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„Mutter“ einer ErfolgsgeschichteMary Schirilla leitet seit 25 Jahren die Musikschule Bornheim

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Feierstunde im Ratssaal: (v.l.) Bürgermeister Christian Mandt, Mary Schirilla und die Vorsitzende des Musikschulvereins Marie-Therese van den Bergh.

Feierstunde im Ratssaal: (v.l.) Bürgermeister Christian Mandt, Mary Schirilla und die Vorsitzende des Musikschulvereins Marie-Therese van den Bergh.

Mary Schirilla ist die „Mutter“ einer Erfolgsgeschichte: Seit 25 Jahren ist sie Leiterin der Bornheimer Musikschule. Feierstunde im Rathaus.

„Sie ist die Seele der Musikschule“, schwärmte Maria Danial. Die Wahl-Kölnerin unterrichtet an der Bornheimer Musikschule Klavier, Akkordeon und Keyboard und überraschte die Leiterin der Bornheimer Musikschule, Mary Schirilla, mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen am Samstagmorgen mit einer ganz besonderen Feierstunde im Sitzungssaal des Rathauses: Schirilla feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Dienstjubiläum als Schulleiterin.

Lehrkräfte, Schüler, Mitglieder des Musikschulvereins und der Verwaltung der Einrichtung hatten dieses Festprogramm auf die Beine gestellt und in geheimen Abstimmungen organisiert, persönlich oder über WhatsApp-Gruppen. Schirilla schien von alledem nichts zu wissen: „Ich habe nur erfahren, dass ich heute Morgen Punkt elf Uhr im Rathaus sein soll.“

23. November 2025. Bornheim. Feierstunde im Ratssaal zum 25-jährigen Dienstjubiläum der Leiterin der Bornheimer Musikschule Mary Schirilla. Foto: Frank Engel-Strebel

23. November 2025. Bornheim. Feierstunde im Ratssaal zum 25-jährigen Dienstjubiläum der Leiterin der Bornheimer Musikschule Mary Schirilla. Foto: Frank Engel-Strebel

Von Heidelberg zurück ins Rheinland

Entsprechend überwältigt war die 62-Jährige, die vor einem Vierteljahrhundert von der städtischen Musikschule Heidelberg ins Vorgebirge und damit zurück ins Rheinland wechselte. Schirilla, die in Wachtberg wohnt, ist nämlich gebürtige Bonnerin. Doch der eigentliche Grund, weswegen es sie nach Bornheim gezogen hatte, war ein anderer: In Heidelberg war sie jahrelang als Lehrerin beschäftigt, nun wollte sie selbst eine Musikschule führen. Der Leiter der Heidelberger Musikschule habe sie damals sogar dazu ermutigt, auch, wenn er wusste, dass er eine talentierte und erfolgreiche Fachkraft verlieren würde, schilderte Schirilla.

„Als ich mich in Bornheim vorstellte, waren mir alle sofort sympathisch, vor allem der Vorstand, hier wusste ich, dass ich etwas bewegen kann.“ Ihre erste Amtshandlung damals: Sie hatte für die Verwaltungsräume ein Hinweisschild für das Gebäude der Musikschule – damals noch an der Königstraße – gemalt. Denn nichts wies von außen auf die Einrichtung hin.

Besonders am Herzen liegen ihr seit Anbeginn die Schülerinnen und Schüler: „Sie melden sich an, teilweise aus Interesse, teilweise aus Neugier, und es liegt dann an uns als Lehrer, guten, qualifizierten und hochwertigen Unterricht anzubieten und sie dadurch mit Musik zu infizieren, denn Musik ist einfach ein Teil des Lebens, der einen schlauer und wesentlich fröhlicher macht.“

Sie habe zu Beginn auch einige Lehrer ausgetauscht und durch qualifizierte Kräfte ersetzt, wodurch im Lauf der Jahre hochkarätige Ensembles entstanden seien, die auch während der Jubiläumsfeier spielten, etwa das Orchester MSO, der PopJazzChor, das Frauentrio Sing-A-Holics sowie einige Solistinnen und Solisten. Die Schule konnte sich auch nur deshalb so erfolgreich entwickeln, weil stets die Vorstände des Vereins und die Verwaltungsmitarbeiterinnen hinter ihr standen und stehen: „Ich hatte die absolute Narrenfreiheit, und es macht einfach Spaß mit so einem wunderbaren Team zusammenarbeiten.“

Anke Stelter vom PopJazzChor verteilte Lollipops.

