Der 53-jährige Rechtsanwalt Carl Sonnenschein tritt für die FDP in Bad Honnef bei der Bürgermeisterwahl an.
KommunalwahlCarl Sonnenschein will den Hockeyplatz in Bad Honnef dauerhaft erhalten

Carl Sonnenschein, Bürgermeisterkandidat der FDP Bad Honnef, am Hockeyplatz im Süden der Stadt Bad Honnef.
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Die Erfolge der Förderprogramme für die Bad Honnefer Innenstadt sind nach seiner Einschätzung bisher eher „gering“. Andere Konzepte für die City, in deren Entwicklung die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden sollen, hält Carl Sonnenschein für nötig. Da mit der Alanus Hochschule mehr als 1000 Studenten nach Bad Honnef kämen, müsse sich das Bild der Innenstadt ändern. Sie müsse mehr Kultur und Gastronomie bieten und zum Treffpunkt für Bürger jeden Alters werden.
Der 53-jährige Rechtsanwalt geht für die FDP ins Rennen um die Wahl des Bürgermeisters. Carl Sonnenschein wurde im April 1972 in Bad Honnef geboren, wuchs in Aegidienberg auf, studierte Jura, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Seit 20 Jahren ist der Liberale Mitglied des Stadtrates. Er habe damit von allen Bewerbern um das Spitzenamt die längste kommunalpolitische Erfahrung, betont Sonnenschein.
Sanierung des Feuerschlösschens am Sibi ist schon beschlossene Sache
Er hält es auch der FDP zugute, dass eine Bebauung des Hockeyplatzes im Süden der Stadt „erstmal gestrichen“ wurde. Damit die Grünanlage, die er sich für den Termin mit der Redaktion dieser Zeitung ausgesucht hat, dauerhaft erhalten bleibt, müsse der Hockey-Club einen langfristigen Pachtvertrag erhalten, so Carl Sonnenschein, der von einer „Oase“ vor allem für Kinder und Jugendliche spricht.
Für die 75 Millionen Euro teure Sanierung des Siebengebirgsgymnasiums müsse die Stadt die Planung erstellen, Land und Bund müssten sich aber an der Finanzierung beteiligen. Mit der schon beschlossenen Sanierung des Feuerschlösschens – das denkmalgeschützte Gemäuer steht auf dem Sibi-Gelände – sei ein erster Schritt für das Großprojekt getan, so Sonnenschein.
Dringend nötiger Wohnraum könnte durch die Stadt gemeinsam mit der Kreiswohnungsbaugesellschaft am Rederscheider Weg und an der Aegidienberger Straße geschaffen werden. Eine differenzierte Sicht hat der Liberale auf eine Erschließung des Selhofer Südens für den Wohnungsbau. Er sei für die Kooperation mit NRW Urban, aber gegen den dazugehörigen Vertrag. Denn der sehe die Möglichkeit einer Enteignung von Eigentümern vor, ohne sie angemessen zu entschädigen, so Sonnenschein.
Mit Blick auf den ÖPNV plädiert der Liberale für eine bessere Taktung der Busse von und nach Aegidienberg und die Umsetzung des beschlossenen Fahrradkonzeptes. Um den Wegfall der Parkplätze auf der Rommersdorfer Straße, die gerade umgebaut wird, zu kompensieren, müsse die Quartiersgarage gebaut werden. Carl Sonnenschein warnt davor, Parkplätze in der Stadt einfach zu streichen.
Ganzjahresbad auf der Insel Grafenwerth erneut ins Gespräch gebracht
Einen Radweg durch das Schmelztal werde es ohne Förderung durch Bund und Land nicht geben. Der Liberale fordert aber grundsätzlich, die Kommunen besser auszustatten und ihnen etwa einen eigenen Hebesatz für die Einkommenssteuer zuzugestehen. Während der FDP-Kandidat für das Tal noch einmal die Idee eines Ganzjahresbades auf Grafenwerth durch eine Traglufthalle über dem Freibad ins Gespräch bringt, sieht er für das Berggebiet eine ganz grundlegende Notwendigkeit: „Aegidienberg muss mehr gehört werden und stärker in den Fokus rücken.“
Drei Fragen an den Kandidaten
Warum sollte man Sie wählen? Weil ich der erfahrenste Kandidat bin.
Ihre erste Amtshandlung als Bürgermeister? Ein langjähriger Pachtvertrag für den Hockey-Verein.
Ihr Lösungsansatz für das Siebengebirgsgymnasium? Zunächst muss man die Planungen weiter vorantreiben, das machen wir aktuell. Die fertige Planung kann aber nur umgesetzt werden mit einer Förderung durch den Bund oder das Land, und die gilt es zu erreichen. (csc)