Im Bornheimer Rathaus findet die Ausstellung „Mehr Mut zur Nachhaltigkeit“ statt und liefert Ideen für ein umweltfreundlicheres Leben.
Ausstellungseröffnung in BornheimIdeen für ein umweltfreundliches und nachhaltiges Leben

Grüne Oasen, Bäume und saftige Wiesen sind wichtig, um dem Klimawandel im Vorgebirge zu begegnen.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Einkaufen im Unverpackt-Laden, ein plastikfreies Leben, klimaschonende Ernährung oder fair produzierte Kleidung – es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Ideen nachhaltig und umweltverträglich zu leben. Beispiele dafür sind in der Ausstellung „Mehr Mut zur Nachhaltigkeit“ zu sehen, die derzeit in der Bürgerhalle des Bornheimer Rathauses in Roisdorf gezeigt wird.
Porträtiert werden 20 engagierte Menschen aus Nordrhein-Westfalen, die sich im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN für eine gerechtere und ressourcenschonendere Welt einsetzen.
Eröffnet wurde die Präsentation von Bürgermeister Christoph Becker, Klimaanpassungsmanagerin Lena Sauer und Klimaschutzmanagerin Gabriele Jahn sowie der Leiterin der Volkshochschule (VHS) Bornheim/Alfter, Annemarie Schwartmanns, die die Ausstellung ins Vorgebirge holte.

In der Bürgerhalle des Rathauses eröffneten (v.l.) Gabriele Jahn, Lena Sauer, Christoph Becker und Annemarie Schwartmanns die Ausstellung „Mehr Mut zur Nachhaltigkeit“.
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Zu sehen sind Schautafeln, die von von der Volkshochschule Essen in Kooperation mit der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW entwickelt wurden. Frauen und Männer zeigen eindrucksvoll, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, einen nachhaltigen Wandel mitzugestalten.
„Gegen manche Missstände sind wir machtlos, bei anderen können wir jedoch Einfluss nehmen, dazu gehört der Klimawandel. Es gibt viele Möglichkeiten, unser Land positiv und zukunftsfähig zu gestalten“, meinte Bürgermeister Christoph Becker in seiner Begrüßungsrede.
Klar sei, dass die globalen Probleme und Herausforderungen nur gemeinsam im internationalen gesellschaftlichen Konsens gelöst werden können und es klarer politischer Weichenstellungen bedarf: „Auch in Bornheim setzen wir uns sehr für Nachhaltigkeit ein und unternehmen eine ganze Menge, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.“ Dafür verfolge Bornheim fünf „Leuchtturm-Maßnahmen.“
Kommunale Wärmeplanung, Photovoltaik-Anlagen und Windenergie
Gabriele Jahn erklärte, dass etwa 100 Projekte gemeinsam mit einem externen Büro ausgearbeitet wurden und per Ratsbeschluss im vergangenen Jahr verabschiedet worden sind, die jetzt priorisiert und nach und nach umgesetzt werden. Beispiele für die „Leuchtturm-Projekte“ seien die kommunale Wärmeplanung, der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und der Windenergie.
Dazu gehören auch Energiesparmodelle an Schulen wofür an allen städtischen Schulen Energieteams gebildet worden. Schüler können gemeinsam mit ihren Lehrern erarbeiten, wo sie an ihren Schulen Energie einsparen können. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Energieagentur Rhein-Sieg. Es geht aber auch um Unterstützungsangebote für Privathaushalte. zum Beispiel beim Heizungstausch. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger Informationen bei der Verbraucherzentrale holen.
Grüne Oasen in stark versiegelten Bereichen
Die Folgen des Klimawandels zeigen sich auch längst in Bornheim, etwa durch Extremwettereignisse oder lange Hitzeperioden. Dafür müssen sich die Stadt und die Bürger anpassen um die Situation zu verbessern. Damit beschäftigt sich Lena Sauer.
Erste Maßnahmen wurden bereits ergriffen wie die Begrünung von Straßenzügen oder die Etablierung von „Pocket Parks“ (Taschenparks). Das sind kleine grüne Oasen in stark versiegelten Bereichen, die Menschen einen Rückzugsort bieten sollen, wo es kühler ist als in der Umgebung. Dafür können Baulücken oder weniger stark versiegelte Fläche genutzt werden.
Wichtig sei es aber vor allem, privat zu Hause aktiv zu werden, etwa indem man Fassaden oder die Dächer begrünt, möglichst sein eigenes Grundstück entsiegelt und Bäume pflanzt. Dadurch, dass die Dürrephasen zunehmen, nehmen auch gesundheitliche Risiken zu, etwa Herz-Kreislauferkrankungen oder durch die Verlängerung der Pollensaison.
Niemand sollte unterschätzen wie viel Kraft jeder Einzelne hat, auch indem er sein Wissen streut und dem Thema immer wieder Gehör verschafft.
Daher müsse die Öffentlichkeitsarbeit für die Bürger verbessert werden: „Wir versuchen gemeinsam mit dem Moblitätsmanager die Webseiten umzustrukturieren und, damit alle Bürger künftig schneller die richtigen Informationen bekommen“, versprach Sauer. Dabei gehe es neben Beratungsangebote auch um kostenlose Veranstaltungen der VHS oder der Verbraucherzentrale.
Auch die laufende Ausstellung dienst der Öffentlichkeitsarbeit, um zu zeigen was man erreichen kann, wenn man selbst aktiv wird: „Niemand sollte unterschätzen wie viel Kraft jeder Einzelne hat, auch indem er sein Wissen streut und dem Thema immer wieder Gehör verschafft“, betonte Lena Sauer.
Die Ausstellung ist bis zum 20. Juni in der Bürgerhalle im Rathaus Bornheim, Rathausstraße 2 in Roisdorf, während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen: montags, dienstags, mittwochs 7.30 bis 16 Uhr, donnerstags 7.30 bis 18 Uhr und freitags 7.30 bis 12.30 Uhr.