Der Wert des EngagementsSo lief der erste Ehrenamtstag in Bornheim

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Eine Gruppe des DRK Bornheim im Forum des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. Die Stadt Bornheim dankt Ehrenamtlern

Eine Gruppe des DRK Bornheim im Forum des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. Die Stadt Bornheim dankteEhrenamtlern

Das Ehrenamt in Bornheim ist so vielfältig, wie die Menschen, die in den 14 Ortschaften leben. Um dafür Danke zu sagen, hat sich die Stadt Bornheim etwas Besonderes einfallen lassen.

„Ich bin überwältigt, wie viele Menschen den Weg ins Alexander von Humboldt-Gymnasium gefunden haben! Für mich ist es eine ehrliche Freude, Sie hier begrüßen und bei Ihrem Engagement unterstützen zu dürfen,“ betonte Sabine Hübel. Sie ist seit März Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Bornheim. Zum ersten Mal hatte die Stadt am Sonntagnachmittag zu einem Ehrenamtstag eingeladen. Hübel hatte mit höchstens 100 Gästen gerechnet, es kamen 284 und damit fast dreimal so viele, die von der Stadt zu Kaffee und Kuchen eingeladen worden waren.

Kraft, Ausdauer und Zuversicht

Als Bürgermeister Christoph Becker die Gäste begrüßte, gab es dafür Applaus von den Ehrenamtlern: „Eigentlich beklatscht man sich nicht selbst, aber leider können die knapp 50 000 Bornheimerinnen und Bornheimer, die jetzt bestimmt lautstark applaudieren würden, nicht hier sein. Also bitte ich Sie darum, dass wir das jetzt einfach gemeinsam machen“, betonte der Bürgermeister. Viele Hundert Frauen und Männer engagieren sich in den unterschiedlichsten Bereichen, in Sport-, Musik- oder Brauchtumsvereinen, in der Flüchtlingshilfe, dem Umweltschutz, bei einer demokratischen Partei, als Ortsvorsteher oder als Rettungskräfte.#

„Diese Aufzählung ist natürlich nicht abschließend, denn das Ehrenamt ist unendlich vielfältig. Ihr Engagement verlangt Kraft, Ausdauer, Verlässlichkeit, Mitmenschlichkeit und Zuversicht“, betonte Becker. Die neue Stelle der Ehrenamtskoordinatorin sei ein Signal an all jene, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren und ein „Ausdruck der Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit in unserer Stadt.“

Die Stadt Bornheim dankt Ehrenamtlern; über 200 waren der Einladung gefolgt

Über 200 Ehrenamtler waren der Einladung gefolgt

Ein Grußwort sprach auch der Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt, Michael Söllheim. Wie sehr das Ehrenamt geschätzt werde von Seiten der Politik zeige beispielsweise, dass mit Beginn der neuen Legislaturperiode der ehemalige Sport- und Kulturausschuss um den Bereich Ehrenamt ergänzt worden ist. „Jeder Verein, jede Arbeit ist ein Gewinn für diese Stadt.“ Oft höre er, dass Ehrenamtler kritisiert werden: „Wer meint, es anders oder besser machen zu können, der soll sich doch einfach auch engagieren. Ich wünsche mir mehr Leute wie Sie, die mit anpacken.“

„Ich wünsche mir mehr Leute wie Sie“

Schließlich würden alle ehrenamtlich Engagierten auch Dinge anbieten, für die die Stadt kein Geld hat: „Dafür bedanke ich mich ausdrücklich und ich bin froh, dass wir mit Sabine Hübel eine Ehrenamtskoordinatorin einstellen konnten. Sie ist ein Mehrwert für Sie und unsere Stadt und entlastet Sie von Verwaltungsbürokratie.“ Hübel selbst erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass Ehrenamtler ihre eigenen Interessen zurückstellen: „Das ist für mich nicht selbstverständlich. Zudem wirken viele im Stillen und wissen gar nicht, wie wertvoll ihre Arbeit überhaupt ist. Mit diesem Tag möchten wir das sichtbar machen.“

Bürgermeister Christoph Becker dankte den Ehrenamtlern

Bürgermeister Christoph Becker dankte den Ehrenamtlern

Sabine Hübel plant ab 2023 noch weitere Angebote. So soll es erstmals eine Ehrenamtsmedaille geben, mit der drei Preisträger beim Ehrenamtstag im kommenden Jahr ausgezeichnet werden. Die Würdigung ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Das Preisgeld kommt dem Verein oder Bereich zugute, für die sich die jeweiligen Personen einsetzen. Die vor einigen Jahren auch in Bornheim eingeführte Ehrenamtskarte des Landes NRW soll noch attraktiver werden mit weiteren Vergünstigungen und sie soll künftig auch online beantragt werden können. Zudem möchte Hübel eine Ehrenamtsbörse auf den Weg bringen. Dort könnten sich dann die Vereine und Initiativen austauschen, aber auch werben, um Freiwillige zu gewinnen.

Zum Abschluss meinte Hübel: „Ich kann Ihnen nicht oft genug für Ihre Mitmenschlichkeit danken.“ Musikalisch gestaltete der Chor „Taktvoll“ das Programm. Gegründet wurde das Ensemble 1997 als „Familienchor“. Unter diesem Namen trat der an der Pfarrgemeinde St. Servatius Bornheim angegliederte Chor auch auf, bis er 2016 mit dem kleinen Roisdorfer Chor „Taktvoll“ fusionierte, so Sprecherin Dorothee Schwolgin. Seit Anfang 2022 hat der gemischte Chor einen neuen Dirigenten, Konstantin Konkol, aus Köln. Stimmlicher Nachwuchs ist jederzeit gerne gesehen. „Taktvoll“ probt mittwochs von 19.45 bis 21 Uhr im Pfarrheim St. Clara in Roisdorf (neben der Pfarrkirche). Der nächste Auftritt ist am vierten Advent um 11 Uhr in der Messe an St. Servatius.

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