60-jähriges JubiläumPrinzenpaar stiftet Gedenkstein für Mertener Tollitäten

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Fackelzug und Gedenksteinenthüllung in Merten.

Fackelzug und Gedenksteinenthüllung: Die Mertener Karnevalisten machen das Jubiläumsjahr zu etwas Besonderem.

60 Jahre Tollitäten in Merten – das ist für den amtierenden Prinzen Theo II. (Mandt) und seine Prinzessin Susanne I. (Lang) Anlass genug, einen Gedenkstein zu stiften. Die Dorfgemeinschaft Merten präsentiert im Jahr 2023 die 60. Tollitäten in Folge.

„Ich finde es einfach klasse, dass wir hier in Merten jetzt eine Stelle haben, an der man der Menschen gedenken kann, die in ihrem Leben auch viel Freude und Frohsinn vermittelt haben“, sagte Pfarrer Norbert Prümm. Vor ihm auf dem Alten Friedhof in Merten standen viele Bürger, Vertreter der Stadt und der Dorfgemeinschaft, aber auch eine ganze Menge von Ex-Tollitäten, die in Merten das Brauchtum des Karnevals in den vergangenen Jahrzehnten hochgehalten, mit Leben erfüllt und weitergetragen hatten.

Pfarrer Norbert Prüm segnete den Gedenkstein, den Susanne und Theo Lang gestiftet haben.

Pfarrer Norbert Prüm segnete den Gedenkstein, den Susanne und Theo Lang gestiftet haben

Bei der Feierstunde auf dem Friedhof standen jedoch die verstorbenen Mertener Tollitäten im Mittelpunkt. Um sie zu ehren und an ihr Engagement im Ort zu erinnern, hatten Prinz Theo II. und Prinzessin Susanne I. einen Gedenkstein gestiftet, der im Rahmen der Feierstunde enthüllt und gesegnet wurde. „Ohne deren Engagement stünden wir heute Abend nicht hier“, betonte Theo II. bei seiner Begrüßung. Es sei ihm und seiner Prinzessin wichtig, diejenigen zu ehren, die ihnen den Weg zur Regentschaft geebnet hätten.

Festliche Stimmung auf Friedhof

„Gedenktafel – Zu Ehren unserer verstorbenen Tollitäten“, steht auf der Platte. Abgebildet ist zudem der diesjährige Jubiläumsorden der Dorfgemeinschaft und der des amtierenden Prinzenpaares. Darunter steht: „Gestiftet vom 60. Mertener Prinzenpaar“. Dazu die Namen Theo II. und Susanne I. „Sei über 40 Jahre im Himmel, bevor der Teufel merkt, dass du längst gestorben bist“, zitierte Prümm den Vers eines alten irischen Segensspruchs. Prümm war sich ganz sicher, dass die verstorbenen Tollitäten allesamt am Freitagabend vom Himmel aus den Karnevalisten auf dem Friedhof zusahen und mitsangen und schunkelten.

Die Stimmung auf dem Friedhof war festlich. Brennende Fackeln warfen ein schummriges Licht auf die Menschen. Einige hatten sich rote Pappnasen aufgesetzt, viele trugen eine Karnevalsmütze, andere sogar ein komplettes Kostüm. Im Ornat waren Prinz Theo und Prinzessin Susanne gekommen. Kleine Lichterketten leuchteten in den Hüten ihres Gefolges. Die Chorgemeinschaft Römer sang ernste und karnevalistische Lieder, bei denen die Menschen sogar mitsangen und schunkelten.

Unser Evangelium heißt ja auch ‚Frohe Botschaft‘.
Pfarrer Norbert Prümm

„Unser Evangelium heißt ja auch ,frohe Botschaft’“, erklärte Prümm. Es gebe immer einen Grund, sich zu freuen. Nicht einmal der Tod könne diese Freude nehmen. „Der Stein möge uns daran erinnern, dass zum Leben auch das Sterben, das Trauern, aber auch die Freude und das Glücklichsein gehören“, hob der Geistliche hervor.

Allen Anwesenden, aber auch allen Menschen wünschte er die Befähigung, anderen Freude zu schenken. „Das Prinzenpaar hat mit diesem Gedenkstein allen eine Freude geschenkt und einen Ort hier auf dem Friedhof, an dem sich an die Tollitäten erinnert werden kann“, sagte Prümm.

Der Männergesangverein Römer sorgte für den musikalischen Rahmen.

Der Männergesangverein Römer sorgte für den musikalischen Rahmen.

„Das berührt auch mich sehr“, betonte anschließend Gabriele Kretschmar. Stellvertretend für den Bürgermeister war sie gekommen, brachte Grüße aus dem Rathaus und lobte die Idee. „Damit habt ihr genau den Nerv der Zeit getroffen“, sagte sie. Und: „Hier auf der Bank werden sicherlich künftig viele Menschen sitzen und an die alten Zeiten denken.“ „Danke für diesen Gedenkstein“, lobte auch Ortsvorsteher Hans-Gerd Feldenkirchen die Idee. Josef Breuer, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, erklärte zudem, dass der Gedenkstein auch ein Symbol dafür sei, dass in Merten die Tradition hochgehalten, gelebt und weitergegeben werde.

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