Anke Stelter vom PopJazzChor verteilte Lollipops.

Marie-Therese van den Bergh, die Vorsitzende des Musikschulvereins, unterstrich, dass die Musikschule heute nicht da stehen würde, wo sie nun sei. So sorgte Schirilla zunächst für größere Büroräume und den Wechsel von der Königstraße in die Burgstraße. Schirilla baute die Kooperation mit den Schulen und Kitas auf und brachte auch das Förderprogramm für bedürftige Familien „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKits) auf den Weg.

Zahl der Musikschüler verdoppelt

Bornheims Bürgermeister Christian Mandt erinnerte in seinem Grußwort daran, dass sich die Zahl der Musikschüler von 600 auf 1300 Schülern mehr als verdoppelt habe. Hinzu kommen rund 800 Mädchen und Jungen an den Grundschulen und 700 in den Kindergärten, die ebenfalls von dem Team unterstützt werden.

Aus 34 Honorarkräften seien mittlerweile 54 festangestellte Mitarbeiter geworden, die in zehn Ensembles und drei Bands aktiv sind und auf verschiedenen Veranstaltungen spielen: „Mit ihrem Einsatz bereichern Sie die Bildungslandschaft, das kulturelle Geschehen und das Freizeitangebot in unserer Stadt und man merkt, dass Sie die Musikschule nicht nur mit großer Kompetenz, sondern auch mit viel Herzblut leiten“, betonte Mandt.

Das Jubi-Orchester spielte unter der Leitung von Ruth Metzner „Thank You For The Music“ von ABBA.

Das Jubi-Orchester spielte unter der Leitung von Ruth Metzner "Thank You For The Music" von ABBA.

Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf bezeichnete Schirilla als „Vorbild für junge Menschen.“ Es sei beachtenswert, was sie in 25 Jahren in diese Stadtgesellschaft eingebracht habe. Als Vorsitzender der Bürgerstiftung „Unsere Kinder – unsere Zukunft“, die die Musikschule seit Jahren unterstützt, gratulierte auch Ulrich Rehbann: „Wir sind uns immer einig, was wir gemeinsam für junge Menschen erreichen wollen. Wenn es nicht gut lief, dann hast du immer gesagt, dann machen wir es gut, denn Musik macht glücklich und deswegen brauchen wir dich und diese Musikschule.“

Auch wenn das Rentenalter naht, ans Aufhören denkt Schirilla noch lange nicht, wie sie der Rundschau sagte. Solang es geht, möchte sie die Geschicke der Musikschule leiten. Darauf hoffen auch ihre Schüler und das Kollegium, die sich nicht nur mit Geschenken, sondern auch als „Jubi-Ensemble“ mit Lehrkräften und aktiven und ehemaligen MSO-Mitgliedern unter der Leitung der stellvertretenden Schulleiterin Ruth Metzner zum Ende des Festaktes mit dem ABBA-Klassiker „Thank You For The Music“ bedankten.

Musikschule Bornheim

Die Musikschule Bornheim in ihrer heutigen Form gibt es seit 1993. Die Geschichte geht aber noch länger zurück ins Jahr 1973. Damals wurde sie als kommunale Musikschule Bornheim gegründet. Sparmaßnahmen zwangen die Stadt Anfang der 1990er Jahre dazu, die Finanzierung der Schule aufzugeben.

Die Instrumental-Ausbildung vieler Menschen aller Generationen in Bornheim liegt in den Händen der Musikschule.

Die Instrumental-Ausbildung vieler Menschen aller Generationen in Bornheim liegt in den Händen der Musikschule.

Viele Eltern wollten sich damit nicht abfinden und gründeten zum 1. Februar 1993 den Musikschulverein mit damals 240 Schülern (heute rund 1600). Die Stadt unterstützt den Verein mit einem jährlichen Zuschuss von 28.500 Euro. Angeboten werden Instrumental- und Gesangsunterricht, aber auch Ballettkurse. Beliebt bei Kindern ist das Instrumentenkarussell, wo sich jeder an unterschiedlichen Instrumenten ausprobieren und so das passende für sich finden kann.

Infos und Kontakt: Bornheimer Musikschule, Burgstraße 17, Bornheim: Tel.: (0 22 22) 6 54 92, E-Mail: info@bornheimer-musikschule.de.