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Radpendlerroute Bornheim-BonnRund um Alfter hapert der Ausbau noch

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Radpendlerroute

Spatenstich: Der Bau der Radpendlerroute hat auf Alfterer Gebiet begonnen.

Alfter – Spätestens Ende Oktober soll das Teilstück der Radpendlerroute (RPR) zwischen Bornheim und Bonn auf Alfterer Gebiet fertiggestellt sein. Das sagte am Dienstag Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU), als er gemeinsam mit seinem Bornheimer Amtskollegen Christoph Becker (parteilos) und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung, dem Landtagsabgeordneten Oliver Krauß (CDU), dem Planungsbüros Leiendecker aus Bornheim sowie der Baufirma Strabag an der Haltestelle der Linie 18 „Alfter/Alanus Hochschule“ zum ersten symbolischen Spatenstich ansetzte.

Insgesamt drei Abschnitte

Seit 2011 laufen die Überlegungen und Planungen für eine gemeinsame, hindernisfreie und durchgehende Fahrradstrecke entlang der Stadtbahntrasse. Sie beginnt am Haltepunkt Bornheim/Om Jeeßeberch und führt zum Bonner Hauptbahnhof. Die Strecke verläuft auf einer Länge von 9,5 Kilometern über rund vier Meter breite Radwege.

Auf Alfterer Gebiet erfolgt der Ausbau auf rund 1,7 Kilometern. Diese sind in drei Bauabschnitte unterteilt. Ausgebaut wird der teilweise aus Schotter bestehende Weg mit einer mindestens vier Meter breiten Asphaltfahrbahn, die mit einer energieeffizienten Straßenbeleuchtung versehen sein soll. Da auf der Route auch der Alfter-Bornheimer Bach liegt, wird darüber eine kleine Brücke errichtet, so der Ingenieur Frank Leiendecker.

Rund 1,1 Millionen Euro werden die drei Alfterer Teile kosten. Davon entfallen zirka 185.000 Euro auf den Abschnitt 3. Gelder gibt es durch ein Nahmobilitätsförderprogramm des Landes. Insgesamt erhält Alfter einen Zuschuss von rund 799.000 Euro.

Alternative für Pendler

Bürgermeister Rolf Schumacher nannte die künftige Route eine „attraktive Alternative“, die es gelte, mit Bornheim und Bonn weiter voranzutreiben: „Ich sehe darin auch eine Bestätigung, dass wir mit einer überregionalen Denke im Klimaschutz und dieser interkommunalen Maßnahme auf dem richtigen Weg sind.“

Auf Bonner Gebiet müssen laut Katja Dörner noch die Ausschreibungen erfolgen, auch für den Bau einer geplanten Brücke zwischen der Gemeinde Alfter und der Bundesstadt über die viel befahrene K12n. Noch sei für einen ersten Spatenstich in Bonn kein Termin fixiert, Dörner hofft aber, dass die Ausschreibungen noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden können.

Element der Mobilitätswende

Die beiden Bonner Teilstücke verlaufen von der K12n bis zur Grootestraße in Dransdorf und dann von der Brühler Straße bis zum Dransdorfer Bach auf einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern.  Dörner lobte das Kooperationsprojekt als „wichtiges Element der Mobilitätswende, die uns allen am Herzen liegt.“

Anwohner wollen Grundstücke nicht verkaufen

Wann es auf Bornheimer Gebiet weitergeht, konnten Bürgermeister Becker und Planungsamtsleiter Andreas Erll nicht sagen. Wie mehrfach berichtet, braucht die Stadt Bornheim wichtige Grundstücke zwischen Aeltersgasse und Siefenfeldchen, Anwohner sind aber nicht zum Verkauf bereit.

Eine mögliche Lösung wäre ein Enteignungsverfahren, dafür müsste aber ein Bebauungsplan (Bo 44) aufgestellt werden: „Wir hoffen, dass wir das noch in diesem Jahr schaffen und dann auch die Probleme mit dem Landschaftsschutz geregelt bekommen“, so Erll. Denn es gibt Kritik von der Regionalgruppe Bonn/Rhein-Sieg des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), da ein Teil der Pendlerroute durch ein Landschaftsschutzgebiet führt.

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Becker: „Ich kann nur an die Politik appellieren, dass sie im Interesse der Allgemeinheit handelt und nicht im Sinne von Partikularinteressen. Es kann nicht sein, dass Brombeergestrüpp den Ausbau der Strecke verhindert. Alle Beteiligten sollten sich auf ihre Schnittmengen besinnen und die Pendlerroute gemeinsam vorantreiben. Dann nimmt die Verkehrswende endlich Fahrt auf.“

Einigermaßen zufrieden äußerte sich Hans Peter Müller, Sprecher der Alfterer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). „Wir habend damals das Projekt angestoßen. Es hätte schneller gehen können. Nun aber sind wir froh, dass weitergemacht wird.“

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