KunstKulturbüro organisiert Doppelausstellung in der Bad Honnefer Ladenzeile

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Frauen stehen links und rechts eines Kunstwerks.

Unter dem Titel „Bedrohte Schönheiten“ stellt Ulla Heronymi-Pinnock in der Ladenzeile aus.

Boris Mitric und Ulla Heronymi-Pinnock stellten in der Bad Honnefer Ladenzeile des Kunstvereins AntiForm aus.

An diesem verregneten Nachmittag im trüben Bad Honnef konnte es kaum etwas Belebenderes geben als die beiden großen, mit aktueller Kunst gefüllten Räume in der „AntiForm“-Ladenzeile in Bad Honnef. Schon von weitem winkten Stehtische mit weißen Hussen zur Vernissage einer Doppelausstellung, initiiert vom Kulturbüro Nummer 5, hinter dem sich Franca Perschen und Helmut Reinelt verbergen.

„Zwischen Himmel und Erde“ benennt Boris Mitric seine Ausstellung mit kräftiger realistischer Malerei. Damit öffnet er zugleich seine Ateliertüren, denn er hat in diesem Ausstellungsraum in der „AntiForm Ladenzeile“ zugleich sein Atelier.

Künstler malt wie einst die Impressionisten im Freien

Der 1973 in Neuss geborene Künstler ist promovierter Arzt für Psychosomatik und leitet eine Klinik in Boppard. In Sachen Kunst hat er sich in Workshops weitergebildet, und nun stellt er seine Bilder, dicht an dicht gehängt, zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor.

„Ich tausche mich gern aus“, meint er und weist auf die Menschen hin, die er gern in seinen Bildern darstellt, darunter auch auf einem London-Bild, wo seine ganze Familie mitsamt den Kindern gemalt erscheint. Doch dann wieder sucht er die Ruhe und packt sein kleines Anglerstühlchen samt Staffelei und Palette. Es zieht ihn ins Siebengebirge, wo er an einem schönen Fleckchen die meditative Ruhe zum Malen findet.

Und wie einst die Impressionisten malt er unmittelbar im Freien vor der Leinwand, versucht Licht und Schatten in ihren Reflexen einzufangen und Räumlichkeit ins Bild zu holen. Und er meint: „Ich liebe diese Unmittelbarkeit vor Ort in der Natur, wenn man das Wasser rauschen hören kann und mein Bild zu einer Spur vor Ort wird.“

Es muss dabei schnell gehen, um diese Stimmung vor Ort einzufangen, und diese dynamische Lebendigkeit im Pinselstrich überträgt sich auf die Malerei.

Ein Mann und zwei Frauen vor einem Bild in der Ausstellung.

Besucher der Vernissage vor einer der Arbeiten von Boris Mitric.

Ganz anders arbeitet die Künstlerin Ulla Heronymi-Pinnock im Nachbarraum unter dem Titel „Bedrohte Schönheiten“. Ihre neue Bildserie führt in eine üppige exotische Pflanzenwelt, wie beispielsweise nach Jamaika, wo die Künstlerin über ein Jahr gelebt hat und wo sie die Eindrücke einer üppigen Vegetation bis heute nicht losgelassen haben.

Sie beginnt jedes Bild mit einer Farbschüttung. „Ich schütte die Farbe (aus Acryl und Antik-Tusche) auf die Leinwand.“ Dann stellt sich an den waagrecht vor ihr liegenden Bildern ein Trocknungsprozess ein, der immer wieder mit dem Pinsel malend unterbrochen wird.

Künstlerin hat an den Kölner Werkschulen Malerei, Illustration und Grafik studiert

Bisweilen werden auch Papier oder Folie einbezogen, und wenn sie dann abgenommen werden, bleiben Strukturen in feinen Krakelee-Rissen zurück. So verbinden sich Zufall und Absicht in einem langsamen Malprozess. Die Bonner Künstlerin hat an den Kölner Werkschulen Malerei, Illustration und Grafik studiert und sich später zur Kunsttherapeutin ausbilden lassen. Im Arp-Museum gibt sie Kurse in abstrakter Acrylmalerei.

Bad Honnef, Bahnhofstraße 1, geöffnet am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Mai, 14 Uhr bis 19 Uhr.

Nachtmodus
Rundschau abonnieren