„2030 plus x“Zweigleisiger Ausbau der Vorgebirgsbahn lässt auf sich warten

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Die Stadtbahnlinie 18 fährt von Merten aus in Richtung Bonn Hauptbahnhof.

Zwischen Merten und Brühl ist die Stadtbahnlinie 18 zweigleisig ausgebaut, dann gibt es Lücken in Richtung Bornheim.

Der komplette zweigleisige Ausbau der Vorgebirgsbahn ist wichtig für die Einführung des 10-Minuten-Taktes auf der Strecke. Er lässt wohl aber noch länger auf sich warten.

Auf den lückenlosen zweigleisigen Ausbau der Stadtbahnlinie 18 zwischen Köln und Bonn und damit auch auf den Zehn-Minuten-Takt können Pendler und andere Bahnfahrer offenbar noch lange warten. Das geht aus einer Unterlage der Bornheimer Stadtverwaltung für den nächsten Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschuss am Donnerstag hervor. Den Wunsch, die Linie 18 komplett zweigleisig auszubauen, gibt es bereits seit Jahrzehnten. Es gibt aber immer noch Lücken.

Wie die Häfen und Güterverkehr Köln AG, die Betreiberin der Vorgebirgsbahn, erklärte, bestehen eingleisige Abschnitte noch zwischen Brühl-Badorf und Bornheim-Merten, Waldorf und Roisdorf-West sowie zwischen Alfter und Dransdorf. Der komplette zweigleisige Ausbau gilt aber als erforderlich, um auf der Linie 18 durchgängig einen Zehn-Minuten-Takt zu etablieren. Dieser gilt bislang nur zwischen Köln und Brühl-Schwadorf.

Studie belegt die Machbarkeit

Dass der zweigleisige Ausbau machbar ist, hatte eine Studie belegt, die dem Bornheimer Fachausschuss im September vorgestellt worden war. Im Rahmen der Studie wurden unterschiedliche Varianten durchgespielt. Ein Zehn-Minuten-Takt zwischen Köln und Bonn inklusive eines zusätzlichen Haltepunktes Bornheim-West verursache zwar mit rund 95 Millionen Euro die höchsten Infrastruktur- und Betriebskosten, stelle aber gleichzeitig das beste ÖPNV-Angebot bereit und bringe damit den größten Nutzen.

Darauf aufbauend wurde gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis und abgestimmt unter den einzelnen beteiligten Gebietskörperschaften ein gemeinsamer Antrag zur Finanzierung von 90 Prozent der zuwendungsfähigen Planungskosten im Rahmen der Förderrichtlinie „Planungsvorrat“ gestellt, der jetzt positiv beschieden wurde. „Ein Förderbescheid liegt der Verwaltung vor“, heißt es aus dem Bornheimer Rathaus, insgesamt erfolge eine Förderung in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro für die Planung des Ausbaus plus neuem Haltepunkt Bornheim-West. Einen Eigenanteil müsse die Stadt Bornheim nicht mehr vorhalten, sicherheitshalber sollen aber je 50.000 Euro im Etat für die Jahre 2023 und 2024 für „nicht absehbare Aufwendungen, wie etwa sonstige notwendige Gutachten“, eingestellt werden.

„Langfristiger Zeithorizont“

Ohne die Gelder im Rahmen der Förderrichtlinie „Planungsvorrat“ wäre „eine kurzfristige Erarbeitung der Planungsleistungen zum zweigleisigen Ausbau der Linie 18 nicht möglich“, schreibt die Stadt. Aber trotzdem „wird von einem insgesamt langfristigen Zeithorizont über mehrere Jahre bis zu einer möglichen Umsetzung ausgegangen. Ohne die Förderung des Landes wäre jedoch eine Umsetzung zeitlich nicht annähernd kalkulierbar, prognostisch 2030 plus x Jahre.“

Wie geht es jetzt weiter? Mit einem umfangreichen Abstimmungsprozess. Mit allen betroffenen Kommunen und Verkehrsunternehmen muss eine Verwaltungsvereinbarung geschlossen werden, die die Projektziele und Zuständigkeiten definiert. Mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG muss vereinbart werden, dass sie gegen Kostenerstattung die Planung einschließlich der notwendigen Begleitgutachten übernimmt, mit den Städten Brühl und Bonn muss geklärt werden, dass auch sie ihre Eigenanteile vollständig übernehmen. Die Bornheimer Verwaltung will sich „weiterhin am Planungsprozess zum zweigleisigen Ausbau der Stadtbahnlinie 18 beteiligen“.

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