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Tagesstätte am RathausHolzmangel lähmt Kita-Bau in Alfter

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Bodenplatte, Zaun, Container – weiter ist die Baustelle für die Kita noch nicht gekommen.

Alfter – Holz wird durch Bauboom, Corona und internationale Konkurrenz immer knapper (die Rundschau berichtete). Das hat nun auch Konsequenzen für die Fertigstellung der Kita am Alfterer Rathaus in Oedekoven, wie Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU) dem Gemeinderat mitteilte: „Es gibt extreme Probleme mit der Lieferung von Holz, darum hat die Baufirma einen Verzögerungsantrag gestellt.“

Ursprünglich sollten die ersten Kinder bereits ab Sommer in der neuen Einrichtung betreut werden. Dieser Termin kann nun nicht gehalten werden. Vermutlich wird es erst im kommenden Herbst losgehen, dann sollen zunächst wie geplant die Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten „Buntstifte“ der Arbeiterwohlfahrt aus der Esserstraße in Witterschlick in das neue Gebäude einziehen.

Dort existiert derzeit eine Notgruppe, nachdem der kleine Kindergarten aufgelöst worden und dafür ein Neubau am Dorfplatz in Impekoven entstanden war. Eltern könnten erst ab 2022 „nach und nach“ weitere Kinder dort in die Betreuung geben. Zudem teilte Kämmerer Nico Heinrich mit, dass für den Kita-Neubau 390 000 Euro mehr ausgegeben werden müssen, als ursprünglich veranschlagt. Dabei handele es sich um Kosten für die Planung und Herstellung der Außenlage, zudem müsse ein Teil des Bücheler Weges, der zur Kita führt, wieder hergerichtet werden. Im Juni 2020 hatten Bürgermeister Rolf Schumacher und Ortsvorsteherin Brigitte Schächter zum ersten Spatenstich angesetzt. Das Fundament ist mittlerweile gelegt. Das Gebäude, in dem auch unter Dreijährige betreut werden sollen, entsteht in Holzmassivbauweise und entspricht damit dem vom Rat verabschiedeten Nachhaltigkeitskonzept für Neubauten städtischer Gebäude. Die Dächer sollen begrünt werden und eine Photovoltaikanlage erhalten. Mit der Einrichtung am Rathaus entsteht die 19. Kita in der Gemeinde Alfter und die vierte in kommunaler Trägerschaft.

Mehrparteienhauses wird fast doppelt so teuer

Fortschritte macht hingegen der Bau des Mehrparteienhauses am Ahrweg in Impekoven. Er wird allerdings auch wesentlich teurer als noch vor drei Jahren veranschlagt. Rechnete der Kämmerer zu Beginn (2019) mit Baukosten von rund 2,2 Millionen Euro, so liegt die aktuelle Kostenberechnung bei 4,1 Millionen Euro. Dies liege an den generell in der Branche gestiegenen Kosten. Aber auch daran, dass trotz der nahen Bahnlinie die erhöhten Schallschutzanforderungen nicht einkalkuliert waren. So musste umgeplant werden. Dies sei bei einem Gebäude in Holzhybridbauweise nicht unproblematisch und mit hohem Aufwand verbunden, erklärte die Verwaltung. Am Ahrweg lässt die Gemeinde Alfter 14 öffentlich geförderte Wohnungen mit Pelletheizung bauen. Die fertigen Bauteile sollen diese Woche geliefert werden. Das Gebäude verfügt über 1000 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt über zwei Etagen mit Dachgeschoss. Ein Treppenhaus verbindet die beiden Baukörper. Alle Wohnungen sollen Balkon oder Terrasse haben. Hinzu kommen 14 Fahrrad- und 14 Pkw-Stellplätze. Erster Spatenstich war Mitte Juni 2020. Die Bauzeit von anderthalb Jahren soll ausreichen. So könnte das Gebäude dieses Jahr fertig werden.