Premiere für einmaliges Kulturspektakel"I love Alfter" auf der Schlossfassade

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Alfter_Schlosszauber_Schlossleuchten_Videoprojektion

Ein Ritter kämpft mit einem Drachen: So stellen sich die OGS-Kinder das mittelalterliche Alfter vor.

Alfter – Seit   Monaten  hat die    „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“ der aufwändig vorbereiteten Premiere des „Schlosszaubers“ entgegengefiebert, auch  die Bevölkerung scheint von dem  einzigartige Kulturspektakel verzaubert. Rund 200 Gäste kamen am Samstag trotz Regens zur Premiere. Bereits auf dem   Fußweg vom Herrenwingert den Schloßweg entlang Richtung Park  verbreitete sich bei dem nassen Wetter und dem wolkenverhangenen Himmel eine mystische Stimmung.

Lichtspiele im Park

Das Schloss mit seiner gelb getünchten Fassade wirkte vom Herrenwingert aus – illuminiert mit den Logos der Sponsoren und bunten Lichteffekten – majestätisch und erhaben. Live-Musik und fröhliches Stimmengewirr waren von weitem zu hören, die  Bäume und Sträucher des Schlossparkes waren bunt angestrahlt in Rot, Lila oder Türkis. Die weitläufige Parklandschaft  versprühte einen märchenhaften Charme mit den vielen Lichtspielen. „Schlosszauber“ hatten die vier Organisatorinnen von der „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“, Diane Ihlefeldt, Alexandra Runge, Bärbel Steinkemper und Luise Wiechert, ihr Kulturevent genannt. Genau diese Magie empfanden die Besucher, so auch Klaus Hergarten, der Vorsitzende des Ortsausschusses: „Hier ist es heute Abend einfach nur zauberhaft.“ Auch Bürgermeister Rolf Schumacher als Schirmherr  stimmte die Besucher ein: „Hier passiert heute etwas ganz Besonderes, lassen Sie sich in diesen unruhigen Zeiten verzaubern und genießen Sie diese Kultur.“

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Stellten die  Videoprojektion vor: Michael Stangel, Bürgermeister Rolf Schumacher, Alexandra Runge, Luise Wiechert, Bärbel Steinkemper und Diane Ihlefeldt (v.l.). 

Altbürgermeistern Bärbel Steinkemper sprach als Vorsitzende des Fördervereins Haus der Alfterer Geschichte, dem der Arbeitskreis „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“ angegliedert ist. Er steht  in der Tradition der vor 75 Jahren gegründeten Künstlervereinigung der Alfterer Donnerstag-Gesellschaft (1947 bis 1950), die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wichtige künstlerische Impulse über den Ort hinaus setzte.  „Ich hoffe, dass wir daran in der ein oder anderen Form anknüpfen können“, so Bärbel Steinkemper

An drei Wochenenden, jeweils samstags und sonntags, findet der „Schlosszauber“ statt. Jedes Wochenende steht unter einem anderen Motto. Geboten werden Live-Musik wie am Samstag vom Pop-Duo „meoneo“ und der Band „Decay & The Tone Kings“, dem Originalensemble aus der RTL-Show „Let’s Dance“, das mit einer hervorragenden Besetzung an Musikern und Sängerinnen und Sängern ein Potpourri an Pop- und Rockklassikern bot von Supertramp, über Santana und Procol Harum bis hin zum finalen „Time Of My Life“ aus „Dirty Dancing“.

Video-Projektion "IM PULS"

Höhepunkt war aber die Video-Mapping-Projektion „IM PULS“, technisch umgesetzt von Veranstaltungsmeister Thomas Häußler, dramaturgisch bearbeitet von Drehbuchautor Oliver Lampe, beide aus Alfter.

Die Spannung stieg, als sich kurz nach 20 Uhr die Gäste vor der Fassade des Schlosses versammelten, an der zum ersten Mal die knapp dreißigminütige Animation live gezeigt wurde. Viele staunende und begeisterte „Ahs“ und „Ohs“ waren zu hören, als zunächst zahlreiche bunte  Bilder auf die Fassade projiziert wurden: „I Love Alfter“ war auf einem der Kunstwerke zu lesen. Gemalt haben sie Jungen und Mädchen des Offenen Ganztags der Anna-Schule, erklärte Alexandra Runge. Damit schließe sich der Kreis, denn die OGS wird demnächst Räume im Schloss beziehen.

Spektakuläre Licht- und Soundeffekte, 2D- und 3D-Animationen zogen anschließend die Zuschauer weiter in ihren Bann. Häußler und Lampe nahmen die Betrachter mit auf eine Zeitreise  von der Römerzeit über das mittelalterliche Alfter bis hin ins 20. Jahrhundert, das eben auch von den Weltkriegen geprägt war. Beklemmend wirkten Kampflugzeuge, die Fliegerbomben auf Köln und Alfter abwarfen. Den Kontrapunkt setzte das aufblühende Alfter, symbolisiert durch ein fröhliches Blumenmotiv.

Original-Filmaufnahmen zeigten das turbulente Treiben der Alfterer Jecken zur Karnevalszeit, und gegen Ende gab es eine kleine romantisch-verspielte Szene mit zwei Mädchen, die im  Schloss einen sagenumwobenen Geheimgang aufspüren.

Groß war der Applaus nach der Video-Präsentation,  an der weiter gearbeitet wird.  Thomas Häußler, vorab  deutlich angespannt, fielen  ebenso wie  Alexandra Runge und Diane Ihlefeldt jede Menge Steine vom Herzen: „Wir sind einfach nur glücklich“.

Glücklich waren auch die Zuschauer wie Sabine von Schmude aus Gielsdorf, die mit ihrer Schwester Andrea mit dabei war: „Wir leben einfach in einer tollen Gemeinde. Heute Abend haben wir erlebt, wie viel Kultur Alfter zu bieten hat. Das war einfach großartig.“

 Unternehmer Paul Faßbender lobte die Organisatorinnen: „Um so etwas auf die Beine zu stellen, benötigen Sie jede Menge Mut und Idealismus, das bewundere ich. Nicht jeder würde so etwas riskieren.“

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