Wieder ist ein in Bornheim ein Geldautomat gesprengt worden, und wieder sind Bewohner des Hauses, in dem sich der Automat befand, in Lebensgefahr gebracht worden. Am Donnerstagmorgen begab sich die Polizei auf Spurensuche.
Detonation in BornheimGeldautomatensprengung schreckte Bewohner auf

Ein Bild der Zerstörung am Donnerstagmorgen: Die Wohnungen über der Bankfiliale dürfen aber wieder betreten werden.
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Weit lagen auch am Donnerstagmorgen noch die Glassplitter und Teile der Fassade auf der Beethovenstraße. Ein rot-weißes Absperrband der Polizei war an zwei Stellen quer über die Straße gespannt. Beamte in Streifenwagen sperrten die Beethovenstraße für den Durchgangsverkehr bis in den Vormittag hinein ab. Spurenermittler der Polizei sicherten Beweismaterial.
Sprengsatz detonierte in der Nacht
Nachdem bereits Geldautomaten in Sechtem und in Hersel im Stadtgebiet Bornheim gesprengt worden waren, detonierte in der Nacht zu Donnerstag nun ein Sprengsatz in der Kreissparkassen-Filiale in der Beethovenstraße. Ziemlich genau um 2 Uhr am Donnerstagmorgen meldeten gleich mehrere Anwohner den brachialen Einbruch in die Bank. Zeitgleich schlug laut Polizei auch der Sicherheitsdienst Alarm.

Geldautomatensprengung in Bornheim: Ein Bild der Zerstörung. Die Schäden sind gewaltig.
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„Ich bin von einem Knall aufgewacht“, berichtete ein Anwohner. Er sei kaum am Fenster gewesen, da habe es eine zweite Detonation gegeben. „Ich dachte zuerst an einen Unfall“, schilderte ein andere Anwohner die Geschehnisse. Erst nach dem zweiten Knall habe er an eine Automatensprengung gedacht. Andere Augenzeugen berichteten, es habe nach der zweiten Detonation gequalmt.

Die Filiale der Kreissparkasse in Bornheim an der Beethovenstraße am Morgen nach der Sprengung des Geldautomaten.
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„Verletzt wurde niemand“, berichtete die Polizei Bonn auf Anfrage. Die Mieter der Wohnungen über der Bankfiliale seien mit dem Schrecken davongekommen. Noch in der Nacht seien Statiker vor Ort gewesen. „Die Wohnungen dürfen nach den Arbeiten der Spurenermittler wieder betreten werden“, teilte ein Sprecher der Polizei mit.
Gewaltige Schäden an der Filiale
Gleichwohl sind die Schäden, die die Bankräuber an der Kreissparkassen-Filiale hinterlassen haben, gewaltig. Große Teile der Glasfassade sind herausgerissen. Bauteile und Glassplitter sind bis auf den gegenüberliegenden Gehweg geschleudert worden. In Fetzen hängen im Automaten-Bereich die Überreste verschiedener Gerätschaften, verwüstet ist auch der Schalterraum.
Vor Ort hieß es, dass die Täter wohl mehrere 10.000 Euro erbeuten konnten. Doch noch hält sich die Polizei mit konkreten Äußerungen zur Höhe der gemachten Beute zurück.

Der gesprengte Geldautomat: Noch hält sich die Polizei mit konkreten Äußerungen zur Höhe der gemachten Beute zurück.
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Zeugen berichteten der Polizei von drei Tatverdächtigen, die mit einem im Bereich Wagnerstraße/Offenbachstraße abgestellten dunklen, PS-starken BMW und quietschenden Reifen Richtung L183 (Bonn-Brühler-Straße) davongefahren seien. Auch von einem Autonummernschild mit der Ortskennung HS für Heinsberg war die Rede.
In der Nacht noch hat die Polizei Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet, die, wie es hieß, jedoch noch nicht zur Feststellung der flüchtigen Bankräuber und des Fahrzeugs geführt hätten. Die Tatverdächtigen werden wie folgt beschrieben: Etwa 1,80 Meter groß, schlanke Statur, dunkel gekleidet, Sturmhaube, Halbhelme. Die Bankräuber sollen sich möglicherweise in einer arabisch klingenden Sprache unterhalten haben.

Die Beethovenstraße blieb am Donnerstagmorgen gesperrt.
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Die Beamten bitten jetzt Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu dem geschilderten Geschehen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 0228 15-0 mit der Kriminalwache in Verbindung zu setzen.