter“ auf dem Dorfplatz Witterschlick.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Zum ersten Mal hatte sich der Gewerbeverein Alfter der Frühlingsaktion „Alfter bewegt“ angeschlossen, und auf dem Witterschlicker Dorfplatz zu einer „kleinen Gewerbeschau“ eingeladen, der „Regionalfter“. In den vergangenen Jahren hatte der Gewerbeverein mehrfach eine große Gewerbeschau rund um das Alfterer Rathaus in Oedekoven organisiert, für viele Aussteller war dies trotz der großen Resonanz jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden und oft nur schwer zu bewerkstelligen. „Daher starten wir nun heute diesen Piloten, mit einer kleineren Version“, erklärte Daniel Faßbender, Vorsitzender des Alfterer Gewerbevereins, der sich über den Zuspruch der Bürger, aber auch der Unternehmer freute: „Wir mussten sogar auf den angrenzenden Schulhof ausweichen.“
Dort präsentierte Kristin Greve ihr erst Anfang des Jahres gegründetes Unternehmen „KleinGrossWunderbar“. Sie bietet diverse Eltern-Kind-Kurse vom Babytreff bis zum Kinderturnen und –tanzen an. „Dank Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck“ habe Dominik Hellen jede Menge zu tun. Der Maschinenbauingenieur machte sich im vergangenen Jahr als Energieberater selbständig, um etwas für die Energiewende zu tun. Seitdem berät er Privatleute und Firmen, wie sie ihren Gebäuden Energie sparen können. Derzeit herrsche bei vielen große Unruhe wegen der Wärmepumpen-Diskussion: „Viele Leute fragen mich, was sie tun müssen, wenn Anfang 2024 die alte Heizung raus muss.“ Dominik Hellen müsse viele Leute erst einmal beruhigen und erklären, dass niemand zum Jahreswechsel seine funktionierende Öl- oder Gasheizung austauschen müsse. Präsentiert hatten sich auf der „Regionalfter“ darüber hinaus ein Fitnessstudio, Handwerker oder Bürodienstleister.