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„Gemeinsam stark“Mertener Dorfgemeinschaft holt Feier zum 60-jährigen Bestehen nach

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Hupend und mit Musik machten die Mertener auf die Sammelaktion aufmerksam. 

Bornheim-Merten – Es sind Aktionen wie zuletzt der Köttzug anlässlich des Kirmesfestes durch Merten und zugunsten der Flutopfer in der Region, mit denen die Dorfgemeinschaft immer wieder auf sich aufmerksam macht. „2071 Euro sind bei diesem musikalischen Köttzug zusammengekommen“, freut sich der Vorsitzende Josef Breuer. Die Idee sei ihm ganz spontan eingefallen. „Es war gleichzeitig unsere erste Aktion seit Ausbruch der Corona-Pandemie“, erklärt der inzwischen 67-Jährige.

Nach der Devise „gemeinsam sind wir stark“ hatten die Vertreter der damals fünf Mertener Vereine, Clemens Vendel, Willi Sechtem, Johannes Jonas, Josef Pesch und Karl Schiefer, 1960 in der Gaststätte Müller das Fundament für die Dorfgemeinschaft gelegt. „Und bis heute hat dieses Motto oberste Priorität“, betont Breuer. Der offizielle Festakt zum 60-jährigen Bestehen musste pandemiebedingt im vergangenen Jahr ausfallen, „doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagt er.

Fest soll am 11. September stattfinden

Intensiv laufen nun die Vorbereitungen für ein großes Open-Air-Fest am Samstag, 11. September. Dann möchte die Dorfgemeinschaft auch den zweiten Teil ihrer Sammlung für die Flutopfer veranstalten. Gefeiert wird dann abends auf dem Gelände der Männer-Reih in Heide. „Im Mittelpunkt stehen auch unsere inzwischen 60. Tollitäten, Theo Mandt und Susanne Lang“, erklärt Breuer. Sie sollen an diesem Abend offiziell vorgestellt und gefeiert werden.

Nur in den ersten Jahren nach der Gründungsfeier hatten die prinzenstellenden Vereine diese Feste jeweils noch selbst auf die Beine gestellt. „Seit 1975 ist die Dorfgemeinschaft für die Tollitäten zuständig“, so der Chef der Gemeinschaft. Schließlich habe sie sich auf die Fahne geschrieben, Bräuche und Traditionen zu wahren und an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Deswegen organisiere sie auch das jährliche Proklamationsfest und die Kindersitzung. Zum 50-jährigen Bestehen fand in Merten sogar erstmalig im Rheinland ein Kindertollitätentreff statt. Der Höhepunkt der närrischen Zeit bleibt in Merten jedoch der Veilchendienstagszug. Schon 1954 habe das jecke Treiben mit der Kappenfahrt auf den Mertener Straßen begonnen, die bis zur Gründung der Dorfgemeinschaft vom damaligen Damenkomitee Kornblumenblau organisiert wurde. Heute zählt der Mertener Karnevalszug zu den schönsten und größten Paraden im Vorgebirge. „Auch das ist ein Verdienst der Dorfgemeinschaft“, lobt Josef Breuer das Team. Zum Erhalt des Brauchtums trug auch die Wiederbelebung der Mertener Kirmes bei. Vor etwa zwölf Jahren organisierten die Mitglieder zum Kirmesfest ein Feuerwerk mit Fassanstich, Musik und der traditionellen Paias-Verurteilung. „Ein Erfolg war auch das Drehorgel-Konzert, mit dem wir die Besucher erstmals vor drei Jahren überraschten“, erinnert sich der Vorsitzende.

Auch bei Jubiläen und Goldhochzeiten im Ort ist auf die Dorfgemeinschaft Verlass, vorausgesetzt die Jubilare wollen eine Gratulation. Unvergessen bleiben auch Festivitäten wie die 800-Jahr-Feier im Juli 1973. Das ganze Dorf sei damals in die Vorbereitungen involviert gewesen.

Heute sind neun Vereine der Dorfgemeinschaft angeschlossen. Josef Breuer ist seit 17 Jahren Vorsitzender. Zu seinem Vorstandsteam zählen Günter Engels, Joachim Gatzweiler, Herbert Meyer, Paul Maschke, Volker Funk und Bert Horst. „Wir führen das weiter, was unsere Vorfahren uns übertragen haben“, erklärt der Vorsitzende: „Wir machen das alle wirklich sehr gerne und geben mit immer neuen und kreativen Ideen unser Bestes für das Dorfleben“.

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Jüngstes Beispiel dafür ist die Open-Air-Feier. Wegen der Pandemie wurde das Fest kurzentschlossen und in enger Abstimmung mit der Stadt nach draußen verlegt. Es gilt „3G“ – Geimpfte, Genesene oder Personen mit einem gültigen negativen PCR-Test dürfen auf das Gelände. Der Eintritt beträgt 18 Euro. Karten gibt es bei Volker Funk, Telefon: (0 22 27) 37 20.

Nach dem offiziellen Teil, bei dem unter anderem die Klüngelköpp auftreten, sorgt DJ Mario für Musik. Für das leibliche Wohl sorgt der Junggesellenverein Kardorf. „Über diese Nachbarschaftshilfe freuen wir uns sehr“, so Breuer. Der Vorsitzende hofft auch auf Unterstützung der Stadt, damit in der kommenden Session wieder Karneval gefeiert werden kann.