KandidaturChristoph Becker will das Bornheimer Bürgermeisteramt übernehmen

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Christoph Becker bei seiner Verabschiedung im Dezember 2017 mit Bürgermeister Wolfgang Henseler (r.).

Christoph Becker bei seiner Verabschiedung im Dezember 2017 mit Bürgermeister Wolfgang Henseler (r.).

Bornheim – Offenbar bekommt die Bornheimer CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller Konkurrenz bei ihrem Interesse am Amt des Bornheimer Bürgermeisters. Das „Team Christoph Becker“ hat gestern zu einer Vorstellung des ehemaligen Rektors der Europaschule als dann erstem offiziellen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Bornheim Anfang März eingeladen – in Merten, wo Petra Heller zu Hause ist.

Heller hatte schon 2015 in einem Rundschau-Interview gesagt, sie würde grundsätzlich „noch mal antreten, wenn die anderen mich in fünf Jahren noch wollen“. Offiziell bekanntgegeben wurde eine CDU-Kandidatur für die Bürgermeisterwahl 2020 bisher aber noch nicht.

Name Becker schon länger gehandelt

Der Name des ehemaligen Schulleiters und Roisdorfers Christoph Becker (56) wird schon länger gehandelt. Er hatte sich im Dezember 2017 nach fast 25 Jahren auf dem Chefsessel der Schule in Richtung Bezirksregierung Köln verabschiedet. Seitdem ist er Dezernent und berät Schulen des gemeinsamen Lernens, also Gesamtschulen und Sekundarschulen, in der Schulentwicklung. Becker ist für 13 Schulen zuständig.

Allerdings war zuerst hinter vorgehaltener Hand die Rede davon, der parteilose Becker würde unter der Flagge der SPD antreten. Jetzt hebt ihn ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern aufs Schild, die sich nach eigener Darstellung „für eine demokratische, soziale und zukunftsfähige Entwicklung der Stadt Bornheim und ihrer Ortschaften einsetzt“. Das rund 50-köpfige Team, zu dem auch der ehemalige Europaschul-Lehrer Rolf Börter gehört, wünscht sich „als neuen Bürgermeister einen Menschen, der mit seiner Persönlichkeit und seiner Arbeit für unsere Ideen und Werte steht. Mit Christoph Becker haben wir diesen Menschen gefunden.“

Vor einiger Zeit habe er es sich selbst nicht vorstellen können, ein politisches Amt zu übernehmen, sagte Becker der Rundschau. Auslöser sei tatsächlich auch ein Buch gewesen, das er im Rahmen seiner Verabschiedung geschenkt bekommen hatte: „10 Regeln für Demokratieretter“ von  Jürgen Wiebicke. „Das hat mich wirklich erreicht“, sagt Becker.

Die Botschaft: Man soll nicht nur auf die Politik schimpfen, sondern selbst schauen, was man ändern kann. „Man hat nicht immer den großen Hebel in der Hand, aber mit einer 50.000-Einwohner-Stadt kann man sich schon aufstellen.“ Bei welchen Themen zum Beispiel? „Bildung ist natürlich mein Ding“, so Becker, „und das ist weit mehr als weiterführende Schulen“. Es beginne schon damit, dass es viel zu wenige Kita-Plätze gebe, obwohl ein gesetzlicher Anspruch bestehe.

„Parteigrenzen können auch Denkgrenzen sein“

Eineinhalb Jahre vor der Bürgermeisterwahl habe er kein fertiges Programm in der Tasche, sondern an erster Stelle stehe jetzt erst einmal das Zuhören. Er sei ja schon „einige Wochen unter dem Radar unterwegs“, so Becker. Ihm liege einiges am Erhalt des ländlichen Charakters von Bornheim, „das war hier immer wichtig“. Das gehe wiederum mit Klimaschutz einher, vielleicht könne Bornheim einmal eine klimaneutral arbeitende Stadt sein.

Und warum geht er nicht für die SPD ins Rennen? „Ich habe größten Respekt vor allen, die sich parteipolitisch engagieren“, antwortet Becker, „aber Parteigrenzen können auch Denkgrenzen sein. Ich glaube stark an die Weisheit der Gruppe“. Sein Ziel sei eine sachorientierte, parteiübergreifende Arbeit. Die Sozialdemokraten selbst wollen im April bekanntgeben, wie ihre Haltung in der Bürgermeisterfrage ist. Ute Kleinekathöfer, Ortsvereinsvorsitzende und Fraktions-Geschäftsführerin, dazu: „Die Entscheidung liegt bei den Mitgliedern.“

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